"Anlässlich eines Familiengeburtstages besuchten wir letzten Samstag dieses zur Zeit in GZ angesagte Lokal. Ich war dort zum ersten Mal. Der spontane Eindruck war gut, alles neu und im Lounge-Stil eingerichtet, sehr geschmackvoll.Der Ober brachte uns die Speisekarte, die war allerdings etwas unübersichtlich. Dort waren alle Getränke aufgelistet, allerdings keine Weine. Als ich nach der Weinkarte fragte(fragen musste!), bekam ich die lapidare Antwort: "Die können Sie schon haben". Er brachte sie dann alsbald. Sie war vom Angebot her sehr übersichtlich aber ausreichend, alles Standard-Weine.Wir bestellten als Vorspeise viermal Matjestatar mit Kartoffelpuffern. Der Fisch- Snack war durchaus gelungen, der Kartoffelpuffer in Lebkuchengröße zäh und altbacken schmeckend.Nachdem Abräumen des Vorspeisengeschirrs nebst Besteck servierte der Ober die Hauptgerichte, allerdings ohne uns wieder Besteck aufzulegen. Danach mussten wir ihn extra erinnern.Als Hauptgerichte hatten wir einmal Schweinefilet mit Gemüse, Zander mit Gemüse, Lachs mit Gemüse und geschmorte Lammhaxe mit Schmorgemüse und hausgemachten Gnocchi.Lachs und Zander kamen fett triefend daher, das Schwein war soweit in Ordnung.Die Gnocchi zum Lamm waren von ähnlicher Konsistenz wie vorher schon die Kartoffelpuffer, allerdings nicht nur zäh sondern auch noch hart und teilweise innen noch nicht fertig gegart. Das griesige Kartoffelmehl hinterließ ein unangenehmes Mundgefühl.Die Haxe - oder soll ich besser sagen, das Häxlein - bestand aus einem riesigen Knochen, an dem ein kleines Stückchen Fleisch klebte. Es ließ sich leicht vom Knochen lösen. Allerdings war nur der Teil des Fleisches genießbar der im Ofen nicht der Oberhitze ausgesetzt gewesen war, sondern Kontakt mit der Soße gehabt hatte. Aber auch dieses winzige Stück war noch mit glibbrigen Flachsen durchsetzt. Mehr als die Hälfte des ausgelösten Fleisches war nicht essbar, da sowohl Messer als auch Gabel daran kläglich scheiterten. Es war schlicht und einfach hart und trocken, von einer Konsistenz die irgenwie an eine Mischung von Kohlefasern und Steinkohle erinnerte. Zum Glück für mein Gebiss hatte das Besteck ja schon vorher versagt. Das Gemüse, na ja, es war halt das, was beim Schmoren im Bratensatz übrig bleibt.Auf meine Reklamation hin wurde mir nach einer Weile aus der Küche bestätigt, dass die Beschwerde durchaus berechtigt sei, der Chef(und Koch!) habe sich das angesehen und es genauso empfunden.Mir wurde als Kompensation ein "Schnäpsle" oder ein Espresso angeboten, bei einem total verunglückten Gericht für 16,50 €.Ich habe das abgelehnt. Meiner Idee, das Fiasko bei der Rechnung angemessen zu berücksichtigen, wurde mit verlegenem Gemurmel nicht entsprochen.Schade. Wenn man sich ambitioniert präsentiert, sollte man wenigsten auch Ambitionen haben."