"Mesopotamia befindet sich an einer Straße und Parken ist auf den markierten Flächen entlang der Straße möglich. Der Eingang ist schmeichelhaft und beim Vorbeigehen oder Fahren schaut man direkt ins Restaurant. Ich habe das Restaurant deshalb in Anführungszeichen gesetzt, da es mit keinem üblichen Restaurant hier vergleichbar ist, weder vom Interieur her. Auch von Wohnzimmeratmosphäre kann nicht die Rede sein. Beim Einrichten des Raumes wurde kein Wert auf Gemütlichkeit oder eine mit Liebe eingerichtete Atmosphäre gelegt. Sechs Tische mit Intarsienmustern und einer Glasplatte sind an den Wänden platziert. Dazu Korbstühle mit geerdeten und fleckigen Sitzpolstern. Ansonsten war alles sauber, die Farbe Beige gibt in allem den Ton an. Zwei Birkenstämme von Höhe und mehrere horizontale dünnere dazwischen, ein paar Obi-Gestelle für die einfachsten Gläser und schon ist die Theke fertig. Das Besteck wird später nicht für die verschiedenen Gänge gewechselt. Die Frage nach Chamun ist so formuliert, dass ich entgegen meiner anderen Gewohnheit das Besteck vom leeren Teller zurücknehme. Die Servietten, natürlich aus Papier, sind so dünn, dass ich hindurchsehen kann. Der Empfang durch den Chef ist sehr freundlich. Wir können unseren vor fast zwei Wochen reservierten Tisch auswählen. Das Menü mit orientalischen (libanesischen) Gerichten kommt schnell. Es werden einige verschiedene Menüs angeboten. Immer gibt es einen Appetitmacher mit verschiedenen eingelegten arabischen Delikatessen und Fladenbrot. Als Nachtisch gibt es für jedes Menü verschiedene Spezialitäten wie Baklawa, Datteln oder je nach Saison. Nur der Hauptgang variiert. Ich wähle das Mesopotamische Spezialteller (14 Euro, 2 Euro für eine weitere Fleischsorte), das sehr üppig ist und mit vielen verschiedenen Spezialitäten gefüllt ist. Cigarella gefüllt mit Büffelmozarella, Ocrazil, Zucchini, Paprika, Zaziki, Auberginenmus, Kichererbsen und -mus, Weinblatt mit Reisminzefüllung, libanesischer Kräutersalat mit Ananas und Mayonnaise, grüne Bohnen, Couscous und zwei Stück Geflügelfleisch sind darauf angerichtet. Ich bereue das Angebot für weitere zwei Euro und Rindfleisch und auch, dass gekochtes dabei war. Das Gericht hat aufgrund seiner Vielfalt gut geschmeckt, war angemessen gewürzt, weder zu fade noch zu scharf, die einzelnen Gerichte auf dem Teller passten gut zusammen. Das Verhältnis von warm und kalt war ebenfalls sehr angenehm und insgesamt stimmig. Vorspeise für zwei Personen kommt auf einem Teller und besteht nur aus schwarzen Oliven, Oliven-Salat, roter scharfer Paprikacreme und zur Neutralisierung zwei Büffelkäsebällen und Baby-Auberginen. Von jedem Zutat ist ca. 1 Esslöffel voll bekleidet und die Portion ist für zwei Personen. Dazu kommt in einem Korb dünnes Fladenbrot. Der Nachtisch kommt ebenfalls auf einem Teller und ist nichts weiter als Baklawa, 1 Sesamkeks, 1 Dattel und 1 halbe Miniaturfeige. Wir haben eine Flasche libanesischen Rotwein (20 Euro) getrunken, einen sehr trockenen, fruchtigen und preiswerten Wein, der gut zum Essen passte. Insgesamt dauerte der Aufenthalt dort drei Stunden. Für den Befehl, an den ich denke, zur Vorspeise, bei der es nicht viel zu tun gab und vor allem die lange Wartezeit auf den Nachtisch (bei dem es nicht viel zu zubereiten und anzuziehen gab), zu lange. Es wird in der angrenzenden Küche gekocht, entweder mit schlechter/feiner Abzugshaube oder geschlossenen Fenstern. Unsere Kleidung einschließlich Jacken roch wie stehen in der Küche. Positiv ist uns die Freude über jede Information über jedes Essen und Wein aufgefallen. Nach jedem Gang und jedem Tisch erkundigte sich Chamun, was am besten geschmeckt hat. Der Chef hat selbst serviert, ab und zu verschwand er in der Küche und half dem Koch. Keine Rechnung, nicht einmal ein Fettfleck als Beweis beim Bezahlen. Dafür ein flüssiger Granatapfel und Flüssigkeit im Schnapsglas mit Rosenwasser."