"Kurzinfo: Sehr gutes Restaurant mit ambitionierter Küche und sehr ansprechend angerichteten Speisen. Auf dieses Restaurant war ich dank des von mir sehr geschätzten Mitusers frank01 aufmerksam geworden. Seine Fotos von den Speisen sahen sehr vielversprechend aus. Dank Connections wurde mir dieses Lokal auch von einem Rheinsberger empfohlen und so ließ ich schon Wochen vorher einen Tisch reservieren, damit wir dann an den Osterfeiertagen nicht riskieren würden dort keinen Tisch zu bekommen. Und das war auch gut so, wie sich dann heraus stellte. Blut und Wasser schwitzten wir bei der Anfahrt dank aufgebocktem Fahrgestell nicht, ich hätte mir aber gewünscht, einen Sport BH zu tragen ;D. Wir erwischten aber (von Zechlin kommend prompt auch den Waldweg, der dann in eine noch viel holperigere Dorfstraße übergeht, die wir mit einen normalen PKW nicht bewältigt hätten. Daher zunächst folgende wichtige Hinweise zur Anfahrt: Wenn man direkt von Rheinsberg kommt, unbedingt auf das gelbe Hinweisschild achten und diesen Weg nehmen. frank01 versicherte mir später nochmal, dass dieser Weg in Ordnung sei. Wer es trotzdem schafft, weiter nördlich auf die Waldwege zu gelangen, der fahre an der Kreuzung im Wald unbedingt rechts, dann kommt man irgendwann auf eine gepflasterte Dorfstraße. Wer gerade aus fährt, riskiert die Unversehrtheit von Fahrgestell und Unterboden. Und wer so ein blödes Navi hat wie ich, der riskiert auch noch auf zugewachsenen Waldwegen zu landen ... Parkplätze stehen auf dem Grundstück und an der Straße zur Verfügung. Einen eigenen Bootsanleger gibt es auch und man kann Speisen zum Mitnehmen bestellen, wenn man auf Bootstour ist. Das ist eine sehr nette Idee ! So nun aber ... Die ehemalige Villa Waldfriede liegt wundervoll idyllisch umgeben von einem romantischen alten Garten im Rheinsberger Ortsteil Warenthin am Rheinsberger See mit Blick auf die Remus Insel. In dem Garten kann man sich bei schönem Wetter. an kleinen Tischen auf der Wiese niederlassen. Leider war es uns dort zu kühl, aber man hatte ein schönes Tischchen in einem kleinen, gemütlichen Erker, in der im Untergeschoss befindlichen , rustikalen Gaststätte für uns vorgesehen. Nach freundlichem Empfang bekamen wir die Speisekarte von der legeren, aber netten jungen Dame gereicht, die trotz froher Erwartung wie wir erfuhren große Freude an ihrer Arbeit hat und auch bei dem sich nach und nach einstellenden Hochbetrieb die Übersicht behielt. In dem sympathischen Familienbetrieb packen alle mit an, Vater Uwe Mischke zapft, der Sohn kocht, auch Frau Mischke hilft im Service mit. Die Speisekarte ist vielseitig, aber nicht überladen. Frischer Fisch aus den angrenzenden Seen wird je nach Angebot und preislich nach Gewicht angeboten. Das was auf den Tisch kam war nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein geschmacklich erstklassiger Genuss. Als Vorspeise wählten wir gebratenen Heringsrogen eine mittlerweile seltene Delikatesse, auf einem Rucolabett angerichtet. Dieser wurde einladend auf einer Tafel vor dem Anwesen angeboten und fand sogleich unsere Zustimmung. Er stellte eine sehr schöne Einstimmung auf unsere Hauptgerichte dar. Danach landete ein prächtiger, gebratener 750g Schlei serviert auf einem Tablett mit Butterkartöffelchen und einem knackigen Salat auf unserem Tisch sowie auf einer Schieferplatte drappiert eine Schale Kalbsleber in Madeirasößchen mit Röstzwiebeln sowie mit Kräutern und Frühlingszwiebeln aromatisiertem Kartoffelpüree. Die Komposition war nicht zu übertreffen. Selbst mein Schatz, der Leber Berliner Art favorisiert und keine Saucenesser ist, war von dem feinen Sößchen und den zarten Leberstückchen angetan. Der Schlei hatte zartes saftiges Fleisch und schmeckte für einen Grundfisch typisch , was schwer zu beschreiben ist. Ich würde es am ehesten so wie der See im Morgennebel riecht , nennen und zwar im positiven Sinn. Man sollte das Aroma mögen. Selten haben wir so andächtig auf das uns Servierte geschaut, bevor wir uns dem Genuss hingaben. Nachtisch passte leider nicht mehr und insgeheim waren wir froh, dort nicht zu logieren, denn sonst hätten wir wahrscheinlich von morgens bis abends am liebsten nur geschlemmert. Die Vorspeise kostete 5 €, der Schlei lag bei 20 €, die Kalbsleber bei ca. 14 €. Mit Getränken zahlten wir ca. 50 €. Das Preis Leistungsverhältnis ist sehr angemessen. Der Koch, der eine Zeit in der Schweiz gearbeitet hat, versteht sein Handwerk wie kaum ein anderer in der Region. Vorwiegend gut bürgerliche deutsche Küche präsentiert sich hier kreativ und ansprechend. Das Gast und Logierhaus, welches vor allem von Einheimischen, aber auch touristischen Gästen besucht wird, ist schon längst kein Geheimtipp in der Gegend mehr, aber es ist eines unserer Lieblingsrestaurants in und um Rheinsberg. P. S. zu den Zimmern kann ich nichts sagen, dazu hat frank01 aber schon etwas geschrieben. Ich stelle mir einen Aufenthalt hier aber sehr romantisch vor. Update Juli 2014: Sommer, Sonne, gute Laune und so gelangten wir diesmal auf dem rechten Weg vorbei am Obelisken nach Warenthin. Wir fanden ein herrliches Plätzchen in Mischkes Garten und auf der Karte frisch gebratene Ostseeheringe und Eisbein mit Erbspüree und Kraut (hihi, der Berliner schreckt selbst bei sommerlichen Temperaturen vor nichts zurück . Beides lag bei nicht einmal 10 €, schmeckte fantastisch , das Eisbein vom Jungschwein . Einfach nur wunderbar! P. S. Das Baby ist noch nicht da, aber wenn wir das nächste Mal hierher kommen. : Es dauert noch ein paar Wochen. Wir wünschen der jungen Familie alles Gute!"