"Vor vielen Jahren verbrachten wir, damals allesamt Studenten, unsere Abende gern im Steglitzer Hoppegarten, wenngleich wir zu dieser Zeit eher an gutem (vor allem: gut gezapftem) Bier interessiert waren als an gutem Essen. Nach so langer Zeit schien es jetzt, Jahrzehnte später, angemessen, noch einmal dorthin zu gehen und endlich auch eine Mahlzeit einzunehmen.Das Restaurant ist an diesem späten Nachmittag noch relativ leer, es riecht aber etwas unangenehm nach typischer Bierkneipe. Spielgeräte (Tischfußball) drängen sich etwas zu laut in den Vordergrund. Trotz überschaubarer Frequentierung wird dem Gast nur ein winziger Platz à la "Katzentisch" zugestanden. Das wird kaum 20 Minuten später verständlich, als der Hoppegarten sich nämlich schlagartig füllt.Das Essen erwies sich jedenfalls als von überdurchschnittlicher Qualität: Die Gulasch-Kartoffelsuppe ist eine ordentliche Tellerportion, sehr schmackhaft und herzhaft gewürzt mit magerem Rindfleisch. Sehr empfehlenswert auch das zarte Hähnchengeschnetzelte in Crème-fraiche-Soße mit ein paar Spritzern Sauce hollandaise und angenehm körnigem Reis. Nur auf den gummiartigen, weitgehend geschmacksneutralen Eierkuchen kann man getrost verzichten. Berliner Eierkuchen gab es vor 40, 50 Jahren in fast jedem Restaurant und die damalige Qualität war von dem hier nun gebotenen Standard Lichtjahre entfernt."