"Die Zeit der Steakhäuser scheint vorbei. Fleischberge vom Grill kann inzwischen jeder zu Hause besser und günstiger. Die bekannten Steakhouseketten darben oder haben ihr Konzept angepasst. Das Casona Argentina ist zwar keine Kette, hier hat man von veränderten Trends aber auch noch nichts mitbekommen. Wie auch, das Lokal hat sich ja auch sonst seit der Eröffnung vor gefühlt 40 Jahren nicht verändert. Ein Ecklokal in Porz, Eingang mit Rauchfang, dahinter die Theke mit offenem Grill, verwinkelte Gasträume mit rauhverputzten vergilbten Wänden und abgenutzten Holzbalken. Halt doch, eine Neuerung gibt es: der Kundenparkplatz wurde geschlossen. Dafür wurde eine entsprechend große Aussenterrasse beschirmt, bestuhlt und sichtschutzbezäunt. Nur einen Steinwurf vom Rhein entfernt hat man so zwar keinen Ausblick, kann sich dafür aber umso besser auf das Wesentliche konzentrieren: Steaks! Die Portionen sind gut bemessen, jede Sorte gibt es in mehreren Größen, die Beilagenliste ist lang. Was letztlich an ubiers Tisch (Heimspiel, Sir! ankam, war hervorragende Qualität und perfekt zubereitet. Kein Wunsch blieb offen, kein Auge trocken. Die Köbesse haben himmelblaue Bauchbinden und bekunden so ihre Heimatverbundenheit zur Herkunft der Steaks. Das Kölsch (Früh kommt vielleicht deswegen in 0,3er Gläsern, da hat der Köbes weniger zu laufen. Gauchos reiten ja bekanntlich auch lieber und wir sind auf der Schäl Sick, da geht sowas. Typisch in Köln ist die offene Weinauswahl: Ruut, Wieß un Roseh, einfallsloser geht’s nicht. Auf Flasche gezogen ist die Auswahl dafür mit argentinischem Schwerpunkt annehmbar. Aus aktuellem Anlass der Hinweis auf den Großbildschirm, der von der Terrasse gut einsehbar nicht nur Argentinienspiele zeigt. Fazit: sehr gutes Essen in gewachsener Atmosphäre, in ein paar Jahren kann man sicher von „urig“ sprechen. Aber vielleicht sind Steakhäuser bis dahin auch wieder in..."
