"Allgemein
An diesem Freitagabend fiel mein geliebter Schäuferla-Abend aus urlaubsbedingten Gründen aus. Meine Frau freute sich, mich im Schoppenclub zu begleiten. Da außerdem ein Faggot-Tag war und wir nur zu fünft waren, entschied sich einer von uns für die Pizzeria Adria in Aschaffenburg Damm. Diese ist seit Jahren im Schlemmerblock gelistet und wirbt auch damit – man kann also erwarten, wie Gäste mit Schlemmerblock behandelt werden. Wir nahmen unseren Block mit und machten uns auf den Weg.
Die Pizzeria befindet sich in einem Wohngebiet, viele Parkplätze sind nur für Anwohner reserviert. Glücklicherweise fand ich einen öffentlichen Parkplatz in der Nähe des Restaurants. Für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Rollatoren ist das Lokal leider nicht geeignet, da am Eingang drei Stufen zu überwinden sind und auch der Weg zur Toilette innen nur über Treppen erreichbar ist.
Als meine Frau und ich eintrafen, waren unsere Freunde bereits da und hatten ihre Getränke bestellt. Wir gesellten uns zu ihnen an den sechsten Tisch und wurden vom einzigen Servicepersonal schnell entdeckt, bekamen die Speisekarten und wurden bedient. Die Bedienung mit osteuropäischem Akzent brachte kurz darauf die Getränke für unsere Freunde, vertauschte jedoch versehentlich das beim Radfahrer für meinen Schwager bestellte Exportbier. Nach unserer Reklamation wurde die Flasche zurückgenommen und das richtige Bier versprochen.
Als wir unser Wasser und unseren Wein bekamen, die wir ausnahmsweise bestellt hatten, war das Bier für meinen Schwager noch nicht gezapft. An der Theke fiel auf, dass die junge Frau nicht nur den Service übernahm, sondern auch hinter der Theke arbeitete und die Außengastronomie betreute. Das führte dazu, dass sie sich zwischendurch mit Stammkunden unterhielt, die ihre Pizza abholten – zum Nachteil der Gäste im Restaurant.
Als eine Bestellung vergessen wurde, sorgte eine Nachfrage für eine unkomplizierte Nachlieferung, sie musste nur erst bemerkt werden. Die Zahlung mit dem Schlemmerblock klappte reibungslos. Beim Abholen des Belegs wurde gefragt, ob es geschmeckt habe – für ein längeres Gespräch blieb keine Zeit.
Insgesamt wirkte der Betrieb nicht überfordert, sondern machte immer wieder kurze Pausen – für mich ein kleines Manko, daher gebe ich hierfür 2 Sterne.
Das Essen
Wir hatten zweimal Salat mit Putenstreifen (je 8 €), darunter für meine Frau, zweimal Pizza Capricciosa und für mich einfache Spaghetti Bolognese (7,50 €), die wir über den Schlemmerblock bezahlten. Da ich mir die Preise der Pizzen nicht gemerkt habe und nur eine handschriftliche Notiz bei der Bezahlung erhielt, kann ich diese hier nicht angeben.
Der Salat sah optisch gut und abwechslungsreich aus: grüner Blattsalat, Käsewürfel, Tomaten- und Gurkenscheiben (leider nicht mit auf dem Teller), sowie gekochte Karotten in Scheiben. Knoblauch- und Balsamico-Dressing machten den Salat würzig und schmackhaft – so zumindest die Aussage meiner Frau. Die Putenstücke waren zart und nicht zu dunkel gebraten.
Als Beilage gab es ausreichend Pizzabrot in einem Korb, mit Kräutern und Öl bestrichen, knusprig und okay.
Meine Spaghetti Bolognese waren von der Portionsgröße und vom Geschmack her zufriedenstellend. Die Sauce war etwas dunkler, ohne zu viel Tomate, das Hackfleisch nicht dominant, aber ausreichend, und die Nudeln schön al dente.
Die Pizzen waren gut belegt, der Boden knusprig und dünn, schmeckten gut und wurden als in Ordnung empfunden. Teilweise wurde, je nach Geschmack, auch die hauseigene Pizzagewürzmischung verwendet.
Der offen ausgeschenkte Bardolino schmeckte gut und kostete für 0,2 Liter 3,70 €. Er wurde in einer Karaffe serviert und ins Glas eingeschenkt.
Das Sodenthaler Mineralwasser Classic kostete 3,70 € für die 0,7 l Flasche.
Insgesamt okay, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich finde, 3 Sterne sind eine faire Bewertung.
Die Tische sind mit Stoff-Tischdecken gedeckt. Auf dem Tisch stand ein Gewürzständer mit Salz- und Pfefferstreuern sowie der passenden Pizzagewürzmischung in angenehmer Schärfe. Dazu brannten Kerzen.
Die Räumlichkeiten sind L-förmig angelegt, mit einigen Tischen an einer Stufe. Platz ist vermutlich für etwa 45 Personen. Die Einrichtung wirkt etwas in die Jahre gekommen, aber noch in Ordnung.
Sauberkeit
Bei der Sauberkeit fiel mir nichts Negatives auf. Die Herrentoilette erreicht man durch eine Tür neben der Theke, von dort aus durch einen dunklen, engen Gang, der in den Hof führt. Links befinden sich die Toiletten, die sauber, aber etwas in die Jahre gekommen sind. Dass im Hof Mülltonnen stehen, die man beim Toilettengang sieht, liegt wahrscheinlich an den beengten räumlichen Verhältnissen – ist aber sicherlich kein schöner Anblick.
Fazit
Eine normale Pizzeria, die man jederzeit besuchen kann. Das Essen schmeckt, die Preise sind okay, ein besonderes Aha-Erlebnis gibt es jedoch nicht."
