"Das Poller Fischerhaus wollten wir schon lange einmal ausprobieren, ist es doch ein Ausflugslokal am Rhein. Die Sicht zum Fluß wird zwar durch einen Campingplatz versperrt, und nicht wie auf der Webpräsenz beschrieben: "Einzigartige Lage inmitten der Natur mit Blick auf den schönen Vater Rhein", doch an schönen Sommertagen entsteht hier eine nette Ausflugsathmosphäre. Nach kurzem Warten wurden wir schon gefragt, ob wir etwas trinken möchten, auch ob wir eine Karte haben möchten. Die Getränke kamen zügig. Ich bat den Kellner den Tisch abzuwischen. Da klebten noch Ränder von den Getränken, das ist nicht appetitlich. Er sagte, er komme gleich und ward auf nimmerwiedersehen verschwunden. Auch die Karte bekamen wir erst nach der dritten Aufforderung von einer anderen Person welche dann auch, nach nochmaliger Bitte, den Tisch abwischte.Nach Angaben des Betreibers bietet die Speisenkarte "gutbürgerliche, deutsche Küche mit klassisch deutschen aber auch internationalen Speisen". Deutsche Küche mit deutschen Speisen? Hat nicht jeder..;-) Ein Blick auf die reale Karte zeigt, dass internationale Speisen hier vermutlich Hamburger sind, typisch deutsch scheinen dagegen Schnitzel mit Fritten zu sein. Tatsächlich fanden wir auch Forelle mit Bratkartoffeln mit dem sympatischen Hinweis, dass nicht garantiert werden könne, dass es sich um Poller Rheinforellen handele. Damit kann man leben.Nach über 50 Minuten wurden die Forellen endlich an den Tisch gebracht. Da lag der Fisch neben einem lieblosen Haufen Merrettich und fettigen, wabbeligen Bratkartoffeln. Es handelte sich übrigens um geräucherte Forellen, zubereitet werden mussten also nur die Bratkartoffeln. Die Forelle war sehr schmackhaft, was bei diesem lieblos gestalteten Teller eine Überraschung war.Nun, unser Aufenthalt dauerte, wie schon beschrieben, um einiges länger. So bleibt es nicht aus, auch einmal die sanitären Anlagen aufsuchen zu müssen. Schon auf dem ersten Blick ein Schock. In so einem Haus erwarte ich kein nagelneues WC, aber auf ein wenig mehr Sauberkeit lege ich Wert. Kurz: alt und dreckig.Sicher, es war ein schöner Sonntagmittag im Sommer. Entsprechend hatte das Personal genug zu tun. Doch was geboten wurde hat mit Gastronomie nichts zu tun. Allein die Freundlichkeit der einen Kellnerin wertete den Besuch geringfügig auf."