"Eine handwerkliche Katastrophe! Das Hutzen Haisel in Aue. Leicht zu finden und mit einladendem Ambiente. Wir waren zu dritt dort, zur Mittagszeit. Zwei Erwachsene und ein Kleinkind. Ein Tisch war schnell gefunden. Die Kellnerin sah mich mit dem Kind auf dem Arm stehen, brachte aber keinen Hochstuhl. Ich musste mir selbst einen holen. Neben uns war nur ein weiterer Tisch mit drei Personen im Restaurant. Nachdem sie die Getränke aufgenommen hatte, bat ich sie, Musik für eine gemütliche Atmosphäre anzumachen.
Vorspeise: Gulaschsuppe und ein Kloß mit Sauce für das Kind. Die Gulaschsuppe war eine Zusammenstellung aus Geschmacksverstärkern. Der Kloß mit Sauce war noch halb roh. Da wir neben der Vorschrift das Kind gefüttert haben, ließen wir uns mit der Gulaschsuppe Zeit. Das verärgerte die Kellnerin, die unser Tisch mit den Worten „Sie essen ja immer noch“ verließ. Nach ein paar Minuten kam sie erneut zu unserem Tisch und wir fragten, was ihr nicht daran gefiel, dass wir noch am Essen sind. Ihre Antwort: „Sie möchten ihre Hauptspeise doch warm und frisch.“ Da wir zahlende Gäste sind, sollte es uns überlassen bleiben, wie schnell wir essen. Den Sauerbraten und das Rotkraut aus dem Dämpfer zu nehmen und die Klöße aus dem Wasser zu fischen, kann durchaus à la minute gemacht werden.
Nun zur Hauptspeise. Eine Beleidigung für jeden fähigen Koch und Gast. Die Kellnerin servierte uns den Sauerbraten. Schon bei der ersten Geruchsprobe war klar, dass etwas nicht stimmte. Zuerst war die Sauce so schlecht abgebunden, dass sie flockig war. Das Rotkraut war zwar schön geschnitten, aber geschmacklich nicht bewertbar, da es völlig geschmacklos war. Zum Sauerbraten zurück: Nach dem ersten Bissen war klar, was wir bereits gerochen hatten – die Sauce war völlig bitter. Absolut verbrannt. Ich ging sofort zur Kellnerin, um das Essen zu reklamieren. Ich beobachtete, wie sie die Köchin informierte, die auch gleich mit ihrem Finger die Sauce kostete.
Zusammengefasst: Eine Köchin, die am Geruch nicht bemerkt, dass sie ein absolut verbranntes Produkt verkauft, sollte dringend über einen Berufswechsel nachdenken. Eine Kellnerin, die keinen ordentlichen Service hinbekommt, ebenso. In der Gastronomie geht es um Gastfreundschaft. Ein Radler 0,5l für 4,20 € zu verkaufen, wäre nicht nötig, wenn das Essen qualitativ in Ordnung wäre. Dann müsste der Umsatz nicht über die Getränke kalkuliert werden. So sind wir am Ende mit zwei Vorspeisen und drei Getränken auf 23 € gekommen! Dafür, dass wir enttäuscht und hungrig gegangen sind, schon ein stolzes Sümmchen."