"Wir waren zum ersten Mal im Nachfolger des ursprünglichen La Bouche und ganz begeistert.Der Empfang war höflich, etwas distanziert; das Verhältnis der für uns zuständigen Bedienung entwickelte sich indes im Laufe des Abends zu einer angenehmen Begleitung, die von Beginn an aufmerksam war. Olivenöl und Weißbrot zum Einstieg waren prima, wurde ohne Bitte nachgereicht. Wir starteten mit drei Austern, einem Glas Champagner Larmandier und zwei Janot. Die Austern waren superb, frisch und mit einer ausgezeichneten Weinessigzwiebelbegleitung. Der Larmamdier hätte etwas kälter sein können. Die Vorspeisen, Leber vom Bruderhahn, Paté vom Bioschwein und Octopus Avocado Salat, waren jeweils schön angerichtet, schmackhaft und v.a. der Salat raffiniert zubereitet, sehr delikat. Fast (schon) das Highlight des Abends waren die beiden Risotto, insbes. das Orangenrisotto mit Flusskrebsschwänzen. Ein Erlebnis. Der Reis in perfekter Konsistenz. Der Geschmack so beeindruckend, dass man hätte einfach weiter essen wollen, dezent die Orange, die feine Bittere des Trevisano, das feste Fleisch des Flußkrebses. Von den Hauptgängen möchte ich Catigot hervorheben – wurde von einem Bekannten empfohlen, und diese Empfehlung gebe ich nun weiter. Das „Anglerragout“ aus drei Fischen war bissfest, der Sud schmackig, einfach lecker.Die Weinkarte ist klein, hat indes einiges zu bieten, vor allem findet man keinen Mainstream ! Es macht also Freude, neues kennenzulernen, etwa Cuvée Erika von Teston – Laffitte aus dem Madiran, passte richtig gut zum Risotto: Eine Menge Mango, Grapefruit im Geschmack, frisch, dicht. Der Käse beendete den Abend, und eine Mousse au chocolat. 3 ½ Stunden waren wir dort, die haben wir durchgehend einfach genossen."