"Dieses Essen als Kantinenfraß zu bezeichnen (habe ich in einer anderen Rezension gelesen) ist eine Beleidigung für jede Kantine (wirklich jede) in Berlin (ich kenne davon richtig viele)!Wir haben zu dritt dort gegessen, wäre ich alleine gewesen, hätte ich diesen Laden schon vor dem Essen wieder verlassen. Es war das erste und definitiv das letzte mal, das ich dort gegessen habe. Von einer Freundin vorgewarnt (sie hat dort schon zweimal gegessen) hatte ich keine großen Erwartungen an das Essen. Es war dann auch vorher schon klar, dass ich nach diesem Geschäftsessen dort nicht mehr essen gehen würde. Ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass meine Erwartungen derart negativ übertroffen würden!Das System, mehrere Portionsgrößen wählen zu können, ist ja an und für sich eine gute Idee. Auf Grund der Vorwarnung habe ich mich zum Glück für die kleinste Portion/den kleinsten Teller entschieden. Ich war als erste da, habe erstmal fast eine halbe Stunde gebraucht, um 3 Sitzplätze zu erobern. Da stehen noch mehr Leute rum, die auf einen Platz warten, gemütlich ist was anderes. Wegen der vielen Glasscheiben und der schlechten Heizung haben wir dann gut durchgekühlt im Gedränge gesessen. Dann erstmal den Imbissflair an der Essensausgabe genossen. Die meisten der Schalen mit dem Essen waren so gut wie leer, hätten längst nachgefüllt werden müssen. Die meisten Gerichte bestanden aus Nudeln in verschiedenen Formen (in schlichter Tomatensoße), die in der Soße wohl schon lange darauf warteten, verspeist zu werden. Ich liebe Nudeln, aber keinen Matsch, die Nudeln fielen also gleich durchs Raster.Es fiel schon schwer, 2 Sachen für meinen Teller zu finden, Ich entschied mich für Rosenkohl mit Maronen, das war so richtig asozial in viel zu viel weiße Pampe (Veganer würden es wohl Soße nennen) versenkt. Ich bat darum, nicht viel Soße auf meinen Teller zu schaufeln, dieser Wunsch wurde mit langem Gesicht ignoriert. Dabei landete dann tatsächlich auch noch eine Marone mit auf meinem Teller. Es gab noch einen winzigen Rest von etwas, dass als Moussaka bezeichnet wurde (circa 1/3 Portion). Ich verlangte danach, weil ich damit rechnete, dass noch weitere Vorräte davon da sind und Nachschub herbeigeschafft wird. Weit gefehlt, es wurden so lange die Reste vom Boden des Gefässes zusammengekratzt, bis eine Portion zusammengesammelt war. Wäre ich alleine gewesen, wäre ich spätestens in diesem Moment gegangen und hätte woanders anständig gegessen. Der kleine Teller war nun überfüllt. Dazu gibt es CousCous, ungefähr ein Löffel voll wurde noch um das "Essen" verteilt. Dann kommt alles zum Aufwärmen in die Mikrowelle. Ich hasse halb aufgewärmtes Essen und bat darum, es richtig heiß zu machen. Und, oh Wunder, meinem Wunsch wurde entsprochen, der Blick dazu sprach allerdings Bände! Nach dem Erhitzen kam der Salat auf!!!! das Essen, auf Salatsoße habe ich verzichtet, da ja schon der Salat nicht in das andere Essen gehört und ich nicht Rosenkohl oder Moussaka mit Salatsoße überschüttet essen will. Auf dem Weg zum Tisch ging dann erstmal mein CousCous vom überfüllten Teller verloren, schade, hätte ich gerne gegessen. Erstmal schnell den Salat gegessen, bevor der von der Hitze des darunterliegenden Matschgemüses auch noch matschig wurde. Im "Moussaka" fanden sich Auberginenschalen, das einzige, was an Moussaka erinnerte. Der Rest der Aubergine hatte sich in faden Brei verwandelt. Als Fleischersatz fand ich darin diese ekeligen, in Würfel geschnittenen Tiefkühlmöhren, ich hasse sie. Das konnte ich nicht essen. Also ran an den Rosenkohl, die Pampe (Soße?) abtropfen lassen und probiert. Das "Positive" daran: man kann es auch ohne Zähne essen, lässt sich problemlos lutschen. Erinnert mich sehr an die Kochkünste meiner Oma, damals wurde alles matschig gekocht. Wenigstens wars bei meiner Oma besser gewürzt. Ich war dann natürlich nicht satt, wollte später zuhause noch etwas essen. Da hatte ich aber bereits Bauchschmerzen und mir wurde dann auch noch übel. Erst am nächsten Nachmittag war ich wieder in der Lage, etwas zu essen.Wer jede Pampe runterkriegt und überfüllte Teller liebt ist hier in bester Gesellschaft. Wer noch funktionierende Geschmacksnerven und Zähne hat isst besser woanders."