"Das Restaurant befand sich im Anbau unseres Ferienhauses – sehr praktisch, so waren wir schnell zu Hause. Es lag in der Hafenstraße, in der Nähe des Zingster Hafens. Unser erster Versuch war am zweiten Tag unseres Aufenthalts, an einem Sonntag. Leider waren an diesem Tag alle Tische reserviert. Man bot uns an, nach freien Plätzen in den nächsten Tagen zu fragen. Zwei Tage später, am Dienstag um 20:15 Uhr, war ein Tisch frei – perfekt, das passte gut zu unseren Essensgewohnheiten.
Am Dienstag zur vereinbarten Zeit trafen wir im Restaurant ein. Wir wurden zu einem kleinen Zweiertisch geführt. Das Lokal war gut besucht, und aufgrund der Corona-Regelungen musste zwischen den Tischen Abstand gehalten werden. Zuerst wurden wir gefragt, ob wir einen Aperitif möchten, und baten um Empfehlungen. Da die Auswahl an Gin-Sorten groß war, entschieden wir uns für einen Gin-haltigen Aperitif. Dieser war sehr lecker und nicht zu süß.
Die Speisekarte hatte ich vorher online studiert. Es gab regionale deutsche Küche zu angemessenen Preisen sowie einige Fischgerichte auf der Tageskarte. Die Auswahl war nicht zu groß – meist ein gutes Zeichen. Auch eine ordentliche Weinauswahl war vorhanden, die wir jedoch nicht nutzten. Wir bestellten eine große Flasche Wasser und zwei dunkle Flensburger Biere. Beim zweiten Besuch verzichteten wir auf das Bier, es war einfach zu viel.
Da wir keine großen Fischfans sind, entschieden wir uns für Fleischgerichte. Meine Begleitung wählte das Kalbs-Carpaccio mit Beilagen, ich probierte den Rindfleisch-Burger mit Brie, Cranberries und Beilagen. Beide Gerichte waren köstlich und großzügig portioniert.
Nach dem Essen gönnten wir uns noch einen Gin aus der umfangreichen Karte, den man mit Tonic oder gegen einen Aufpreis pur genießen konnte. Wir entschieden uns für pur. Danach blieb noch Platz für ein Dessert: Ananascreme mit Kokos-Chilisauce und Curry-Popcorn für meine Begleitung und eine Orangenrolle mit verschiedenen Sorbets für mich – ich wählte Zitrone. Beide Desserts waren ebenso lecker wie die Hauptgerichte.
Satt und zufrieden verließen wir das Restaurant. Eine Woche später kehrten wir zum Abendessen zurück. Wir hatten zwei Tage vorher reserviert und kamen diesmal am Dienstag um 19:45 Uhr, so hatten wir etwas mehr Zeit, da das Restaurant um 22:00 Uhr schloss – für Zingster Verhältnisse recht spät.
Als Hauptgericht entschieden wir uns beide für das Kalbscarpaccio. Danach gönnten wir uns erneut einen Gin, diesmal mit Tonic. Der Service brachte eine große Flasche Tonic mit und fragte, wie viel wir zum Gin geben wollten – sehr aufmerksam, da wir den Gin nicht „verwässern“ wollten. Zum Abschluss gab es eine Mascarpone-Schokoladencreme mit mariniertem Obst.
Es soll eine Showküche geben – tatsächlich gibt es eine offene Küche im rechten Bereich, in der man bei normalen Zeiten genauer zusehen kann. Aufgrund der Corona-Maßnahmen war dies diesmal jedoch nicht erwünscht.
Das Ambiente war sehr einladend, mit schöner Dekoration und Bildern einiger Prominenter an den Wänden. Im Sommer kann man auf der Terrasse sitzen, die von grünen Pflanzen abgeschirmt ist und vor vorbeigehenden Besuchern geschützt.
Der Service im Restaurant war freundlich und aufmerksam, genau wie man es von einem erstklassigen Restaurant erwartet. Das Lokal ist barrierefrei zugänglich. Die Toiletten waren ansprechend gestaltet, obwohl ich mich nicht an eine spezielle Behindertentoilette erinnern kann.
Wer hier essen möchte, sollte ein bis zwei Tage im Voraus reservieren. Wer gehobene Küche in Zingst probieren möchte, dem können wir einen Besuch im Sorgenfrei nur empfehlen."