"Immer wieder gehe ich, normalerweise sehr gerne, zum Rodizio. In geselliger Runde schlemmen was das Zeug hält, leckere Caipis davor, zwischendrin und danach – so sollte es sein. Leider war dies hier nicht der Fall. Wir bekamen einen Tisch zur zweiten „Abfütterungszeit“ um 20 Uhr. Kurz vorher waren wir da und bekamen unseren Platz zugeteilt. Zwischen Junggesellenabschieden (klar, damit muss man in Köln immer rechnen) und Geburtstagsfeiern wurden wir quasi eingepfercht. Der Lärmpegel war dementsprechend, eine Bahnhofshalle zur Hauptverkehrszeit ist dagegen ein Ort der Besinnung. Los ging es mit dem besagten Caipi, der angeblichen Spezialität des Hauses. Der kam schnell, war aber absolut zu süß und schmeckte dementsprechend nicht wirklich gut. Während wir noch bei unserem Aperitif waren, wurde von den geschätzten 200 Personen im Restaurant das Vorspeisenbuffet gestürmt. Eine recht gute Auswahl an kalten Vorspeisen wie Garnelen, eingelegte Sardinen, Thunfischsalat, allerlei sonstige Salate, verschiedene Kroketten und gefüllte Champignons. Trotz des Massenansturms war immer genügend vorgelegt, die Auswahl war sehr groß. Die Menge ging jedoch ganz klar auf Kosten der Qualität. Diese war ok, mehr aber auch nicht.Noch während wir bei den Vorspeisen waren, stürmten zwei Kellner an die Tische in unserem Bereich, und ohne dass man die Auswahl hatte wurden zwei kleine, sehr fettige Würste sowie „Rinderfilet im Speckmantel“ auf den Teller geknallt, ob man wollte oder nicht. Nun denn, dies kenne ich anders. Bisher wurde mir das Fleisch immer angeboten und erst nach Zustimmung auf dem Teller platziert. Die Beilagen wie Reis, Bohnen, Brokkoli, gegrillte Champignons oder auch Pommes wurden von sehr freundlichen Kellnerinnen aus großen Schüsseln am Tisch angeboten. Ungewöhnlich, aber ok. In schneller Reihenfolge kamen nun andere Fleischsorten an den Tisch (Spare Rips, Rumpsteak, Tafelspitz, Lammkotelett), die ebenfalls sehr hektisch auf den Teller geknallt wurden. Auch hier war die Qualität bestenfalls durchschnittlich. Sehr schade, denn als Gast hatten wir das Gefühl, abgefüttert zu werden. Zu guter Letzt gab es dann die obligatorische gegrillte Ananas, hier kann man im Prinzip nichts falsch machen. Wer wollte (was bei uns nicht der Fall war), konnte sich zusätzlich am Nachtischbuffet bedienen. Hervorzuheben war der freundliche Service, der aber auf Grund der Besuchermassen schnell an seine Grenzen kam – und dennoch die Freundlichkeit nicht verlor. Respekt vor dieser Leistung.Tja, und dann gab es noch die Samba-Live-Show. Durchaus ansehnliche Tänzerinnen und auch ein männliches Exemplar gaben ihr Bestes, zumindest sah es so aus. Mit viel Getöse und Musik vom Band wurden mehrere Kurzauftritte von 5 – 10 Minuten durchgeführt. War absolut ok, wirkte aber passend zum Gesamtkonzept sehr hektisch.Als fazit halte ich für uns fest, dass wir dieses Restaurant wahrscheinlich nicht mehr besuchen werden. Und wenn, dann auf jeden Fall unter der Woche, wenn es nach Aussage des freundlichen Kellners deutlich ruhiger und gesitteter zugeht."