"Jeder Expat in Berlin weiß, wie schwer es sein kann, in der Stadt Fuß zu fassen. Es ist das Wetter. Die Sprache. Die Bürokratie. Aber jeder Wahlberliner, der sich an düsteren Wintertagen komplett in Schwarz einmummelt, alltägliche Besorgungen ohne Rückgriff auf Englisch erledigt und die Ausländerbehörde mit einem Aufenthaltstitel in der Hand überlebt, weiß, dass es immer ein unerwarteter Moment ist, der einen wirklich zu Hause in Berlin fühlen lässt. Für mich war es das erste Mal, dass ich instinktiv Scheiße! vor mich hinmurmelte, als alle Münzen aus meinem Geldbeutel auf den Boden fielen, als ich an einem Nachmittag Laugenbrötchen aus der hauseigenen Bäckerei von Alpenstück kaufte. Fast sofort stand eine deutsche Frau von ihrem Tisch auf - vorübergehend einen köstlich aussehenden Kuchen verlassend -, um mir als Zufallsakt der Freundlichkeit zu helfen, all diese lästigen Ein- und Zwei-Cent-Münzen aufzusammeln. Wer hat gesagt, Berliner seien unhöflich? Meine Zeit in Berlin hat mich zu einem Brot-Snob gemacht. Vielleicht ist das ja gut so, denn jedes Mal, wenn ich Laugengebäck sehe, denke ich daran, wie meine Sehnsucht nach frischem bayerischen Brot mir nach dem Verlassen von Alpenstück an jenem Nachmittag einen zusätzlichen Schwung verlieh. Es mag wie ein gewöhnlicher Ort in Mitte aussehen - ein moderner, gut beleuchteter Raum mit einem subtilen rustikalen Touch. Aber vielleicht wirst du Alpenstück mit einem besseren Eindruck von Berlin verlassen... und mit einigen leckeren Broten."