"Berlin ist im Urlaubsmodus und Parken ist fast überall möglich. Das war der eigentliche Grund für unseren heutigen Ausflug zur Chamisso-Kirche. Österreich war bis jetzt unbekannt, das würde etwas bedeuten. Bis 17 Uhr gilt die Tageskarte mit freundlichem Service. Wir entschieden uns beide für das kleine weiße Schnitzel und ein Getränk, das natürlich jedem zusteht. Wäre ich gewettet, hätte ich auf meinen biologischen Bäckerbrief geschworen, dass es immer Österreich gibt und dass ich dort auch schon zweimal von der Wand gegessen und an Draht gestochen habe. Die Gastronomie ist wie das Haus, dort an der Ecke Bergmann-Heimstraße, vernachlässigt und mit Patina. Dunkel, verraucht aus alten Raucherzeiten, mit Whirlpool und österreichischen Bieranzeigen aus dem letzten Jahrhundert. In diesem Kontrast lebten manchmal Künstler und Studenten. Nach den Hausbesetzungen wurde der Chamissioplatz großflächig renoviert. Westberlin hat sich für die 750-Jahr-Feier schmücken lassen. Der Kiez wurde präsentiert und hat seinen Charakter verändert. Höhere Mieten haben die mittlerweile ansässigen alten 68er bezahlt und sie leben noch immer dort, gut integriert und jetzt, als graue Wölfe, mit dem Fixie auf dem Sprung. Die Straße vor Österreich, auf der Erde, die auch eine Einbahnstraße ist. Für diese Gourmets wurde Österreich geschaffen, feste gastronomische Freundschaft mit Understatement. Das war ein besonderes und noch immer lukullisches Entwicklungsgebiet im Jahr 1993. Man kann sich vom ersten Eindruck nicht täuschen lassen, hier erwartet die hungrige Gastfreundschaft gute Gastfreundschaft, mit einem Hauch von ehrfurchtsvoller Süße und solider alpiner Küche, dazu fair. Aus dem alle 14 Tage wechselnden Menü könnte ich immer alles essen und es gibt auch alles, was man an der österreichischen Küche schätzt. Wie der Ösi sagen würde, natürlich auch die Weine aus allen Weinbaugebieten. Es gibt auch flüssige Früchte und, und, und, und sehr empfehlenswert, jetzt auch mit einem kleinen, günstigen Tagesmenü. Für den Abend ist unbedingt eine Reservierung nötig, ein spontaner Besuch ist kaum möglich."