"Nach mehreren (wegen Zeitmangels leider vergeblichen) Anläufen haben wir es endlich geschafft, das Duke zu besuchen.Nehmen wir das Fazit vorweg: der Besuch war ein voller Erfolg.Aber der Reihe nach - der erste Eindruck ist schon sehr positiv, das Ambiente stimmig, lediglich ganz zu Anfang schien die Musik etwas zulaut, das legte sich aber relativ zügig und ist wohl nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass bei unserer Ankunft nur wenige Tische besetzt waren. Wir wurden freundlich empfangen und an den Tisch geleitet, die Karte kam umgehend an den Tisch und wir wurden gefragt, ob wir schon vorab einen Getränkewunsch hätten. Hatten wir und so konnten wir uns mit einem Glas Champagner ausgestattet dem durchaus aufwendigen Studium der Karte widmen. Da war zunächst die Empfehlung des Jubiläumsmenüs (das Duke feiert den 10. Geburtstag), dann die "normale" Karte, dazu noch die Spargelkarte und schließlich die Karte mit den - na nennen wir es mal Kleinigkeiten (wobei ein ganzer Pulpo oder ein ganzen Kilo Garnelen nicht wirklich in diese Kategorie passt). Nach längerem Nachdenken und der Rückversicherung, dass man trotz der 10 Gänge (weil 10 Jahre Duke) des Jubiläumsmenüs nicht fürchten muss, ins Fresskoma zu fallen, haben wir uns beide für eben dieses Jubiläumsmenü entschieden. Netterweise war da schon die Weinbegleitung im Preis inbegriffen, ebenso wie Wasser und Kaffee.Ohne allzu sehr in die Detail gehen zu wollen, darf man mit Fug und Recht sagen, dass dieses Menü wahrlich den Weg ins Duke lohnt. Es ist wohl nicht zu vermeiden, dass man bei einem 10-Gänge-Menü den einen und/oder auch den anderen Gang nicht mag. Das hat aber nichts mit der Qualität zu tun, die auf dem Teller liegt, die war nämlich fehlerfrei und zeugte von höchster handwerklicher Fertigkeit. Bravo dafür!Nein, das hat etwas mit dem persönlichen Geschmack zu tun. Für uns beide war das schwächste Gericht im Menü die Velouté von Austern. Für meine Frau, weil sie Austern generell nicht so sehr mag, für mich weil ich Austern doch eher klassisch mit etwas Schalotten-Vinaigrette oder schlicht mit einem Spritzer Zitrone in rohem Zustand bevorzuge. Aber das ist mal wieder Jammern auf höchstem Niveau, denn nochmal: an der Qualität war nichts auszusetzen. Aber um nicht nur zu maulen: die marinierte Wassermelone mit ZIegenkäse, das lauwarme Tartar vom Hummer und insbesondere der Raviolo mit Ailoli-Füllung hatten es uns angetan. Das Reh war ebenso perfekt zubereitet (und lecker!) wie die Forelle. Dass es zu allem auch noch eine stimmige Weinbegleitung gab, die auch noch mit einigen höchst erfreulichen Überraschungen daher kam, so der fränkische Rosé vom Winzerhof Stahl, der Sauvignon blanc Mandarossa Urra di Mare, der Madiran vom Chateau Bouscasse oder der geniale Wermuth Belsazar rosé, rundete das Bild ab.Das Ganze wurde von einem sehr freundlichen, kompetenten und unaufdringlichen Servicepersonal präsentiert und immer auch - sowohl bei den Speisen wie den Weinen - erläutert. Nochmals: Bravo! Nein - Bravissimo! Da ist dann die doch recht ansehnliche Rechnung leicht zu verschmerzen."