"Wir hatten für eine Familienfeier einen passenden Raum im Akzent Hotel in Frankenberg gemietet und dort auch mit unseren Gästen übernachtet. Für die Gastronomie am Tag der Feier sollten wir, wie uns mitgeteilt wurde, mit dem Chef des Restaurants Amici im gleichen Haus sprechen. Dies taten wir frühzeitig und im Voraus, jedoch hatten wir am Ende zwei sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Zum Mittagessen hatten wir 19 Plätze im Restaurant reserviert und à la carte gegessen. Das entsprach dem Standard des Restaurants und hat gut funktioniert. Unsere Gäste waren sowohl mit dem Service als auch mit dem Essen zufrieden. Für den Rest des Tages hatten wir dann unseren Raum im Hotel zur Verfügung. Da das Restaurant Amici um 14 Uhr schließt und erst um 17 Uhr wieder öffnet, hatten wir selbst Kuchen und Torte bestellt und liefern lassen. Das Geschirr für den Kaffee kam vom Hotel. Allerdings war gegen 16 Uhr niemand mehr im Haus, so dass wir zwei Kartons für die übriggebliebenen Reste erhielten mit dem Hinweis, wir sollten im Amici Bescheid sagen, damit diese die Kartons in die Kühlung stellen. Als es soweit war, erhielten wir vom Restaurantchef zunächst eine komplette Ablehnung mit Aussagen wie: „Das Zeug ist ja nicht von mir, das geht mich nichts an, wo soll ich das hinstellen?“ Erst als wir energischer wurden, kontaktierte er die Hotelchefin, und plötzlich war es doch möglich.
Mit dem Restaurantchef hatten wir auch rechtzeitig über das Abendessen gesprochen. Ursprünglich hatten wir uns ein kaltes Buffet mit verschiedenen Platten vorgestellt. Obwohl die Zutaten dafür in jeder Restaurantküche sowieso vorhanden sind oder ohne großen Aufwand beschafft werden können, wurde unser Anliegen rundherum abgelehnt mit dem Hinweis: „Wir sind ein italienisches Restaurant, so etwas machen wir nicht.“ Das Buffet, das uns schließlich vorgeschlagen wurde, kam für uns nicht in Frage, da wir unseren Gästen nur geringe Wahlmöglichkeiten geboten hätten. Auch unser Angebot, uns selbst darum zu kümmern und die Platten von einem externen Catering-Service liefern zu lassen, wurde abgelehnt. Das wäre ausgeschlossen, denn fremdes Essen komme nicht ins Haus, und das sei vertraglich zwischen Hotel und Amici geregelt, was vom Hotel bestätigt wurde.
Also entschieden wir uns, dass unsere Gäste auch am Abend wieder à la carte essen können. Auch bei der Essenszeit gab es wenig Entgegenkommen: Wir hatten ursprünglich gegen 19:30 Uhr essen wollen, was jedoch vom Restaurantchef ebenfalls abgelehnt wurde. Er legte uns 18:30 Uhr fest mit dem Hinweis auf den Arbeitsaufwand in der Küche, da das Restaurant später voll sein würde. Dafür mussten wir bereits am Mittag eine Liste abgeben, was unsere Gäste am Abend essen wollten, damit die Küche vorarbeiten konnte, was mit unserem ursprünglichen Wunsch von oben noch einfacher gewesen wäre.
Übrigens: Das Restaurant hat auch eine Außenterrasse, die im Dezember natürlich leer war. Im Sommer sitzen dort jedoch häufig mehr Gäste als unsere 19 Personen, und das sollte in der Küche ebenfalls machbar sein.
Fazit: Unsere Probleme lagen also im mangelnden Serviceverständnis des Restaurantchefs im Amici. Was der Gast unter den gegebenen Bedingungen wünscht und zu welcher Zeit, interessiert ihn nicht. Seine Küche scheint damit überfordert zu sein, Bestellungen nicht nur für die vorhandenen Plätze im Restaurant, sondern auch für 15 bis 20 weitere Gäste im Hotel wunschgemäß und halbwegs zeitgleich umzusetzen. Daher sollte das Restaurant solcherlei Knebelverträge mit dem Hotel gar nicht eingehen oder alternativ die Küche aufrüsten. Wenn das keine Option ist, sollten wenigstens externe Caterer erlaubt werden.
Fairerweise muss ich abschließend sagen: Abgesehen davon, dass es im Vorfeld weder inhaltlich noch zeitlich entgegenkommende Lösungen gab, hat das, was zugesagt wurde, dann am Abend gut funktioniert. Unsere Gäste erhielten ihre Bestellungen zeitgleich, waren mit dem Essen ebenso zufrieden wie mit dem Personal und der Getränkeversorgung im Laufe des Abends. Wir konnten sogar mit Karte bezahlen. Das ist also entgegen dem Zettel am Eingang technisch durchaus möglich, offensichtlich jedoch unerwünscht."
