"Unweit der Feuerwache, mitten in einer der hübschesten Wohngegenden Mannheims, liegt die Osteria Limoni, mit ihrem gemütlichen, überrankten Gärtchen (gestern leider zu kalt) und ihrem dezent und geschmackvoll dekorierten, schlauchförmigen und mit Tischen bis zum Anschlag vollgestellten Gastraum (gestern rappelvoll, der vorerwähnten Kälte wegen). Dieses Aufeinandertreffen von Enge und Fülle hatte akustische Konsequenzen, die uns bereits beim Eintreten entgegenschlugen und die dazu führten, dass wir uns den Abend über nur mit erhobener Stimme oder bis zur Tischmitte vorgebeugt unterhalten konnten. Nach Auskunft des Hauses ein Wochenendphänomen.Wir hatten uns für das Viergangmenü entschieden; die notwendigen Umkonfigurationen für die vegetarische Tochter waren kein Problem, auch wenn das Limoni seine Stärken eher im Non-veg-Segment hat. Es war wichtig, dass wir reichlich Hunger mitbrachten, und selbst das hat nicht verhindern können, dass nicht alle Teller leergegessen wurden - die Portionen sind nämlich gigantisch. Alles war gut, der Ziegenfrischkäse so frisch, dass sogar meine Ziegenkäse hassende Frau freiwillig davon probiert hat, die ein, zwei Knöchlein im Maishähnchensalat und die ein, zwei Gräten in der Dorade verzeihlich (wenn auch überraschend), ebenso die fehlenden Tropfen Zitronensaft (Limoni!), die besagtem, gut geölten Maishähnchen noch etwas mehr Pfiff verliehen hätten. Dazu gab es einen 15-prozentigen (!!) Sizilianer, der die beiden Damen bei Laune hielt (der Autor dieser Zeilen war leider der Fahrer), und am Schluss noch ein superbes Pannacotta bzw. einen Riesenbollen Vanilleeis mit lecker Aprikosenkompott, danach konnten wir zufrieden nach Hause rollen.Hier isst man also beengt, reichlich und gut - und gut gelaunt, dank des nicht nur schnellen und kompetenten, sondern auch fröhlichen und gesprächigen Personals."