"Sobald niemand da ist, sagt man. Oder einfach zu viel. Seit 1984 ist die Pfannkuchenstube in der Calenberger Neustadt bereits pfann-tastisch, und schon am Eingang des Restaurants glaubt man leicht, dass die Pfannkuchenstube aus den 80er Jahren stammen könnte. Zumindest in den letzten fast dreißig Jahren scheinen Einrichtung und Möbel kaum erneuert worden zu sein. Der Gast nimmt auf abgewetzten Bänken Platz, umgeben von einer Sammlung aus Modellautos, Ramsch und Trödel. Außerdem fließt der Raucherraum, der durch einen offenen Durchgang abgetrennt ist, ungehindert in den Gastraum mit kalten Aschen, wo sich das Aroma des Bratfetts aus der halb offenen Küche mit dem Rauch vermischt, nur um sich auf dem Besteck abzusetzen, das in kleinen Körbchen auf jedem Tisch offen gehalten wird. Das mag praktisch gemeint sein, hygienisch ist es jedoch nicht, da jeder Gast mit seinen mehr oder weniger sauberen Händen in den Korb greifen muss. Man kann zu solchen Dingen stehen, wie man möchte, sie sogar originell finden. Zumindest sollte das Essen gut sein. Wenn ein triviales Gericht wie ein Pfannkuchen schon ein Problem darstellt, denkt man. Aber das passiert tatsächlich. Nur die erste Bestandsaufnahme in Bezug auf die Speisekarte weckte meine Gewohnheit. Stellen Sie sich die Karte eines gutbürgerlichen Restaurants aus den 80er Jahren vor und denken Sie an die Standardgerichte, mit Pfannkuchen als Basis. Nun, das mag Geschmackssache sein, aber Pfannkuchen mit braunem Kraut und Bregenwurst klingen für mich sehr erstaunlich. In Ermangelung einer größeren Auswahl für Vegetarier entschied ich mich für den Pfannkuchen Toskana, die obligatorische, unfehlbare Tomate-Mozzarella-Variante. Mit stolzen 8,90 € stellte der Pfannkuchen eine heiße Konkurrenz zu Spaghetti Aglio e Olio dar, die allgemein als das Gericht mit der höchsten Gewinnspanne bekannt ist. Ein Preis, der aus meiner Sicht nur gerechtfertigt gewesen wäre, wenn a) ausgezeichnete Zutaten verwendet worden wären oder b) die Portionen üppig gewesen wären. Doch weder das eine noch das andere traf auf den gebratenen Fladen zu, der mir schließlich serviert wurde. Obwohl er aus der Kategorie „entfettet“ stammte, dominierte eine fast unangenehme Süße die Pfannkuchen, die möglicherweise von der Balsamico-Creme stammte. Pfannkuchen und Mozzarella hingegen hatten keinen eigenen Geschmack. Ebenfalls geschmacklos war das Belag der Grünen Minna, dem Pfannkuchen meiner Begleitung. Günstig imitierten Schafskäse ohne jeglichen Geschmack und reichlich Blattspinat. Verhungert probierte ich sogar den traurigen Salat aus einigen Blättern Eisbergsalat und einer Tomatenscheibe, der dem Pfannkuchen geschmacklich nichts hinzufügte. Für mich eine absolute Enttäuschung."