"Lage Die Klosterstadt Lorsch feierte in diesem Jahr ihr 1250-jähriges Jubiläum. Direkt gegenüber dem schönen alten, ehemaligen Lorscher Fachwerk Rathaus befindet sich heute das Kultur- und Tourismusamt am Marktplatz, wo das traditionelle Weiße Kreuz unter kroatischer Führung wiedereröffnet wurde. Es ist eines der ältesten Gasthäuser der Republik und das älteste in Lorsch. Erstmals im Jahr 1563 als Klosterherberge erwähnt. Parkplätze rund um den Markplatz sind verfügbar. Ambiente Die Location wird mit einem Eiscafé geteilt. Im Inneren befindet sich der einladende Flur. Auf der rechten Seite gelangt man zum Eiscafé und links zum Gasthaus. Im Benediktinerkeller finden sich 60 Sitzplätze und der historische Geist des Gebäudes. Wenn man den Gastraum betritt (20 Sitzplätze), fällt sofort der Thekenbereich auf. Alles ist aus Eichenholz gefertigt, auch die runde Bank, die Stühle und Tische. Die Wände sind cremefarben und die Decke bordeauxrot, die Überhänge sind grau und die Fensterbänke sind mit Orchideen dekoriert. Die alte Eingangstür wurde in einen Glasrahmen eingefügt und dient heute als Eingang zur Karlsstube. Zwei Stufen führen direkt dorthin. Dort befinden sich auch 28 Personen auf hellbraunen, ledergepolsterten bequemen Stühlen. Das große handgemalte Wandbild an der Kopfseite erinnert an das Kloster und seine Mönche aus vergangenen Zeiten. Das Siegel von Karl dem Großen ziert die Wand ebenso wie die gesamte Beleuchtung aus weißem Milchglas, die durch die ausgestanzte Kreuzform die Räumlichkeiten erhellt und allem eine authentische Atmosphäre verleiht. Ein Gastraum, der auf der Suche nach einem geschmackvollen Interieur ist. Alle Tische waren wunderschön mit weißen Tischdecken, hellroten Mitteldecken, einer künstlichen Rose, einem hohen Kerzenleuchter, Salz- und Pfefferstreuer und zwei kleinen Flaschen, dunklem Balsamico und Olivenöl, gedeckt. Allerdings waren die dünnen Stoffservietten nicht geeignet. Service Der Empfang und die Tischzuweisung waren sehr freundlich. Der patschehafte Junge mit schwarzer Schürze servierte mit einer entspannten Wohltätigkeit, sehr aufmerksam und fragte auch zwischendurch, ob alles in Ordnung sei. Mein alkoholfreies Bier aus der Flasche wurde mir immer aufmerksam nachgeschenkt. Essen Die Zeiten, in denen man zum typischen "Jugoslawen" ging, sind längst vorbei, doch das eine oder andere Balkangericht hat sich dennoch in unser kulinarisches Bewusstsein eingeprägt. Hier werden typische Gerichte der Balkanküche wie Djuvet-Schreie oder Ajvar angeboten. Die kleine, aber feine Speisekarte umfasst deutsche Fleischgerichte und Pasta, Suppen, Salate, aber auch sehr präzise zubereitete Spezialitäten wie Fischgerichte. Tagesgerichte werden auf einer großen Schiefertafel vor dem Gast präsentiert. Alle Vorspeisen kommen frisch und ansprechend auf den Tisch und sind ein Genuss. Geschmacklich werden wir hier nicht entäuscht. Die gebackenen Pilze mit Kräuterbutter und Salatstrauß (6,90€ werden mit fruchtiger Mango und Ananas serviert. Die Pilze sind gebraten und nussig im Geschmack. Nach den gegrillten Peperoni (5,10€ will man süchtig werden. Mit dem duftenden Hasenfleisch, das mit etwas Chiliöl abgeschmeckt wird, wirkt nichts unangenehm, sondern betont den Geschmack. Dazu wird Weißbrot serviert - leider nicht frisch am Tag. Die Beilagensalate bestehen aus Karottenscheiben, rot- und weißem Kohlsalat, Lollo Rosso und Feldsalat und waren etwas lieblos. Der Feldsalat war nur leicht mit Balsamico bedeckt, ansonsten gab es kein Dressing. Dies konnte man sich nach Belieben selbst zusammenstellen. Öl und Essig standen auf dem Tisch. Der frisch in Butter gebratene Schwertfisch (16,00€) kommt auf den Punkt und so zart auf den Tisch, dass er einem regelrecht auf der Zunge zergeht. Er schmeckt subtil und fein. Als Beilagen gab es Dampfkartoffeln und Gemüse. Das Gemüse, bestehend aus einer halben Gemüsezwiebel, Bohnen und einer Schote, stammte direkt aus der Suppenküche und war ausgekocht und fade. Das argentinische Rumpsteak (18,50€ ca. 300 gr.) kommt wie gewünscht medium auf den Tisch und hat außen eine dunkle Kruste. Sehr gut im Geschmack und super zartes Fleisch. Die Pfeffersauce hätte ruhig schärfer sein können. Dafür waren die Bratkartoffeln mit Speckstreifen rundum wunderschön angebraten. Der Spieß mit Pfeffersauce, Pommes und Salat (14,50€) war etwas widersprüchlich und so war es auch. Das herrlich zarte Fleisch ließ sich nicht vom Holzspieß lösen. Auch hier enttäuschte die Pfeffersauce. Der Pfeffer war kaum zu schmecken und die Sauce unterstützte nicht den gewünschten Geschmack des gesamten Gerichts. Die Pommes entsprachen nicht ganz dem gesetzten Standard, waren etwas zu weich geworden. Da die Portionen dennoch gut zu bewältigen waren, blieb noch genug Platz für ein Dessert. Das süße Vanilleeis, mit leider nur lauwarmen Himbeeren (5,50€ und auch die Piping mit heißen Kirschen auf Vanilleeis und cremiger Vanillesauce (6,80€ überzeugten durchaus. Zum Abschluss gab es noch einen sehr leckeren goldenen Sljivovica. Vielen Dank dafür. Fazit: Gute Qualität des Essens und super Service sowie eine freundliche Atmosphäre mit historischem Flair. Jetzt reicht's, gehen Sie selbst hin."