"30. Das Aschaffenburger Stadtfest, das immer am letzten Wochenende im August stattgefunden hat, fand dieses Wochenende statt. Die komplette Fußgängerzone sowie einige gesperrte Straßen, der Schlosshof und das Festland unterhalb des Schlosses sind dann für 2 Tage eine einzige Partymeile. Kulinarische Genüsse aus aller Welt sowie Live-Musik an verschiedenen Orten werden am Samstag und Sonntag reichlich angeboten. Normalerweise gehen wir zunächst durch die Gassen, schauen uns die jeweiligen Alternativen in Bezug auf Essen und Trinken an und entscheiden uns dann für eines dieser tausend Angebote. Am gestrigen Sonntag war es leider anders. Nach einem schmackhaften Essen entschieden wir uns nicht lange nach unserer Ankunft zu verweilen, sondern sofort etwas zu essen. Wir suchten den Stand vor dem Jasmin am Rossmarkt auf, da wir dort bereits in der Vergangenheit die Freude hatten, Ente mit Erdnusssauce zu essen und uns immer zufriedenstellend war. Bei heißem Wetter herrschte Hochbetrieb in den Gassen, und meine Frau ging direkt vom Jasmin auf eine freie Bank an einem Biergartentisch im Schatten. Nun war es meine Pflicht, die Rolle eines Kellners zu übernehmen, denn gestern wurde Selbstbedienung angekündigt. Ich brauchte nicht lange auf die Tischauswahl zu schauen. Zweimal gebratene Ente auf Gemüse mit Reis und Erdnusssauce. 8 Euro pro Portion wurden empfohlen. Dazu eine Flasche Cola Light (0,33 l für 2,50 €), bezahlen, das Besteck und Servietten schnell zum Platz tragen und das Essen zurück an den Tisch bringen. Es war nicht so optisch ansprechend wie wir es von früheren Besuchen kannten. Und das Essen hatte auch seine Schwächen. Diese lagen sicherlich nur bei der Ente. Wahrscheinlich wurde sie zu lange warm gehalten, frische Stücke und bereits etwas dunkler gebratene, aber mittlerweile schmackhafte Stücke ließen ihren Tribut zollen. Auch die Erdnusssauce war nicht wie gewohnt in einem Extra-Gefäß, sondern über das Entenfleisch auf dem Gemüse verteilt. Meine bessere Hälfte hatte Glück. Optisch sah es auf ihrem Teller nicht anders aus als bei mir, aber sie hatte die viel bessere Entenqualität auf ihrem Teller. Wir hatten beide zu wenig Sauce. Wir waren uns einig, dass ich mit unseren beiden Tellern vorbeigehen sollte und auf jedem Teller eine Nachfüllung von der Erdnusssauce haben wollte. Dabei hatte ich nur noch etwas Reis, Gemüse und den Teil der Ente, der nicht aufgegessen werden konnte, auf dem Teller. Zum Glück bin ich nicht einer der schüchternen Sorten und so zeigte ich dem Mädchen an der Essensausgabe meinen Teller mit dem Unverdaulichen und bat höflich um eine Nachfüllung mit frisch gebratener Entenbrust. Sie schaute zu dem Herrn neben ihr, vielleicht der Chef. Dieser nickte sofort und so bekam ich zumindest noch einmal genau so viel wie ich gegangen war, frisch gebratene Entenbrust darauf platziert. Zufrieden mit der Reklamationsabwicklung und auch gesättigt, konnten wir einige schöne Stunden über das Stadtfest schlendern und hier und da wieder etwas trinken und Joe Schocker, einem sympathischen Joe Cocker Cover-Sänger aus Aschaffenburg, im großen Publikum beiwohnen. Fazit: Wir werden bei schönen Wetter mit Erdnusssauce, wenn es sich wieder ergibt, vor dem Jasmin in der Fußgängerzone Ente essen. Unsere Unzufriedenheit hielt am Ende an, da ich glaube, dass dies den besonderen Umständen des Stadtfests geschuldet war. Im normalen täglichen Geschäft waren wir immer sehr zufrieden."