"Einige Locations in Konstanz sind leider viel zu selten. Inmitten des prominenten Bermuda-Dreiecks zwischen dem Strandbad Hörnle, dem Bodensee und dem Bodenseestadion liegt das Waldhaus Jakob - aber eher versteckt inmitten alter Bäume und am Rand des Stadtwaldes von Konstanz. Von der Seeseite aus muss man schon sehr genau hinsehen (ich habe es extra bei meiner letzten Kreuzfahrt getestet... um das Gebäude mit Biergarten zu entdecken). Das denkmalgeschützte und vollständig renovierte Haus aus dem Jahr 2006 ist ein ehemaliges Seminarhotel der Friedrich-Naumann-Stiftung und beherbergt nun sowohl ein stilvolles Hotel als auch ein geräumiges Restaurant inklusive Bistro. Das Waldhaus Jakob ist leicht mit dem Bus Nr. 5 vom Bahnhof oder vom Sternenplatz Konstanz zu erreichen; kostenlose Parkplätze stehen für Autofahrer zur Verfügung. Spaziergänger und Radfahrer werden sich in jedem Fall willkommen fühlen, der See und der Wasserweg sind nur etwa 200 Meter entfernt. Ich war bereits im Winter 2012/2013 Gast hier und erinnere mich an den hellen, großzügig verglasten Gastraum im Stil eines Wintergartens. Und die unerwartete Aussicht auf den Bodensee und das Schweizer Ufer. In diesem grandiosen Spätsommer 2018 (der eigentlich bereits Herbst ist) treffe ich mich erneut mit einigen Freunden, um einen Abschied zu feiern. Da es am Abend immer noch einen lauwarmen Ventilator über dem See gibt, entscheiden wir uns, draußen im Biergarten Platz zu nehmen. Hier sitzt man bequem auf pseudo-Rattan-Möbeln an Vierertischen; Holzschalen schmücken den Weg auf der steinigen Terrasse mit Kieselsteinen. Der jugendliche Service ist auf Zack: gut gelaunt, zuverlässig, mehrsprachig plaudernd. Dies ist auch notwendig bei zunehmend ausländischen Gästen und Touristen. Unsere Gruppe wird freundlich bedient, auch spezielle Wünsche und Fragen werden nicht ignoriert. Leider gibt es im Biergarten nur ein spezielles Menü, das hauptsächlich auf Flammkuchen und Pizza basiert. Aber in zahlreichen Variationen, so dass sowohl Carnivoren als auch Vegis eine große Auswahl haben. Es gibt auch eine breite Auswahl an Getränken: Biere, Weine, Longdrinks, Softdrinks, Aperitive, Digeative, sowohl regional als auch international. Die Freunde sind alle begeistert von den Flammkuchen, aber mein Begleiter und ich haben schon anderswo zu Abend gegessen, so dass wir aus der Getränkekarte wählen. Der Lillet Wild Berry (6,80 Euro) ist jedoch in der lokalen Interpretation etwas blass und fade. Statt der ursprünglich geplanten Waldbeeren werden hier bunte Kirschen verwendet (möglicherweise aus dem Gefrierschrank?). Dennoch sehr erfrischend und prickelnd. Als vermutlich eigene Kreation gibt es den Martini Bodensee (6,90 Euro), bestehend aus Martini, Blue Curacao und einigen geheimen Zutaten. Hübsche Farbe, eisgekühlt und mehr alkoholisch, als man zunächst denkt. Das Rotwein-Schorle wird auf Wunsch mit einem kräftigen spanischen Tempranillo gemischt, anstelle des oft üblichen Badischen Spätburgunders. Alle Getränke werden einzeln und sehr gut in speziellen Gläsern serviert. Gäste mit eingeschränkter Mobilität werden die Rampe für den Zugang zum Haus zu schätzen wissen, ebenso wie die komfortablen Holzschalen im Biergarten. Beispielsweise sind im Waldhaus Jakob auch Patienten einer nahegelegenen Rehabilitationsklinik willkommen, mit Rollstuhl oder Krücken. Während dieses Besuchs habe ich die Inneneinrichtung des Restaurants nicht vervollständigt. Mir gefällt eine charmante, elegante Mischung aus historisch inspirierten Details und modernen Elementen. Erwähnenswert finde ich immer noch einen stabilen, kostenlosen Gästeshop, der in der kritischen Lage am See Gold wert ist (das Schweizer Netzwerk will sich ständig nach oben drücken). In den oberen Etagen des Gebäudes gibt es etwa 30 ruhige, freundliche und moderne Zimmer, die oft voll ausgebucht sind. Freunde, die hier übernachtet haben, mussten 2-3 Monate im Voraus buchen. Fazit: stilvolles Ausflugsziel mit schönem Biergarten und unerwartetem Seeblick. Auch die Hotelzimmer würden mich begeistern. Steht auf der Wunschliste für den nächsten Sommer."