Puttanesca Puttanesca

Würzige Tomatensauce mit Oliven, Kapern und Sardellen, serviert mit Pasta.

Strandcafe

Strandcafe

Strandpromenade 29, 18609, Ostseebad Binz, Germany

Pizza • Vegetarier • Europäisch • Mittelmeer


"Zurück aus dem Mönchgut waren wir an diesem Abend nicht so erledigt wie sonst, denn heute sind wir mehr gefahren als gelaufen. Auch der Hunger am Abend hielt sich in Grenzen, und meine Liebste äußerste Appetit auf schlichte Nudeln einfach nur ein Teller Spaghetti Bolognese. Also ein italienisches Restaurant. Die Wahl fiel auf das Ristorante Da Barbara oder wohl besser bekannt als Strandcafe Binz: Deckblatt Speisekarte da Barbara Juli 2017   Warum nun der Name Da Barbara über der Tür steht ist nicht ersichtlich. Der Name wird anderweitig nie erwähnt. Aber Strandcafe Binz , das hat einen Namen und Geschichte ....  Nun ja, wir sind wegen Ristorante hier hergekommen, nicht wegen des berühmten Namen des Cafes .   Ich muss gestehen, dass es mich am Abend nie besonders gereizt hat an der Strandpromenade zu speisen, denn aufgrund der Ostseite ist die Sonne nicht mehr zu sehen, und wenn ein leichtes Windchen herrscht, dann kann es im Außenbereich auch schon einmal etwas frischer werden. So wollten wir zuerst im Innenraum Platz nehmen, doch irritierten uns die etwas merkwürdig anzuschauenden gestreiftmusterig stoffbezogenen Korbsessel , die nicht besonders gemütlich ausschauten. Da wussten wir noch nicht, dass der Innenraum in diverse Teile gegliedert war, und man auch hätte normal sitzen können. Und so nahmen wir im Außenbereich Platz. Wind und Temperatur hielten sich auch noch im Rahmen.   Die Getränkebestellung war geschwind aufgegeben und schnell auch Kontakt mit dem Nachbartisch aufgenommen, da eine Hundedame allein durch ihr süß sein unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.   Die Speisekarte präsentiert sich schon typisch italienisch, jedoch fehlte mir eine etwas  breiter gefächerte Carne Sektion. Ich hatte Lust auf Fleisch und Lust auf Scaloppine. Rumpsteak und Rib Eye vom Grill sowie zwei weitere Fleischgerichte (Lamm und Steakpfanne waren die einzigen Fleischgerichte, und von denen sagte mir heute nichts zu. Und so bestellte ich dann notgedrungen meine dritte Pizza am dritten Tag in Folge. Ich habe es auch nicht bereut, denn es war die beste bisher in Binz. Gut, mit Abstrichen (im Nachhinein . Ich fragte, ob auch zusätzliche Beilagen möglich sein, worauf die Antwort war natürlich, aber die muss ich separat kontieren . Natürlich, kostenlos wollte ich die nicht haben (gerne schon, aber logisch, dass es nicht kostenlos ist! . Der Zusatzbelag von Zwiebeln und Knoblauch kostete am Ende 3 Euro, und das fand ich dann doch ein wenig übertrieben.   Die von meiner Liebsten so sehr gewünschten Spaghetti Bolognese standen auch auf der Karte, und so konnte es dann losgehen.   Wie schon so oft gesagt, die Küche auf Rügen ist geschwind! Unser Essen stand ohne größere Wartezeit auf dem Tisch, und beides sah lecker aus. Und beides war so groß portioniert (oder unser Hunger so klein , dass ein Stück Rand der Pizza und auch ein paar Spaghetti auf den Tellern zurückgehen mussten. Die Spaghetti waren prima, wie auch ich fand, Spaghetti Bolognese und ich zog es sogar vor, anstatt des Pizzarandes lieber noch ein paar Spaghetti mit Hackfleischsauce zu mir zu nehmen. Lecker mit dem untergemischten Parmesan!   Die Pizza mit frischen Pilzen (was aus der Karte nicht ersichtlich war und dem hier an disem Orte wirklich nach Knoblauch schmeckendem Knoblauch (deswegen wohl auch so teuer als Extra Zutat ; Pizza Special plus Extra Knobi und Zwiebeln schmeckte prima, und alles in allem waren wir sehr zufrieden mit dem Abend.   Empfehlung ausgesprochen!   Ein kleiner Nachtrag kommt aber noch, denn am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir unser Sitzkissen im Restaurant vergessen hatten. Schuld war die Hundedame, die uns beim Abschied erneut durch ihre Süßheit so abgelenkt hatte, dass wir ohne Kissen nach Hause spazierten. Aus der langjährigen Erfahrung, dass die Bestuhlung in manchen Gastronomien nicht unbedingt dazu geeignet ist, für mehr als 15 Minuten darauf Platz zu nehmen, haben wir uns angewöhnt , immer ein Sitzkissen dabei zu haben. Manch einer guckt komisch, mancher auch neidisch. Egal! Und jetzt war das Kissen weg! Aber, auch wenn das Strandcafe um 9 Uhr in der Früh noch nicht geöffnet hatte, am nächsten Morgen konnte man uns an der Rezeption der Bellevue Appartments, die sich im selben Hause befinden, weiterhelfen, insofern, dass das Kissen dort hinterlegt war! Vielen Dank dafür an das Team im Service! Und alles war wieder gut :   Das Verzehrte, so wie es in der Karte steht:   Spaghetti Bolognese mit hausgemachter Tomaten Hackfleisch Sauce und frischem Parmesan 10,90 € Pizza Speciale, Champignons, gek. Vorderschinken, Salami (10,50 € mit Zusatzbeilage Zwiebeln und Knoblauch (3,00 € macht insgesamt 13,50 € Mineralwasser 0,25 l 2,60 € Weizenbier 0,5 l 4,60 €"

Ristorante Lucullus

Ristorante Lucullus

Berkaer Straße 39, 14199, Berlin, Germany

Käse • Fisch • Pasta • Fleisch


"Lucullus – römischer Senator und Feldherr. Bekannt wegen seiner üppigen Gastmähler. Eine bedeutende Kriegsbeute war die erste Kulturform der Kirsche. Die Kirsche in der Hand als ein Stück Kulturgeschichte.Lucullus – werbewirksamer Begriff für Schlemmen im positiven Sinne. Beutespiel der Werbung: Gewürze, Catering, Hundefutter, Fernsehsender.Lucullus – ein kleines, feines, italienisches Restaurant in Berlin-Schmargendorf, gegenüber vom Rathaus. Antonio Marcone, Besitzer, Patron, Koch und perfekter Gastgeber. Lucullus in Berliner Reinkultur.Die graue Löwenmähne unbändig gebändigt neigt sich leicht nach unten, mit unendlicher Geduld und der Präzision eines Chirurgen wird letzte Hand angelegt: eine wunderbare, überraschende Vorspeise erfährt ihre Vollendung. Ein Auberginen-Zucchini Auflauf mit Mozzarella und Parmesan. 30 Stunden dauert die Vorbereitung und ein Wunder passiert: keine Massivität, keine Spur von öligen Substanzen. Durch die feine Art der Veredelung, durch den Mut zur Behutsamkeit und zur Geduld entsteht ein kleines appetitanregendes Kunstwerk, von dem man eigentlich nicht mehr lassen kann. Ein so noch nicht erlebter voller, fruchtiger Auberginengeschmack, der ganze südliche italienische Landstriche im Gaumen widerspiegelt. Der zart schmelzende Mozarella – natürlich original Büffel – und der Parmesan setzen die krönenden Geschmackspunkte.Ein Gericht als lustvoller Wegweiser in eine italienische Küche, die auf jeden Firlefanz, auf Schnörkel, Balsamicolinien, Schäumchen verzichtet. Eine Küche voller Gradlinigkeit und Konzentration auf das Notwendige. Marcone beschreibt seinen Küchenstil als einfach aber ganz besonders, weil Dinge auf den Tisch kommen, die andere selten machen, weil sie sich unterfordert fühlen. Dabei gibt es kaum etwas verführerisches als Spaghetti Napoli, Tomatensauce und Basilikum. Region pur und gekonnt gelungen. Zeit hinter Bauplanen versteckt war – jetzt aber läuft es immer besser. Antonio Marcone geht noch immer selbst einkaufen, träumt von einem funktionierenden Umland und seinen Produkten und plant noch stärker als bisher Italiens Regionen zu präsentieren. Damit hatte er früher schon einmal Furore gemacht- unvergessen die Erinnerung an das Valtellina, dem Tal in der Lombardei, im Norden Italiens, an der Grenze zur Schweiz . “Pizzocheri” milde Nudeln aus Buchweizenmehl mit würzigem Schmelzkäse, Almbutter und verschiedenen Gemüsen. Bündnerfleisch und Bresaola, Wirsing, Kartoffeln und Rosmarin. Die Vorfreude läßt uns jetzt schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Marcone erzählt das alles in seiner charmanten, sanften Art, die den Stil des Hauses prägt. Er will mit dieser Art des Charmes, der Gastfreundschaft und der Küche begeistern. Kein Schicki Micki, kein Lockendrehen auf kulinarischen Glatzen, sondern nur eine gute Küche anbieten. Das gelingt dem ‘fast’ Neapolitaner und seinem Partner Marco Scorsone auf wunderbare Weise. Der Gastraum gemütlich, Wohnzimmeratmosphäre, wieder das Familiäre. Die Spezialitäten des Tages präsentiert Marco in zurückhaltend, leicht singendem Tonfall. Wem das noch nicht reicht oder wegen der Fülle einiges vergißt, dem hilft der Blick auf Schiefertafeln, wo weiß auf schwarz alles steht Also Teil 2 des ‘lucullischen’ Angebotes. Weiße Bohnen, Garnele, Knoblauch, Thymian und Kirschtomaten. Ein Wohlbehagen. Nichts ist verfremdet, verändert, verfälscht. Die Bohnen kommen aus der Region Neapel , schmecken einfach frisch und sauber, kein mehliger Beigeschmack, gerade auf dem Punkt. Die Garnelen hatten noch Meeresfrische und die drei Begleiter: Knoblauch, Thymian und Kirschtomaten waren ein Trio der Harmonie,angenehme Begleiter ohne Aufdringlichkeit.Dann ein regionaler Knallbonbon aus Apulien und Kampanien, cime di rape – Stängelkohl oder Rübensprossen, ein typisches Wintergemüse, ein sanfter bitterlicher Geschmack, dazu Salsiccia ,eine pikant gewürzte Wurst, hausgemacht – eine tolle Qualität, denn oft wird die Salsiccia aus billigem Fleisch hergestellt und zu viel Fenchel verschwendet. Mit dem cine di rape und Orecchiette, den “Öhrchen” , eine geschmacklich wunderbare Ergänzung. Genau so gut waren die Capellini puttanesca, das Engelshaar, die dünnsten aller Spaghetti, 1,2 – 1,4 mm, die ganz besonders hervorragend die Sauce aufnehmen, Tomate, schwarze Olive, Knoblauch und Kapern. Eine herrliche Sauce, ohne Parmesan oder Peccorino. Nach einer Anekdote das Schnellgericht für Prostituierte, schnell zubereitet zwischen den Besuchen der Freier. Fisch und Fleisch fühlen sich hier im “Lucullus” ebenfalls artgerecht behandelt, wie Loup und Lamm bewiesen. Ein Feuerwerk an Eleganz und Leichtigkeit dann der Nachtisch: eine Cassata, die sizilianische Sonntagstorte. Welch massive Angriffe auf Seele und Magen haben wir schon überstanden, ganze unverdauliche Steinbrüche und dann das kleine, große Dessert-Wunder: selbstgemacht leuchtet sie prunk- und prachtvoll, mürber Biskuit mit Ricotta, weniger Zucker als üblich – ganze 50% – kandierte Früchte nicht als Plombenzieher, sondern geschmackvoll zurückhaltend, oben eine Schicht aus hauchdünnem Marzipan und ein Zuckerguss aus Eiweiss und Zitrone. Nicht nur Lucull ist hier zu Hause, auch Heinrich Heine mit seinem Loblied auf die italienische Küche: “Italiens leidenschaftgewürzte, humoristisch garnierte, aber doch schmachtend idealische Küche trägt ganz den Charakter der italienischen Schönen. ”"