"Der Wellnessurlaub war vorbei, und ein lange geplanter Wochenendtrip an den Bodensee ging zu Ende. Natürlich wurde abends regelmäßig gegessen. Da wir nicht zum ersten Mal in Wasserburg waren, waren uns verschiedene Restaurants in der Umgebung bekannt. An unserem ersten Abend wollten wir jedoch etwas Neues ausprobieren, und wir gehen gerne griechisch essen. Zwischen Lindau und Friedrichshafen gibt es einige Möglichkeiten. Lindau war vor Jahren bereits besucht worden (und zuletzt vor zwei Jahren, natürlich auch für einen Abschied). Friedrichshafen ist ebenfalls schnell zu erreichen, und so fand das Internet ein griechisches Restaurant, das nicht an der Promenade zu auffälligen Preisen wartete, sondern in der Stadtmitte, nahe dem VfB-Gelände. Die B31 führt fast direkt vor die Tür, und so war es nur ein Katzensprung von unserer Unterkunft zu Constantinos. Parkmöglichkeiten gab es mehr als genug vor dem Haus mit seiner Terrasse. Und diese Terrasse hat uns sofort angesprochen. Sie war vollständig mit einem großen Sonnenschirm abgeschirmt. Eine halbhohe Glaswand bog sich zur Straße hin und bot Schutz vor dem Wind, der an diesem Abend nicht wehte. Rattanstühle mit Sitzkissen sorgten für angenehmen Komfort. Zuvor wurden wir freundlich empfangen und durften zwischen den freien Tischen wählen. Da kam das Gefühl auf: "Ja, wir sind zurück am Bodensee". Ein lauer Abend, schönes Ambiente und Urlaubsstimmung. Sehr schön. Es hätte so weitergehen können.
Zunächst kam die Speisekarte zu unserem Tisch, und die Getränke wurden für einen Folgebesuch an den Service übergeben. Das ging relativ schnell, was für uns in Ordnung war. Ja, es war wirklich schnell, nicht unfreundlich, aber mit einem gewissen Eiltempo. Sehr gut. Kaum hatten wir die gewünschten Vorspeisen, Pepperoni vom Grill mit Knoblauchsauce (6,90) und Pita mit Zaziki (4,90), auf dem Tisch. Pita mit Zaziki – okay, das erfordert keine aufwendige Zubereitung in der Küche. Die Pepperoni vom Grill waren sehr schön zubereitet und spritzig, wie erwartet. Dazu gab es eine kleine Schüssel mit Salat, Zaziki und zwei Scheiben einer Art Baguette, die mit einer sehr schmackhaften und würzigen Tomatensauce belegt waren. Alles in Ordnung. Die Pita mit Zaziki sah ebenfalls gut aus. Die Pepperoni konnte man als angenehm frisch beschreiben. Der Zaziki sah hübsch aus, war jedoch etwas dünn in der Konsistenz. Die Vorspeisen hatten uns richtig gut gefallen und weckten Vorfreude auf die Hauptgerichte. Und dann ging es weiter. Teller leer, Hauptgerichte kamen. Irgendwie war es zu hastig, um gemütlich zu sein. Die Bedienung kam erneut. Okay. Ein Kellner, der ebenfalls anwesend war, machte einen eher lustlosen Eindruck. Er war einfach nur darauf aus, die Dinge hinter sich zu bringen. Irgendwie instinktiv.
Meine Partnerin hatte zuvor einen Plaka-Teller (13,40) mit Souvlaki, Gyros, Feta, (leckerem Reis, Knoblauchkartoffeln und Zaziki) bestellt. Ich war vorsichtiger und entschied mich nicht für das gefragte gebackene Gyros in Metaxasauce, sondern für Gyros (12,80) mit Knoblauchkartoffeln, Zaziki und Pommes. Die Pommes lagen gegen den canonisierten Gemüse-Reis auf dem Teller. Reis ist nicht mein Ding. Das Gyros kam mit den letzten Bissen der Vorspeisen auf den Tisch. Ich suchte nach dem Zeichen, dass wir die Welt retten müssten und dringend einen stärkenden Biss benötigten. Leider fand ich keines. Was ich auch nicht fand, war die Verbindung zu den Knoblauchkartoffeln, die einfach nur aus Kartoffelscheiben bestanden, die frittiert waren. In Ordnung, Kartoffeln und Gerüche gehen Tage miteinander um. Aber dann hatte ich trotzdem Glück: Ich fand das Gyros eher enttäuschend. Es hatte keine knusprigen Stellen (schade!). Es war nicht wirklich gewürzt. Ich will das mal so festhalten, kann es aber nicht beweisen. Fazit: das Gyros war nichts! Die Pommes waren ohne Zweifel gut. Super… sie waren nicht herausragend. Der Kräutersalat, der zwar sehr schön aussah, war geschmacklich irgendwie süß und musste nach dem Granatapfel gemischtes Aroma suchen. Ein ähnliches Bild auf dem Teller meiner Frau. Das Gyros war ebenso enttäuschend, nur das Souvlaki konnte vom kurzen Zeitfenster profitieren. Es war nicht tot, aber angenehm saftig. Allerdings war es mit einer Art Paprika-Mayonnaise überzogen, die eine gewisse Harmonisierung erforderte. Laut meiner Frau suchte sie nach dieser Harmonie oder Wiederholung des Geschmackserlebnisses nicht mehr. Der Reis meiner Frau war ziemlich langweilig. Gemüse musste man suchen, ansonsten war nichts zu beanstanden. Ein guter Start bei den Vorspeisen, aber ein schwacher Treffer bei den Hauptgerichten. Ambivalenz in der Speisenqualität.
Die bereits genannte Kellnerin versprach uns später, sich darum zu kümmern. Auch sie war freundlich und authentisch. Den Ouzo aufs Haus gab es mit der Rechnung, und nach nicht einmal 38 Minuten waren wir wieder auf dem Weg zu unserer Mission, die Welt zu retten. Aber nicht, ohne einen Preis zu bezahlen. Der Kellner erhält von uns den Hauptpreis in der Kategorie: „Ich wäre jetzt lieber zuhause“. Innen sah es zwar sehr schön und einladend aus. Wenn die Küche nicht so schwach gewesen wäre, könnte ich mir einen Aufenthalt vorstellen. Aber unter diesen Umständen kann man von einem Verweilen nicht sprechen."