"Die Backwaren sind sehr gut, der Espresso ein Möchtegern und der weiße Jasmintee im Beutel im Glas einfach lächerlich. Wer hier sein Frühstück einnehmen will, braucht sehr sehr viel Geduld. In unfassbar schlecht organisierten Abläufen unterhalten sich weit hinter dem Tresen Frauen über die Dinge des Lebens, während vorn, an der Ausgabe, eine sehr freundliche, sehr verträumte Kollegin Bestellungen annimmt und dann, Stück für Stück, abarbeitet. Davor bildet sich eine Reihe erfahrener Schlangesteher und harrt der Dinge, die da kommen. Es kommt, immer schön der Reihe nach, der Espresso, der Tee und dann, irgendwann, das kleine Frühstück, das die Ladys hinten gebastelt haben, zwischen den Gesprächen. Natürlich ist der Kaffee inzwischen ohne Crema. Dafür ist die Butter noch gefroren. Hin und hergerissen ist der Gast, denn das alles läuft irgendwie sehr bemüht und freundlich ab. Was tun? Ein belegtes Brötchen kaufen, die Traumstation verlassen und den Kaffee irgendwo um die Ecke kaufen, am Schalter, da wo es etwas schneller geht? Ja! Gute Idee. Doch die Erkenntnis reift, dass das hier in Potsdam überall so läuft. Warum auch nicht? Hektisch geht's ja doch nur genau so schief."