Bacco-Bar - Speisekarte

"Als wir vor etwa zwei Jahren an einem Sonntagmittag hierher zurückkamen, mussten wir feststellen, dass wir aufgrund der großen Beliebtheit des Restaurants besser hätten reservieren sollen. Aus Fehlern wird man klug, also haben wir einen Tisch mit herrlichem Blick auf die Fulda und die historischen Halbbehausungen reserviert. Dafür unterbrachen wir unseren Spaziergang durch die historische Altstadt von Rotenburg. Hier war es zunächst nicht so einfach, jemanden aus dem Personal zu finden, der unser Anliegen verstand, bis wir schließlich den Chef persönlich trafen. Die Reservierung war bereits vermerkt und wir konnten unsere Tour fortsetzen. Die Reservierung erwies sich als weiser Rat, denn tatsächlich war die Terrasse an einem Feiertag bei wunderbarem Wetter am Mittag sehr schnell gefüllt. Kaum hatten wir Platz genommen, wurde uns die elegante Speisekarte überreicht und ein Tisch mit Tagesangeboten wurde neben unserem Tisch platziert. Nun hatten wir ein großes Problem: Wir mussten zwischen der Speisekarte und dem Tisch mit den Tagesangeboten wählen. Neben Fleisch- und Fischgerichten gibt es auch Speisen mit selbstgemachter Pasta und Pizzen. Selbst bei Letzteren findet man nicht das achtfach belegte Angebot, wie man es von einem Pizzabäcker kennt. Die hohe italienische Küche unterscheidet sich erheblich von der Pizzeria. Zuerst bestellten wir unsere Getränke. Leider mussten wir auf die edlen Weine verzichten, wegen der Tageszeit, der Sommerhitze und weil wir mit dem Fahrzeug unterwegs waren. Die Getränke wurden schnell serviert. Nur als wir aufhörten, über die Karte zu diskutieren und den Tisch betrachteten, um unsere Auswahl zu treffen und unser angeregtes Gespräch fortzusetzen, erschien der Kellner, um unsere Bestellung aufzunehmen. Die Zurückhaltung fand ich sehr gut, denn ich kann nichts weniger leiden als bedrängt zu werden. Hier konnten wir in Ruhe und entspannt wählen. Aus der Hauptkarte bestellten wir einen Teil Antipasti. Ich entschied mich für die hausgemachten Spaghetti mit Parmesan und Trüffel, und Herr N. wählte die gebratenen Baby-Calamari in neapolitanischer Soße, dazu einen kleinen Salat. An die Spezialität des Hauses, eine Pizza mit Bio-Mehl für den Teig, wagte ich mich nicht heran. Der Herr am nebenden Tisch meinte, sie schmecke sehr gut. Während wir auf unsere Vorspeisen warteten, konnte ich mich ein wenig umsehen. Die Terrasse ist gut eingerichtet und gut gepflegt. Steinskulpturen auf Stelen begrenzen den Bereich neben einem Geländer. Die Tischdekoration ist hübsch und ein wenig verspielt, jedoch bedacht. Vor der Terrasse gibt es einen Sandstrand mit Liegestühlen. In der Mitte steht eine Orientierungstafel. Eine Liste italienischer Spezialitäten, wie verschiedene aromatisierte Olivenöle, die man auch hier kaufen kann. Die Sets werden nach jedem Gast gewechselt. Der Service wird von 3 bis 4 Personen betrieben, wobei die Aufgaben verteilt sind. Während ein Kellner das Essen aufnimmt und serviert, sind andere Servicekräfte für Getränke, Speisen und die Reinigung verantwortlich. Zuerst wurde die Vorspeise für eine Person serviert, ohne dass das Geschirr oder das Besteck für die andere Person bereitgestellt wurden. Die Antipasti begeisterte schon durch ihre frische Zubereitung und die Menge, von der ein Mensch satt werden konnte. Auf dem Teller waren eine Bruschetta, Parmaschinken mit Melone, Tomate-Mozzarella, frische(!) Oliven usw., sehr ansprechend. Frisches Ciabatta wurde dazu gereicht. Wir waren begeistert vom Geschmack! Halten die Hauptgerichte, was die Vorspeisen versprechen? Ja, das taten sie. Nach dem Servieren lagen die frisch auf dem Teller unter einer Glocke platzierten Trüffel appetitlich daneben. Die Calamari mit frischen Kapern in der Soße sahen so köstlich aus, dass ich sie probieren wollte. Und so schmeckten sie! Wer nicht zusammen im Mund zusammen kommt, dem kann nicht mehr geholfen werden. Während ich das so schreibe, läuft mir das Wasser im Munde zusammen; Knoblauch, Chili und Trüffelöl wurden noch serviert, was die Gerichte so köstlich verfeinerte, dass wir dann eine Flasche Knoblauvolivenöl zum Dippen daheim mit Ciabatta kauften. Die Arbeitsteilung im Service hat leider auch ihre Wehwehchen, denn der bestellte zusätzliche Salat scheint nicht am richtigen Tisch angekommen zu sein. Wir haben über die sehr großzügigen Portionen nicht geklagt, sodass ich dieses kleine Manko nur erwähnen, aber nicht bei der Punkte- oder Sternebewertung berücksichtigen würde. Obwohl es ein langer Text geworden ist, war das Essen ein Gedicht. Allerdings war der Salat nicht in der Rechnung enthalten, sodass dieser manuell beim Bezahlen berechnet werden musste. Dennoch stellte die Auffindung der korrekten Rechnung kein Problem dar, als der Kellner den Verbrauch zählte. Inklusive der Flasche Knoblauvolivenöl zu 13,50 €/Liter und einem angemessenen Trinkgeld zahlten wir 60 €, was in Anbetracht der kulinarischen Leistung sehr angemessen ist. Die Preise sind für ein italienisches Restaurant im Spitzenbereich. Die Hauptgerichte kosten zwischen 10 und 25 €. Wir haben dieses Restaurant nicht zum letzten Mal besucht. Der nächste Besuch ist bereits geplant. Hier zu essen, fühlt sich an wie ein Urlaub in Neapel. Selten schafft es ein Restaurant an meinem Ort, den Lieblingsstatus zu erlangen. Das Bacco hat es geschafft! Herzlichen Glückwunsch an Herrn Esposito und sein Team!"