"Uns war das Restaurant aus dem Guide Michelin bekannt, die Kommentare von der Internetseite des Gasthauses waren auch alle vielversprechend, sodass wir uns entschlossen, dort einen schönen Sonntagmittag mit etwas anspruchsvolleren Gerichten zu verbringen. Leider ging dieser Gasthausbesuch nicht über den ersten Gang hinaus. Nach einem Gläschen Sekt wurde der Feldsalat gebracht, in dem sich leider bereits auf der zweiten Gabel ein Haar befand. Nach Reklamation wurde mir anstandslos ein "neuer" Teller gebracht, wobei die Baconstreifen und Croutons so kalt waren, dass es sich - da muss man sich wenig Illusionen machen - um den ursprünglichen, nun haarfreien, Salat handelte. Gut, denkt man sich, kann passieren... Nach etwa 3/4 der Portion stieß auch mein Mann auf ein längeres blondes Haar. Erneut reklamierten wir den Teller, worauf die Vorspeisen von der Rechnung gestrichen wurden. Durch die beiden Funde alarmiert, und auch durch die Tatsache, dass der Salat auffällig zwischen den Zähnen knirschte, aß ich vorsichtiger und fand eine in der Soße klebende Laus. Das war nun wirklich nicht mehr hinnehmbar. Nach einigem Hin und Her entschieden wir doch den Hauptgang abzuwarten, erstens weil wir keine wirkliche Alternative hatten, um Essen zu gehen, und zweitens weil uns versichert wurde, dass es nun besser werden würde... Dass wir dann doch gegangen sind, hat folgenden Grund: Der Chef und Hausherr kam zu uns und meinte, dass diese Vorfälle schwierig nachzuvollziehen wären: Ín der Küche hat eigentlich niemand lange Haare und alle tragen Haarschutz, dabei schielte er hemmungslos auf meinen Zopf. Und schließlich sollte ich ihm in dem vollkommen durcheinandergewirbelten Salat die Laus zeigen, die er nicht finden kann... eine echte Unverschämtheit. So muss ich mich in einem guten Restaurant und einem mit Sternen garnierten Haus nicht behandeln lassen. Wir sind gegangen - natürlich mussten wir für das Gläschen Sekt und die kaum angebrochene Flasche Wasser über 15 Euro zahlen... Schade, dass sie so etwas nötig haben."