"Die Atmosphäre ist definitiv etwas, das den meisten Gästen beim ersten Betreten sofort positiv auffällt. Mit Bambus und teilweise abgenutzten Tischen fügt sich das Restaurant perfekt in die roten Backsteinoptik der gegenüberliegenden Dome ein und versprüht gleichzeitig einen ostasiatischen Flair. Zum Zeitpunkt meines späteren Besuchs war das Restaurant zur Mittagszeit noch recht leer. Der freundliche, junge Service empfing mich sofort mit der Speisekarte und blieb entspannt und freundlich. Natürlich kann ich nicht beurteilen, wie dies an einem stark frequentierten Abend aussieht.
Die Speisekarte hebt sich angenehm von den üblichen „Asiagrills“ ab, denn anders als der Restaurantname vermuten lässt, konzentriert sich das Angebot nicht nur auf die heute so beliebten Gerichte. Sushi gehört hier zu einer der Hauptspezialitäten, aber auch Suppen, Salate und andere Hauptgerichte aus Ostasien sind sehr interessant. Bei meinem ersten Besuch sprach mich der „Lotusstängel Salat“ mit grüner Gurke, Minze, Sesam und geschälten Garnelen an, was sich als gute Wahl erwies. Der Isbergersalat, Karotten und Zwiebeln ergänzten das knackige und frische Gemüse. Die Lotuswurzel, die ich hier zum ersten Mal gegessen habe, hatte einen sehr interessanten, leicht süßen Geschmack. Das Ganze wurde mit einer süßen und gleichzeitig scharfen Vinaigrette und der frischen Minze abgerundet. Ergänzt wurde das Ganze durch die saftigen Gartengarnelen. Meiner Meinung nach ist der Preis von 9,90 € für eine so klare Vorspeisenportion durchaus wettbewerbsfähig, auch wenn geschmacklich nichts zu beanstanden war.
Bei meinem zweiten Besuch bestellte ich einen Teil Edamame als Beilage sowie die sehr spannende Sushi-Variation Hotategai mit einer Jakobsmuschel, Avocado und Tobiko obendrauf. Bei den Edamame kann die Küche natürlich etwas falsch machen. Diese werden normalerweise gedämpft und vom Gast gesalzen und bilden so eine knusprige Nascherei, wobei die Gewinnspanne bei 4,50 € sicherlich nicht klein ist. In der Inside-Out-Sushi-Variante konnte das Sapphire-Sushi durch Frische und angenehmen Biss in Bezug auf die Produktqualität überzeugen. Auch die Avocado war gut gereift und verlieh dem Gericht die notwendige cremige Fettigkeit. Der Tobiko-Fischrogen rundete das Ganze weiter ab. Leider waren die Sushi-Rollen etwas locker gerollt, sodass einige der 8 Stücke leicht auseinanderfielen. Ich denke, man hätte hier geschmacklich noch mehr herausholen können, wenn man die Jakobsmuschel vorher mit einigen typischen Röstnoten versehen hätte. Positiv fand ich hingegen, dass nicht nur klassischer Gari-Ingwer und Wasabi, sondern auch ein ganzer Salat mit Frisée, Tomate und gut abgeschmecktem Ingwer mit einer säuerlich-süßen Vinaigrette serviert wurden. Auch hier sind 9,90 € für 8 Stücke eine höhere als übliche Preiskategorie, die jedoch in Anbetracht der verwendeten Schale und des zusätzlichen Salats gerechtfertigt ist.
Basierend auf meinen zwei Besuchen kann ich das „Buddha Bowl“ jedem empfehlen, der auf asiatische Küche steht, die eine bessere Qualität bietet als die meisten asiatischen Snacks. Dass man ein bisschen tiefer in die Tasche greifen muss, liegt nicht nur an der Qualität, sondern auch an der Lage und dem Ambiente."
