"Allgemeine Ferien auf USEDOM. Ich habe bereits in meiner Bewertung über die Insel im Sommercafé in Rankwitz berichtet. Der Inselhof VINETA liegt im Zempiner See, wo die Ostsee im Norden und das Achterwasser im Süden die Insel in eine enge Denomination drücken, die an der schmalsten Stelle nur etwa 300 m breit ist. Der kleine Badeort hat daher einen schönen Strand an der Ostsee im Norden, liegt aber auch im meist ruhigen Achterwasser im Süden. Er ist vom Tourismus noch nicht zerstört worden und strahlt mit seinen geschützten Häuschen noch etwas von dem Charme des ursprünglichen Fischerdorfes aus. Das einfache Restaurant Achterwasser wurde um die Jahrhundertwende in einem ländlichen Bauernhof erbaut. Ende der Zwanzigerjahre betrieb ein geweihtes Ostfriesisches den Betrieb und lockte Studenten aus Berlin auf die Insel, die dort ihre Ferien verbrachten und einen Teil des Tages arbeiteten. Zu Beginn der dreißiger Jahre erlangte das Gasthaus einen fragwürdigen Ruf, als man berichtete, dass reiche Stadtmänner große Gelage mit den Bedienungen feierten. Danach erlebte das Gasthaus wohl einen Niedergang, bis in den 90er Jahren ein Usedomer Koch, der sich in der Schweiz einen Namen gemacht hatte, das Gasthaus übernahm und es Stück für Stück zu dem Ferienzentrum ausbaute, das es heute ist: Hotel-Restaurant, acht Ferienwohnungen, Wohlfühloase mit Whirlpool, Solarium und Sauna. Nach eigenen Angaben hat der VINETA Inselfhof die größte Terrasse am Achterwasser, die einen herrlichen Blick ermöglicht, da das Schilf an dieser Stelle gefällt wurde. Der VINETA Inselhof hat seinen Namen von der legendären Stadt des frühen Mittelalters, die damals eine der größten und reichsten Städte Europas sein sollte. VINETA soll während eines großen Ostseesturms aufgrund des moralischen Verfalls ihrer Bürger untergegangen sein. Bislang ist es der Wissenschaft nicht gelungen, Beweise für den Untergang dieser Stadt zu finden. Es war lange nach 21:00 Uhr, als wir von einem Ausflug nach Rügen zurückkamen und etwas essen wollten. Kein Problem für den Inselfhof. Die gesamte Speisekarte stand uns zur Auswahl. Wir wurden von mehreren weiblichen Servicekräften bedient, die nicht alle gleich professionell arbeiteten. Dennoch gab es nichts, was im Service wirklich haperte. Menü und die ersten Getränke kamen schnell auf den Tisch. Auch auf das Abendessen mussten wir nicht lange warten. Immer wieder wurde nachgefragt, ob etwas nicht stimme oder ob es schmecke. Das ist richtig. Das Restaurant VINETA Inselfhof bietet eine leckere, ausgewogene Küche mit dem Schwerpunkt auf Fisch. Natürlich ist alles von der Vorspeise bis zum Dessert vorhanden, was man von einem Restaurant dieser Klasse erwartet. Unser Essen: Kohlrabi-Carpaccio Euro 7,90) als Vorspeise, die wir teilten: Auf einem Teller lagen fein geschnittene Kohlrabischeiben, die in einer würzigen Marinade eingelegt waren. Neben anderen Gemüsesorten wurden die Scheiben mit einer leicht granulierten Masse garniert, die ich außer fein geriebenen Nüssen nicht erkennen konnte. Sie verlieh dem Gericht das gewisse Etwas. Ein schöner Einstieg. Gebratene Ochsenbäckchen mit Gemüse und Fischsauce Euro 14,90): Um es vorwegzunehmen: für meine Frau die besten Ochsenbäckchen, die sie je gegessen hat. Voller Rindfleischgeschmack, stark gewürzt, gut gegartes Fleisch mit einem leichten Biss. Frisches Gemüse und die unvermeidlichen, aber schmackhaften Fischaromen in einer Art Kartoffelbrei machten das sehr gute Gericht aus. Fischvariation Euro 16,90: Das Gericht wurde auf einer großen runden Platte serviert. In der Mitte lag eine Specksauce, die zwar nicht besonders schön aussah, aber köstlich war, auf der drei Fischfilets angerichtet waren: Zander, Lachs und Filet. Alle Fische hervorragend zubereitet, schön gebraten, der Zander und der Barsch auf der Haut, alles gut gewürzt und innen sehr saftig. Rund um den Fisch wurden grobe Stücke von Karotten, Röststücke vom Blumenkohl und Salzkartoffeln drapiert. Das Gemüse hatte Biss, war aber nicht zu hart. Es war nur leicht gewürzt, sodass der volle Gemüsegeschmack erhalten blieb. Die Salzkartoffeln entsprachen ebenfalls dem, was man erwarten darf – das ist nicht immer der Fall. Ein köstliches, rustikales Gericht, vielleicht etwas zu rustikal.... Was das Dessert anging, erfreuten wir uns an einer Flasche Vanille- und Schokoladeneis mit Sahne Euro 2,40. Das Essen war sehr lecker und reichlich, fast zu reichlich, sodass beispielsweise die Präsentation etwas darunter litt. Wenn ich etwas vermisste, war es die besondere Note, die einer Speise fehlte. Daher überschritt das Essen die fünf Sterne. GETRÄNKE: Mineralwasser Euro 2,20 für 0,25 Liter; feiner Riesling Classic Euro 10,00 für einen halben Liter;..."