Luebeck

Lübeck, eine charmante Stadt, die für ihre mittelalterliche Architektur bekannt ist, ist berühmt für ihr Marzipan, eine süße Mandelkonfektion, die sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern geschätzt wird.

Gaststätte Zum Travesegler

Gaststätte Zum Travesegler

Am Stau 1, 23568 Lübeck , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Cafés • Sushi • Deutsch • Saisonal


"**Sehr lange Rezension:** Die Anfahrt ist sehr besonders: "Man fährt vom Stadtzentrum zur Travemünder Allee in Richtung Herrentunnel und nimmt den rechten Weg an der Mautstation (Häkchen setzen und sagen, dass man zur Herreninsel möchte, dann öffnen sich die Schranken). Nach der Mautstation auf der Strecke bleiben und nach etwa 60 Metern rechts abbiegen, Schild 'Am Stau'. Dort ein Inselticket an der Schranke holen. In der Kurve gegenüber der Bushaltestelle sind dann unsere Parkmöglichkeiten." So steht es auf der Webseite. Und so hat es auch funktioniert. Wir steigen eine Treppe zum ersten Obergeschoss hinauf und hätten, wenn es nicht so dunkel wäre, einen schönen Blick auf die Marina bei der Stauung. Die Begrüßung ist sehr freundlich. Das Ambiente maritim. Uns wird ein schön gedeckter Tisch zugewiesen, überall wird signalisiert: Dies ist eine Restaurantanlage direkt an der Marina. Und so wird jeder Gast wie ein alter Segelfreund behandelt: Wir werden… Beim ersten Moment werde ich defensiv, aber im zweiten Moment habe ich das Gefühl, den Service zu kennen und gleichzeitig Miteigentümer des normannischen Restaurants mit Namen seit Jahren zu sein. Der Mann versteht sein Handwerk, er ist der Freund der Gäste und das mit Herzblut. Die sehr schicke Speisekarte liest sich wie ein Logbuch, gut, ja, in einer Beschwerde (bitte auf der Webseite prüfen). Ich entscheide mich für das lokale Gericht “Pasta Mumbai mit gegrilltem Hähnchenfilet, Thai-Curry-Soße, Junglauch und Kirschtomaten für 12,50 €”. Herr LUT wählt die Ente mit Rotkohl, kleinen Knödeln und Bratapfel für 21,90 €. Eine perfekte Wahl, wie sich herausstellt. Zum Trinken bestellen wir ein rose-goldenes Hövels Bier 0,3 l für 2,70 € und 0,5 l für 4,20 €. Als das Thema Dessert angesprochen wird – wählen wir die “Süßen Seefahrer” genieße heiße Zimtpflaumen mit Walnusseis und Sahne für 5,00 €. Standards haben ein Geheimnis parat. Wer rät, welche Gewürze verwendet wurden, abgesehen von Zimt mit den Pflaumen, erhält einen Espresso oder Kaffee geschenkt. Wir glauben nicht, dass es die Tonkabohne ist und zahlen unseren Espresso (1,90 €). Alles in allem kann ich nur Positives berichten. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, wenn die Tage länger werden und das Leben zu den Seeleuten zurückkehrt. Dann vielleicht auf der Terrasse hoch droben im ersten Stock mit Blick auf maritime Ereignisse."

Restaurant Bar Meilenstein

Restaurant Bar Meilenstein

Königstraße 5, 23552 Lübeck (Innenstadt) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Essen • Suppe • Fisch • Cocktail


"Schon seit geraumer Zeit war das schöne Patrizierhaus namens Die Gemeinnützige in der Königsstraße, gleich gegenüber der Jakobi Kirche, eine Anlaufstelle für feine Speis und feinen Trank in ebensolchem Ambiente. Nach dem Die Zimberei im vergangenen Jahr jedoch seine Pforten geschlossen hatte, blieb dieser tolle Ort zum Glück nicht lange ungenutzt. Erfreulicherweise schloss das Team um das Restaurant Meilenstein auch gleich an den kulinarischen Anspruch des Vorgängers an und wollte somit dafür sorgen, dass kein Loch in das Fine Dining Angebot der Innenstadt gerissen wird. Damit stand das Restaurant natürlich auch auf meiner regionalen, kulinarischen To Do Liste ganz weit oben, denn bei solch einem selbstbewussten Namen möchte ich natürlich auch hautnah herausfinden, was tatsächlich dahintersteckt. Kein schlechtes Omen ist es wohl, dass z.B. der stellvertretende Küchenchef der vormaligen „Zimberei“ dem Hause auch unter neuem Namen und Leitung treu geblieben ist und hier nun den nächsten Schritt auf der Leiter seiner Koch Laufbahn als Küchenchef gehen will. Außenansicht. Innenansicht. Innenansicht. Die großen und mit hohen Decken ausgestatteten Räumlichkeiten bieten viele Möglichkeiten zur Gestaltung eines edlen Rahmens und Ambiente. Dies hat man hier für mein Empfinden auch sehr gut verstanden zu nutzen und zu füllen. Kubische Lampen sorgen für eine angenehme Ausleuchtung und ebenso wie das hochwertige und massive Mobiliar für eine klare Linie. Dazu trägt auch die Balance von grauer und dunkelblauer Wandfarbe, sowie der gleiche Farbkontrast bei den Stühlen und Sesseln bei. Zur nahenden Weihnachtszeit hat man auch mit Kränzen, Lichtern und Tannenzweigen eine ansprechende und nicht übertriebene Dekoration gefunden. Ebenso positiv bleibt mir in Erinnerung, dass das Ambiente durch den Kontrast der edlen Sitzpartien in leicht antikem Stil mit den Sesselecken auf flauschigem Teppich sowohl eine edle, aber auch entspannte und unverkrampfte Atmosphäre schafft. Die Inneneinrichtung verfolgt also eine sichtbare Idee und ist für mich gut aufeinander abgestimmt. Für den sanitären Bereich nutzt das Restaurant den zum Veranstaltungsort der „Gemeinnützigen“ gehörenden Raum. Der ist aber leicht zu finden, auf Grund der Lage im Kellergeschoss jedoch eventuell als einziges hier nicht Barrierefrei. Hervorzuheben ist in Sachen Ambiente auch der große Innenhof, der sich an die Rückseite des Gebäudes anschließt. Sowohl großen Veranstaltungen als auch einzelnen Besuchen in den warmen Jahreszeiten bietet er genug Platz, Grün und Ruhe. In der derzeitigen Jahreszeit spielt sich das Geschehen aber natürlich in den Innenräumen ab und auf Grund der frühen Dunkelheit kann ich dazu ebenfalls keine Eindrücke teilen. Um die Bedienung der Gäste kümmerten sich an diesem frühen Abend im November eine junge Dame und der, ebenso noch sehr junge, Besitzer. Bereits beim Empfang wurde ich freundlich begrüßt und konnte mir selber einen Zweiertisch im leeren Lokal aussuchen. Beim Servieren wurden die jeweiligen Gänge sehr gut beschrieben und auch zusätzliche Nachfragen meinerseits konnten beantwortet. Im Verlaufe des Abends agierte sie auch weiterhin stets mit dem Ambiente ansprechender Freundlichkeit und erfragten auch die aktuelle Zufriedenheit. Nur etwas mehr Aufmerksamkeit hätte ich mir gewünscht, denn wie ich meine Garderobe schon selber einsortiere, so kümmerte ich mich auch um das auffüllen meines Wasserglases stets selber. Selbstverständlich ist das nichts dramatisches, wurde aber in vielen anderen von mir besuchten Restaurants diese „Fine Dining“ Bereiches schon anders gehändelt und den Vergleich kann ich da natürlich nicht vernachlässigen. Die Speisekarte des Meilenstein offenbart mit a la carte Gerichten wie „Ji Hao Lachs Schwarzwurzel Feldsalat Kartoffel“, „Hirschrücken Bretzelknödel Maronen Preiselbeere“ oder „Kubismus Ziegenkäse Bete Pflaume Rosenkohl Meerrettich“ eine heutzutage häufig anzutreffende Ausrichtung, die auf der klassischen französischen Küche basiert, diese aber modern und mit kreativen Einsprüngen auflockern will. Um mir persönlich einen guten Blick über die dabei gebotene Qualität und Bewusstsein für Geschmack zu verschaffen, entschied ich mich bei meinem Besuch für die Möglichkeit eines Menüs. Dafür gibt es eine extra Seite in der Speisekarte, in der die einzelnen Gänge aufgelistet werden (Vorspeise, Suppe, Zwischengang, Hauptgang und Dessert). Zwischen 3 6 Gängen ist dabei jede Kombination möglich und auch einzeln bepreist. Wie bereits häufig bei mir gesehen, fragte ich auch bei diesem Menü, ob ich auch eine Kombination außerhalb der Reihe wählen kann, bei der das Dessert durch eine weitere Vorspeise oder einen Zwischengang ersetzt. Diese Anfrage wurde nach Rücksprache mit der Küche vom Serviceteam glücklicherweise bejaht.  Mein so gewähltes 4 Gang Menü schlug dann mit einem Preis von 68,00 € zu Buche. Klassischerweise darf natürlich zu Beginn das Tischgedeck nicht fehlen. Tischgedeck: Baguette (klassich mit Kürbiskernen), Kräutersalz, Kräuterbutter, Olivenöl. Dies umfasste zwei Weizenbaguette Varianten in klassischer und mit Kürbiskernen ergänzter Form. Beide waren noch schön warm mit gleichzeitig röscher, luftiger Kruste. Die Variante mit den Kürbiskernen gefiel durch den zusätzlichen Biss, aber auch geschmacklich dabei mehr als das klassische Baguette, welches ein wenig fad daherkam. Eine Kräuterbutter hatte leider Kühlschrank Temperatur und war somit nicht streichfähig. Geschmacklich kamen die Kräuter so ebenfalls eher nicht zum Tragen, aber der Salzgehalt war sehr angenehm. Die Kombination aus dem zusätzlich servierten Olivenöl und Kräutersalz auf dem Brot machte da aromatisch definitiv mehr Spaß. Den Einstieg in das eigentliche Menü bescherte nach kurzer Wartezeit ein Gruß aus der Küche, mit dem die Küche rein optisch auf jeden Fall ein erstes Ausrufezeichen setzte. Amuse Gueule: Pomelo Artischocken Tartar unter Portweingelee Spirale mit Apfel Thymian Gelee und geräuchertem Entenschinken. Unter einem spiralförmigen Gelee mit Portwein verbarg sich eine „Tartar“ von Pomelo und Artischocke. Dazu gesellten sich Tupfen von Apfel Thymian Gelee und Röllchen von geräuchertem Entenschinken. Die geschmackliche Idee schien in einem Kontrast von herb bitterer Pomelo und Artischocke zum fruchtig säuerlichen Apfel und Portwein zu liegen, der der Schinken Salz und Herzhaftigkeit beigibt. Auch wenn es handwerklich vielleicht nur das etwas sehr stichfeste Gelee zu beanstanden gäbe, konnte die geschmackliche Überraschung der Optik leider nicht gerecht werden. Zu wenig Intensität steckte dafür zB in den Gelees, sodass die einzigen Geschmacksgeber das knackigen „Tatar“ und der Schinken waren. Da erstgenanntes ebenfalls recht mild daherkam, überwog somit aber wenigstens nicht eine unangenehme Bitterkeit. Etwas schade war das schon, da gedanklich für mich mehr Potential hierin steckte, aber das war ja auch nur erst der kleine Auftakt des eigentlichen Menüs. Der erste offizielle Gang des Menüs drehte sich, der Saison entsprechend, ganz um den Kürbis. Dabei sollten also alle 3 wohl am bekanntesten Sorten (Butternut , Hokkaido und Muskat Kürbis) ihren Teil zu dieser Melange beitragen. „Kürbis Panna Cotta: Butternutkürbis Hokkaido Muskatkürbis Kernöl Parmesan“ Der Anspruch für ansehnliche und kreative Optik, der sich im Küchengruß schon anbahnte, zeigte sich nun auch in der ersten Vorspeise für solch eine Restaurant Kategorie erneut eindrucksvoll. Die „Wolke“ aus Kürbis Panna Cotta hatte im Gegensatz zum Gelee aus dem Amuse diesmal eine perfekte Konsistenz mit Standhaftigkeit aber auch Luftigkeit. Auch geschmacklich kam der mild süße Kürbis hier zum Tragen. Mit knusprigen dem Parmesan Kürbiskern Chip ergab sich somit texturell aber auch geschmacklich ein schöner Kontrast. Eine Sphäre aus Kürbis und Cointreau ließ ich auf Hinweis des servierenden Betreibers im Mund platzen. Handwerklich erneut gut gemacht, klappte dieser „ploppende“ Effekt auch sehr gut. Doch erneut konnte der gustatorische Eindruck da nicht mithalten, da unter dem Alkohol für mich keinerlei Kürbis zu erschmecken war. So zahm im Aroma präsentiere sich leider auch der Halbmond von gepickelten Kürbis, wenn er auch wieder von der Konsistenz her mit Biss und Cremigkeit gefallen konnte. Ein Kürbis Staub und Kernöl reihten sich leider bei den Bestandteilen ohne spürbaren geschmacklichen Beitrag ein. Wie also bereits beim Gruß aus der Küche konnte mein Gaumen nicht umfassend so erfreut werden wie mein Auge, da vor allem teilweise die Intensität aber diesmal auch etwas die Balance fehlte. Vom nächsten Gang erhoffte ich mir nun also etwas mehr Wonne für die Geschmacksknospen, sollte es sich doch, nach den kalten Auftakten, um eine mollig warme Suppe handeln. Die Sellerie Blumenkohlsuppe sollte laut Karte mit Apfel, Zimt und Liebstöckel in ein Herbst Winterliches Bild gestellt werden. „Sellerie Blumenkohlsuppe: Apfel Zimt Liebstöckel“ Die erhoffte Temperatur war schon einmal gut getroffen. Ebenso konnte auch die schaumige Konsistenz gefallen. So kam erfreulicherweise auch die geschmackliche Verbindung von fülligem Blumenkohl und leicht herbem Sellerie in diesmal gutem Gleichgewicht zum Tragen. Auch das Liebstöckel Öl fügte sich mit einer passenden Priese ätherischem Charakter gut ein. Der mittig als Tatar präsentierte Apfel war mit Zimt aromatisiert und von der Zubereitung her weder zu roh, noch zu weich gegart. Geschmacklich hatte er etwas von Apfelmus und zusammen mit der weniger süßen Suppe ergab sich somit ein schönes Spiel, welches man sich nach eigenem Gusto auf seinem Löffel dosieren konnte. Für mich als Zimtliebhaber hätte dieser sogar noch etwas deutlicher in Erscheinung treten dürfen, sorgte er doch eher in den Riechzellen für den weihnachtlichen Charakter. Auch beim nun von mir eingeschobenen Zwischengang blieb ich bei einer vegetarischen Speise. Es interessierte mich doch sehr, wie das Küchenteam Räuchertofu mit Graupen, Schnittlauch und Alge in eine stimmige Verbindung bringt. Leider habe ich gerade hier den sonst routinierten Griff zur Smartphone Kamera vergessen. Dafür möchte ich mich sehr entschuldigen und versuche es daher besonders mit Worten zu verbildlichen. Der kreative Charakter des Menüs fand mit diesem Gang einen erneuten Höhepunkt. Die asiatische Interpretation wurde schon klar mit dem Bezug zum Nigiri Sushi deutlich. Statt Fisch positionierte man hier aber nun den Tofu auf Graupen statt Reis. Wie bekannt umwickelte diese um einen „See“ aus Schnittlauchöl servierten Petitesse, die in drei Abwandlungen daherkamen. Eine davon wurde noch mit Senfkörnern in Anlehnung an Tobiko Rogen und ein weiteres Exemplar mit einer asiatischen Würzpaste aus Zitronengras, Pfeffer und Chili getoppt. An diese lehnten sich noch vier Geltupfen aus jeweils Schwarzwurzel, Kirsche, Pflaume und Sweet Chili an. Mein Werk begann bei dem Exemplar ohne Topping. Somit konnte ich mich bereits von einer guten Zubereitung des Tofus überzeugen, der eine leicht krosse, eingeritzte Kruste hatte und den geräucherten Charakter geschmacklich hielt. Auch die Graupen boten mit einer guten „Körnung“ und gleichzeitig Cremigkeit sowohl in Textur als auch Geschmack ein gelungenes Podest. Meine erste Kombination mit dem Schnittlauchöl konnte ebenso gefallen, da dieses aromatisch mit der Erwartung mithalten konnte. Bei dem folgenden Stück mit dem „Senf Kaviar“ erzeugte dieser aber leider keine geschmackliche Differenz zum unbegleiteten Zwilling. Deshalb versuchte ich also die Kombi mit dem Sweet Chili Tupfen, der zwar süß aber, ganz im Gegensatz zur „Warnung“ des servierenden Betreibers, nicht wirklich pikant war. Die Zugabe des Pflaumengelees mit ebensolchem Chip sorgte leider ebenfalls nicht für eine spürbare geschmackliche Akzentuierung. Dann also zum dritten Part mit der asiatischen Würze. Diese hatte nun zum Glück endlich genug Wumms und regte die Geschmacksknospen mit Zitrus und Schärfe schön an. Die letzte Verbindung mit der Kirsche präsentierte sich im Vergleich zur Pflaume in ihrer Fruchtigkeit auch erfreulich deutlicher. Die Bilder gleichen sich also wieder. An der Güte der Zubereitung ließ sich erneut nichts bemängeln. Doch erneut ging die angebotene Vielfalt geschmacklich nicht ganz auf. Das zieht den Eindruck einer zu sehr gezwungenen Kreativität nach sich, die aber eher überflüssig erscheint. So gefielen mir doch die „Nigiri“ an sich schon so sehr, dass der Fokus auf eine weitere asiatische Beigabe mit dann jedoch deutlichem Aroma viel mehr gebracht hätte, als diese eher „halbherzige“ Vielfältigkeit. Für meinen persönlichen Abschluss dieses Menüs sollte es die Fisch Option sein. Dabei handelte es sich um einen Heilbutt, dem zudem Mais, Paprika und Chorizo zu spanischen Temperament verhelfen sollten. „Heilbutt: Mais Paprika Chorizo“ Die Tranche vom Heilbutt kam, wie fast schon erwartet, sous vide gegart daher. Die dadurch erzeugte weiche Konsistenz bietet sich beim Fisch natürlich eher an als beim Fleisch, bleibt somit die flüchtigere Saftigkeit doch eher erhalten. Das funktionierte auch hier, aber trotzdem hätte für mich eine krosse Fischhaut wieder eher zum Spaß beigetragen. Von den erneut sehr kleinteiligen Beigaben überzeugten das Paprikagel mit pikantem und der Babymais mit leicht rauchigem Charakter im Bild der temperamentvollen, südländischen Interpretation. Der Mais eignete sich auch mit seiner Knackigkeit als gute Ergänzung zum sehr weichen Fisch. Das konnte der Heilbutt auch gut vertragen. Auch die Chorizo „Marmelade“ blieb nicht zu blass, war aber auch nicht zu salzig. So waren es im Endeffekt nur die Mais Creme und das, nicht spürbar nach Curry schmeckende Popcorn, die erneut etwas fehl am Platz wirkten. Denn die an Beurre blanc erinnernde Sauce aus dem Sud das Fisches mit Weißwein komplettierte das Geschmacksbild mit der Säure doch viel besser als die Süße der beiden Mais Komponenten. Deshalb ließ ich diese beiden auch eher weg und nahm dafür noch Saucen Nachschlag aus dem beigefügten Kännchen. Wieder lautet das Fazit also: im Grunde eine gute Idee und auch gutes Handwerk, bei der weniger aber geschmacklich mehr bedeutet hätte. So fand dieser Prämieren Besuch im Restaurant Meilenstein nach ca. 2,5 Stunden also seinen Abschluss und hinterließ bei mir zusammengefasst also folgenden Eindruck. Kaum lässt sich in der sowieso sehr historischen Lübecker Innenstadt ein schöneres Haus finden, wie das Gebäude der Gemeinnützigen , in der sich das Restaurant befindet. Dieses Potential der Räumlichkeiten hat man bereits sehr gut genutzt und einen passenden Stil gefunden, der sowohl leger als auch fein ist. Hier fühlt sich sowohl das Paar, die Familienfeier, als auch die Geschäftspartner oder besten Freunde wohl. Das Team im Service zeigte über den Abend hinweg eine gute Leistung und natürlich wirkende Höflichkeit. Mir die kleinen Nuancen der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die man in vergleichbaren Restaurants findet, fehlt noch zur Perfektion. Die letzten Worte gelten aber dem für mich wichtigsten Eindruck, der natürlich der kulinarischen Leistung gilt. Über die von mir gewählten 4 herzhaften Gänge hinweg bot die Küchencrew vor allem in Sachen Optik ein großes Maß an Kreativität und auch handwerklich gab es kaum etwas, was wenig gelungen wa . Dieser optischen Vorfreude folgte dann aber leider auf der Zunge häufiger weniger Überraschung und Kraft. Auch wenn mir aus den Zusammensetzungen gedanklich eine Idee hervorging, konnte diese mangels Intensität und mutigen Abschmeckens zu häufig nicht aufgehen (zB beim Amuse und dem Kürbisgang). Auch ein forciert wirkender Variantenreichtum wie bei der Sushi Interpretation von Tofu und Graupen hätte lieber mit Fokus auf weniges, aber dafür geschmacklich klares versehen werden sollen. Gänzlich passen tat es da eben bei der „bodenständigeren“ Sellerie Blumenkohlsuppe. Auch beim Heilbutt hätte es, trotz der von mir weniger favorisierten Sous vide Garung, komplett gepasst, wenn man die süßlichen Maiskomponenten zu Gunsten von mehr Sauce und eventuell natürlich belassenen Beilagen. So begründet sich also der Abzug in Sachen Kulinarik und damit auch Preis Leistung, auch wenn ich abschließend betonen möchte, dass ich den Abend trotzdem mit Genuss und finanziell auch nicht mit großem Schmerz in Erinnerung behalte, selbst wenn das Menü den 68 € dann doch nicht ganz gerecht werden konnte. So ganz passen hier optischer Anspruch und geschmackliche Wahrheiteben für mich noch nicht zusammen. Ein kulinarischer Meilenstein war es also für mich noch nicht. Jedoch bleibt das „Meilenstein“ dadurch mit der Hoffnung in meinem Blickfeld, dass man daran eventuell arbeitet."

Junge - Die Bäckerei

Junge - Die Bäckerei

Herrenholz 14, 23556 Lübeck, Deutschland, Luebeck, Germany

Café • Laden • Bäckerei • Bäckereien


"Wir mussten eine halbe Stunde überbrücken und kamen so auf die Idee, in der jungen Stadtbäckerei im Citti Park vorbeizuschauen. Während wir in der Warteschlange standen, konnten wir schon auf leise Weise erahnen, dass das eine Sünde war. Die Auswahl sah fantastisch aus und ich bereute es, dass ich eine Unverträglichkeit für den Wein hatte. Alle belegten Sandwiches waren frisch zubereitet und ständig nachgefüllt. Das Gebäck war von hoher Qualität - kein Brötchen brach auseinander, wenn man es schnitt. Meine Tochter wollte einen mittleren Karamell-Latte für 3,70 € und eine dreieckige Kornstreuwurst für 3,35 €. Ich bestellte einen kleinen Filterkaffee für 1,59 €, der freundlich und in angemessener Zeit serviert wurde. Wir bekamen ein Tablett mit unseren Getränken und dem Brot und suchten uns einen Platz in der benachbarten großen Kaffeelounge. Die gepolsterten Möbel luden zum Verweilen ein. Es gab genug Platz für einen Beistelltisch und es war nicht überfüllt. In der Mitte des Raumes hing eine riesige Holzuhr, die die wichtigsten Zutaten für 3-stufig natürlich gebackenes Brot beschrieb, was tatsächlich die Uhrzeit anzeigte. Es gab sogar eine Spielecke für Kinder. Wir haben die Toiletten nicht benutzt. Wir waren morgen um 09.15 Uhr dort und es war alles großartig. Sowohl die Brötchen als auch die Getränke haben ausgezeichnet geschmeckt. Ich kann diesen Ort nur empfehlen!"

V27 Home Of Wheat

V27 Home Of Wheat

Fleischhauerstraße 41, 23552 Lübeck (Innenstadt) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Vegan • Sushi • Fisch • Vegetarisch


"Im August 2022 gewann das Paradoxon zwischen Name und der dazugehörigen Gastronomie in der Fleischhauerstraße ein weiteres Beispiel hinzu. Nach den bereits von mir besuchten und auch mit Berichten versehenen Lokalen Nitsche und Erbse hat sich nun in der Nummer 41 mit dem V27 Home of Wheat eine weitere gastronomische Anlaufstelle niedergelassen, in der komplett auf tierische Produkte verzichtet wird. Die 27 lässt sich also nicht auf die Hausnummer zurückführen und verbleibt auch auf der offiziellen Webpräsenz bisher mit ungeklärtem Hintergrund. Wichtiger sei hingegen noch einmal zu erwähnen, dass es sich hier nicht, in Erwartung der Cannabis Legalisierung, um das bekannte Weed , sondern stattdessen um ein Genussmittel dreht, dass schon seit Menschengedenken nicht elementarer sein könnte: dem Getreide. Diese im Namen des Betriebs klar gestellte Fokussierung und das V senden also gemeinsam die Botschaft: Hier erwarten den Gast rein vegane Speisen. Für die Beurteilung sollte also wieder in den Kategorien der gastronomischen Start Up Szene der jüngsten Gründergeneration und nicht in denen gestandener bzw. auf das Abendgeschäft ausgelegter Restaurantqualität gedacht werden. Aus diesem Grund basiert mein Bericht also auch auf einem kurzen Erstbesuch an einem späten Nachmittag im November. Außenansicht. Wie bei so vielen kleinen Lokalen in der Fleischhauerstraße dominiert auch das Außenbild des V27 eine große Schaufensterscheibe, über der das Emblem des Bistros thront und durch die vorbeischlendernde, potentielle Gäste einen ersten Blick in den Innenraum werfen können. Gleichzeitig wird dieser, welchen man über den seitlich um die Ecke vom Fenster gelegenen Eingang betritt, dadurch im vorderen Bereich mit natürlichem Tageslicht durchflutet.   Innenansicht mit Blick zum Fenster. Der Rest des sich nach hinten ziehenden, einzigen Gastraums wird dann in Form von zwei Deckenlampen Strängen in nach meinem Empfinden gut gewählter Lichtfarbe und intensität ausgeleuchtet. Für die Abendstunden gibt es aber natürlich auch für den am Schaufenster befindlichen Bereich moderne Deckenlampen. Im Gegensatz dazu empfinde ich den großen Hochkant Bildschirm als eher störend, da er einem mit seinem grellen, weißen LED Licht ständig im Blick hängt, wenn man zur Theke hingewandt sitzt, welche den Kopf des Gastraums bildet. Das ist zwar natürlich modern und ermöglicht direkt einen Blick auf das Angebot, bewog mich aber klar dazu, dieser Seite des Raumes den Rücken zuzuwenden.   Innenansicht mit Blick zur Theke. Auch darüber hinaus zeigt sich das Interieur in typisch modern reduzierter und geometrisch strukturierter Form mit weniger Deko. Graue Wandfarbe in Verbindung mit dem hellen Holz von Parkett, Tischen und Theke bilden einen gelungenen Kontrast für die Farbgebung des Gastraumes. Sitzgelegenheit bieten 4 Vierer Tische, sowie eine längliche Bank am Schaufenster. Die Stühle gewähren mit ihrer Polsterung guten Sitzkomfort und haben definitiv eine Qualität über der eines Schnellimbiss. Etwas aufgelockert wird die Atmosphäre mit einigen Pflanzentöpfen. Selbstverständlich wird auch der Platz auf der Flaniermeile der Fleischhauerstraße für zwei Tische unter freiem Himmel genutzt. Das ganze Ambiente passt also zu einer solch jungen Gastro Neugründung im alternativen Bereich und ist für mich im Hinblick auf den Bistro Charakter, den hellen großen Bildschirm ausgenommen, gelungen. Zur Zeit meines Aufenthaltes kümmerten sich ein junger Mann um Gäste und Speisenzubereitung im V27 , welches sich an diesem Nachmittag jedoch nur auf mich beschränkte. Bereits der Kontakt zur Begrüßung offenbarte mir dabei, dass er wohl zu den Inhabern gehört, denn mit Begeisterung erklärte er mir das Speisenangebot und erläuterte mir auch sehr freundlich, kommunikativ und offenherzig die Optionen. Da fühlte ich mich sofort willkommen und entspannt. Die Bestellung läuft über die Theke, in der man sich auch von der Frische der Zutaten überzeugen kann, welche für mein Auge auch voll gegeben war. Serviert wurde mir dann meine Speise aber am Tisch. Der gute Ersteindruck bestätigte sich auch im weiteren Verlauf, in dem der Herr selbst nach meiner Zufriedenheit fragte und mir sehr gerne all meine neugierigen Fragen zu dieser erstmals von mir gegessenen Art orientalisch ausgerichteter Küche erklärte. Im Sinne eines Bistro Service war das eine tolle Leistung, die nichts Anderes als volle Punkte verdient hat. Wer in der Hoffnung auf Weizen basierte Teigspezialitäten in Anlehnung an die italienische Küche oder die Kunst des deutschen Bäckerhandwerks hier einkehrt, der dürfte schon beim Blick auf das kurze Speisenangebot schnell enttäuscht werden. Hier soll der Weizen nicht die Sättigungsbeilage sein, sondern stattdessen die Hauptzutats Rolle von Fleisch oder Fisch übernehmen. In der Speisekarte wird dabei stets von einer gewürzten Weizenpaste geschrieben, die man in 4 unterschiedlichen Formen dem Gast näherbringen und schmackhaft machen möchte.   Wie mir der zu dieser Zeit den Laden führende junge Herr erläuterte, handelt es sich im Grunde um die bekannten „Cigköfte“, die man mit ihrer typischen Form kennt (werden durch das Schließen einer Faust geformt) und die es ja ebenfalls schon in veganer Variante aus reiner Bulgurpaste in türkisch orientalischen Gastros bekommt. Der Betreiber wollte diese Tradition hier eben in ein moderneres Gewand hüllen. Selbstverständlich macht dabei der Poke Bowl Trend auch hier nicht halt und wird somit als Wheat Bowl feilgeboten, wobei sich hier auch ein Seitan Erzeugnis als Veggie Döner Kebab hinzuaddieren lässt.   Eine weitere Variante sind die Rolls , bei denen der Weizen nun also auch als gefülltes Fladenbrot daherkommen darf. Selbstverständlich kann man auch diese Rolls mitsamt des Seitan Döner Kebabs sozusagen zum veganen Dürüm machen. Zu Bowl und Rolls kann sich der Gast nach seinem eigenen Gusto eine Beilage aus 4 Toppings und einer Sauce selbst zusammenstellen, welche von Eisbergsalat über Kichererbsen bis hin zu Oliven, sowie Hummus, Olivenpaste und Granatapfelsauce reichen. Das Wheat Sushi ähnelt eigentlich der Roll, denn hierbei werden im Prinzip gefüllte Teigschnecken serviert, die wohl mit einer Sushimatte gerollt werden. Neben der gewürzten Weizenpaste wurde laut Angebot hierbei noch eine Auberginenpaste für das Sushi verarbeitet. Die Begleitung sollte in Form von Eisbergsalat, Rucola, frischer Minze und Tomate zusammen mit Knoblauchsauce und Granatapfelsirup einen orientalischen Touch dazu liefern. Der Preis bewegt sich bei den drei bereits genannten Variante übrigens in einer Spanne von 7,5 bis 9,5 € und unterstreicht damit die eher auf Snacks, ein leichtes Mittagsmahl oder nur eine Begleitung zum Cocktail Treffen ausgelegte Richtung des gastronomischen Angebots. Ganz ohne Weizen kommt zudem noch ein klassischer Coleslaw als Krautsalat mit Karotten in einer Sahnesauce daher, den man noch extra ordern könnte. Wohl an die bekannte Form von Falafel angelehnt, lassen sich auch Wheat Balls im Umfang von 3 bis 15 Stück zusammen mit einer vegetabilen Begleitung mit Eisbergsalat, Rucola, Zwiebeln und Tomaten ordern. Diese weckten bei mir das größte Interesse, sodass ich mir 6 Stück für 6 € bestellte. Dazu hat man noch die Wahl aus einem neutralen oder mit Knoblauch aromatisierten Dressing auf Soja Basis, wovon ich mich für letzteres entschied. Zudem folgte ich der Empfehlung des Betreibers, auch noch einen Granatapfelsirup zu wählen. Nach weniger als 10 Minuten durfte ich mich dann schon über diesen frisch zubereiteten Snack vor mir freuen. Wheat Balls gewürzte Bulgurgpaste in Kugelform mit Salat, Saucen und Fladenbrot. Als Zugabe wurden noch 4 Ecken eines Fladenbrotes serviert, dass mich mit seiner Wärme, Saftigkeit und gleichzeitig etwas knusprigem Rand von seiner Frische und Qualität schon einmal überzeugte. Nun aber zur Hauptsache: den „Wheat Balls“ und ihrer Begleitung. Diese gefielen mir sogleich mit ihrer Konsistenz, die einerseits so fest war, dass sie nicht zerfielen und man auch etwas zum Kauen hatten, im Mund sich aber dann zu einer schönen, füllenden Cremigkeit entwickelten. Im Zusammenspiel mit dem durchweg knackigen Salat und Gemüse sorgte das für ein rundes Mundgefühl. Zu meiner positiven Überraschung stand diesem Eindruck auch das Geschmacksbild in nichts nach. Dafür sorgten 3 „Hauptäste“, die eine gute Balance zueinander hatten: Säure, Süße und Würze. Dank der Erläuterungen des freundlichen Betreibers ließen sich diese auch klar zuordnen. So sorgte gerade der Granatapfelsirup durch seine Konzentration doch eher für den sauren und erfrischenden Teil, dem das ebenfalls aromatische Knoblauch Soja Dressing Cremigkeit beilieferte. Süße und Würze lag dann den Bällchen inne, deren Bindung im Übrigen durch das intensive Kneten des gegarten Bulgurs und dadurch dem herausarbeiten der Stärke rührt, die mit Tomatenmark noch saftiger werden. Letzteres sorgt zusammen mit ebenjener Stärke für den süßen Anteil, der durch die Zugabe von allerhand orientalischen Gewürzen einen belebenden, aber nicht scharfen Charakter erhält. Die Idee hinter dieser Zusammenstellung und Zubereitung ging also voll auf und überraschte und erfreute mich zugleich. Zusammengefasst verließ ich das V27 auf der Fleischhauerstraße also mit folgenden Schlüssen. Das Ambiente fügt sich klar in die Gestaltungsvorlieben junger Gastro Start Ups ein und wird somit von klaren Strukturen und wenig Deko geprägt, was mir immer etwas wie eine Renaissance der Bauhaus Schule vorkommt. Dies erzeugt eine neuwertige und moderne Atmosphäre, in der man sich gut und schnell wohlfühlt, die einen aber auch nicht in ihren Bann zieht bzw. mit dem großen Bildschirm auch für mich eine kleine Fehlstelle aufweist und damit eher für den kürzeren Aufenthalt gemacht ist. Auch im Bereich Service sorgte der junge Inhaber mit seiner lockeren und freundlichen Art und Weise und insbesondere mit seiner gelebten Freude zu seinem Konzept und Kommunikativität für einen komplett positiven Eindruck. Als große positive Überraschung zeichnete sich das V27 aber auch mit seiner eigenen Interpretation bei der Umsetzung der veganen Küche in einer orientalischen Richtung aus. Die Verarbeitung der Cigköfte Bulgurpaste gefiel mir dabei in der von mir ausprobierten Wheat Ball Form sowohl in Geschmack und Konsistenz. Dabei spielte auch das begleitende Gemüse und Blattwerk, Brot und dazu gereichte Dressing /Soßenbegleitung mit Frische und Qualität eine wichtige Rolle. Auch wenn es mengenmäßig nur eher ein Zwischengericht war, rechtfertigte diese Qualität den Preis von 6 € doch voll und ganz. Nachdem mir also das Nitsche als gut und die Erbse eher weniger empfehlenswert in Erinnerung blieben, würde ich das V27 Home of Wheat hinsichtlich des pflanzlichen Gastro Angebots auf der Fleischhauerstraße und auch in der ganzen Lübecker Innenstadt aktuell sogar als meinen Favoriten einordnen und absolut jedem empfehlen, der Lust auf frische und handgemachte orientalische Würze in einer moderneren Form hat und ausprobieren will."

Fisch Konzept

Fisch Konzept

Lindenplatz 14, 23558 Lübeck (St. Lorenz Süd) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Fisch • Snacks • Deutsch • Sandwiches


"Ebenso lang, wie diese kleine Hütte schon direkt an der Puppenbrücke am Lindenplatz existiert, ebenso häufig wechselten sich hier auch Schließungen, Neueröffnungen und Umgestaltungen ab. Dabei gibt es für solch einen Imbiss wohl kaum einen besseren Platz, als hier in der direkten Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Holstentor bzw. Innenstadt. Das sorgt sowohl für einen großen, konstanten Strom an Touristen, aber auch an Pendlern, die gleichsam häufig mit Appetit bzw. Hunger gesegnet sind. Da verleitet viele ein solcher Imbiss wohl zu einem kurzen Stopp für die schnelle Mahlzeit zwischendurch. Um von dieser Lage zu profitieren, haben sich in der Vergangenheit schon viele Namen und Speisenangebote hier versucht. Vom Fischbrötchen über einen Grillimbiss, bis hin zu einer Aufteilung des kleinen Häuschens in Fisch und Fleischimbiss. Nach langem Leerstand hat nun wieder ein auf das Angebot des Meeres fokussiertes Angebot hier Einzug gefunden. Doch schon der Name Fisch Konzept soll wohl zeigen, dass es sich dabei nicht nur um die allseits bekannten Fischbrötchen handeln soll. Neben diesen findet sich hier auch für Freunde der üblichen fleischigen Imbiss Snacks, aber auch für diejenigen mit genug Hunger für ein Tellergericht ein Angebot. Der gesamte Kiosk Bereich. Positiv präsentiert sich gleich zu Beginn die Einrichtung und Ausstattung. Diese ist zum Glück weit entfernt von einem mit vielen Verschleißspuren etwas schmuddelig daherkommenden Billig Imbiss. Das schwarz angestrichene kleine Gebäude bietet natürlich direkt nebenan einen freien Bereich zur Verköstigung der gewählten Speisen, welcher durch einen großen Pavillon auch vor dem altbekannten Schietwetter Schutz gewährt. Der Pavillon. Hier finden sich dabei sowohl 3 Stehtische als auch 6 einfache Sitzpartien, deren Qualität für einen Imbiss einen guten und sauberen Eindruck machten. Ein paar Blümchen Kübel an der Pallisadenumrandung nehmen etwas von der üblichen Imbiss Sterilität. Der Blick auf den großen Kreisverkehr und die stetige Motorengeräusch Kulisse veredelt die Atmosphäre in diesem Außenbereich zwar nicht, aber kaum jemand plant wohl ein ausladendes Essen oder Geschäftstreffen in solch einem Fisch Imbiss. Allerdings muss ich sagen, dass die doch recht Bass starke Musik aus der Anlage dieser Geräuschkulisse ebenfalls nicht positiv zuträglich war. ; Zudem hat man selbst Platz für einen voll umschlossenen Gastraum gefunden, auch wenn dieser zu der aktuellen warmen Jahreszeit nicht benutzt und deshalb auch nicht hergerichtet war. In diesem bieten ein paar Sitzplätze um eine wandumlaufende Bank und einen Tisch genug Komfort und Ruhe vom emsigen Verkehr am Lindenplatz Kreisverkehr bieten, der eben auch für ein gestandenes Tellergericht als Hauptmahlzeit ausreichend ist. Sogar für etwas Auflockerung mit einem Bild und seemännischen Accessoires hat man Platz gefunden. Der kleine Gastraum . Der Service lässt sich, wie so häufig bei einem Imbiss, natürlich nur eingeschränkt bewerten, beläuft sich doch der Gäste Kontakt dabei lediglich auf die Bestellung und Übergabe der Speisen am Ausschank. Am Tag meines Besuches kümmerte sich zwei junge Herren um diese Aufgabe. Begrüßung, Bestellung und Servieren meiner Wahl wurden mit normaler Freundlichkeit und auch Lockerheit getätigt, aber ansonsten hob sich die Kommunikation nicht auf eine Stufe deutlich oberhalb der üblichen Imbiss Niveau. Positiv sei noch zu erwähnen, dass die Bestellung nach Vollendung an den Platz gebracht wurde. Ein solider Service im guten Mittelfeld. Wie bereits erwähnt zeigt sich die kleine Speisekarte des Fisch Konzept dreigeteilt. Aushängeschild sind natürlich auch hier, dem Namen entsprechend, verschiedenste Fischbrötchen direkt auf die Flosse . Speisekarte Juli 2022 Doch auch hier beschränkt man sich nicht nur auf die überall zu findenden Backfische, Matjes, Bismark und Bratheringe, sondern bietet mit einer Backfisch Avocado Kombination oder sogar Bruscetta Variante, sowie einem Backfisch Burger erfreuliche Abwechslung. Zudem lassen sich zu diesen auch noch klassische Remoulade oder Knobisauce oder eine Avocado Aioli nach eigenem Gusto addieren. Im zweiten Teil wird das Angebot wie gesagt um Tellergerichte erweitert, die dabei stets die aktuell verfügbaren Fische mit Salatbeilage und Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat umfassen. Teil 3 richtet sich dann noch an Imbiss Klassiker der carnivoren Kategorie mit Hamburger, Currywurst, Hot Dog und Bratwurst. Für mich sollte es zum Ausprobieren der hier gebotenen Imbissqualität natürlich etwas Ausgefalleneres sein, wobei mich die Bruscetta Interpretation des Backfisch Brötchen am meisten interessierte. Für 7,0€ wurde mir diese dabei nach ca. 5 10 Minuten sogar an meinen Platz gebracht. Es ist also schon einmal positiv anzumerken, dass die Speisen auf Bestellung zubereitet werden und nicht schon lange Zeit fertig vorbereitet dahinwelken. Backfisch Bruscetta in Sesam Burgerbrötchen mit klassischer Remoulade, Tomaten, Rucola und Balsamico Creme. Zunächst war ich von der Portionsgröße, handlicherweise im Teller serviert, überrascht. Das rechtfertigte den höher als üblichen Preis von 7,0 € schon einmal. Bruscetta bezog sich also nicht auf die verwendete Backware, was ich mir beim Backfisch auf Baguette Scheiben auch schwer hätte vorstellen können. Trotzdem überzeugte das hier gewählte Sesam Burger Brötchen bereits mit frischer Fluffigkeit und trotzdem leichter Knusprigkeit. Dieser Qualität stand auch der frittierte Meeresbewohner (wie fast immer auch hier wohl ein Seelachs mit Saftigkeit und bemerkenswert krosser Panierung in gutem Verhältnis in nichts. Das klassische Backfisch Handwerk beherrscht man hier also definitiv und macht sich dabei mit der frischen Zubereitung zu einer bevorzugenswerten Wahl im Bereich Fisch Imbiss. Was war nun also der Bruscetta Einschlag? Backfisch Bruscetta in Sesam Burgerbrötchen mit klassischer Remoulade, Tomaten, Rucola und Balsamico Creme. Das zeigte sich wohl nur im Austausch der meist beim Backfisch erlebten Zwiebel Salat Zulage durch Tomate und Rucola. Etwas zum Schmunzeln regte dabei auch an, dass es natürlich auch die bekannte Balsamico Creme bei dieser „mediterranen“ Kulinarik sein musste. Bei der Remoulade ist man nämlich auch beim üblichen Klassiker ohne z.B. mediterrane Kräuter Beigaben geblieben. Diese war aber in diesem klassischen Sinne erneut gut und ansprechend dosiert. Unterm Strich also definitiv ein Backfisch Brötchen oberhalb der Breiten Imbiss Qualität, aber als „Bruscetta Variante“ nicht zusätzlich spannend. Die hier gebotene und natürlich am Anspruch eines Imbisses gemessene Leistung würde ich also unterm Strich mit verdient gut bewerten. Die Einrichtung und Aufmachung macht für einen Imbiss einen durchaus einladenden Eindruck. Zudem empfand ich auch das ausgewogene Angebot aus altbewährtem Imbiss Klassikern, aber auch in leichter Abwandlung und sogar richtigen Tellergerichten als eine klug gewählte Kombination, die ja auch mich hier hergelockt hatte. Auch wenn der Gästekontakt gerne noch etwas mehr als das üblicherweise distanziertere Niveau eines Schnell Imbiss hätte haben dürfen, vermittelte die Mitarbeiter doch nicht eine negative Stimmung. Kulinarisch reihte sich mein „Backfisch Bruscetta“ in dieses vordere Mittelfeld ein. Den Preis von 7 € war sowohl durch Portionsgröße, als auch Frische und Qualität der klassischen Komponenten gerechtfertigt. Ein Zugewinn durch die „Bruscetta Interpretation“ konnte aber nicht erreicht werden. Sowohl als Tourist als auch Einheimischer macht man für mich aber trotzdem nichts falsch, wenn man das „Fisch Konzept“ für eine Rast im Stadttrubel anderen Imbissen vorzieht."