Luebeck

Lübeck, eine charmante Stadt, die für ihre mittelalterliche Architektur bekannt ist, ist berühmt für ihr Marzipan, eine süße Mandelkonfektion, die sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern geschätzt wird.

V27 Home Of Wheat

V27 Home Of Wheat

Fleischhauerstraße 41, 23552 Lübeck (Innenstadt) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Vegan • Sushi • Fisch • Vegetarier


"Im August 2022 gewann das Paradoxon zwischen Name und der dazugehörigen Gastronomie in der Fleischhauerstraße ein weiteres Beispiel hinzu. Nach den bereits von mir besuchten und auch mit Berichten versehenen Lokalen Nitsche und Erbse hat sich nun in der Nummer 41 mit dem V27 Home of Wheat eine weitere gastronomische Anlaufstelle niedergelassen, in der komplett auf tierische Produkte verzichtet wird. Die 27 lässt sich also nicht auf die Hausnummer zurückführen und verbleibt auch auf der offiziellen Webpräsenz bisher mit ungeklärtem Hintergrund. Wichtiger sei hingegen noch einmal zu erwähnen, dass es sich hier nicht, in Erwartung der Cannabis Legalisierung, um das bekannte Weed , sondern stattdessen um ein Genussmittel dreht, dass schon seit Menschengedenken nicht elementarer sein könnte: dem Getreide. Diese im Namen des Betriebs klar gestellte Fokussierung und das V senden also gemeinsam die Botschaft: Hier erwarten den Gast rein vegane Speisen. Für die Beurteilung sollte also wieder in den Kategorien der gastronomischen Start Up Szene der jüngsten Gründergeneration und nicht in denen gestandener bzw. auf das Abendgeschäft ausgelegter Restaurantqualität gedacht werden. Aus diesem Grund basiert mein Bericht also auch auf einem kurzen Erstbesuch an einem späten Nachmittag im November. Außenansicht. Wie bei so vielen kleinen Lokalen in der Fleischhauerstraße dominiert auch das Außenbild des V27 eine große Schaufensterscheibe, über der das Emblem des Bistros thront und durch die vorbeischlendernde, potentielle Gäste einen ersten Blick in den Innenraum werfen können. Gleichzeitig wird dieser, welchen man über den seitlich um die Ecke vom Fenster gelegenen Eingang betritt, dadurch im vorderen Bereich mit natürlichem Tageslicht durchflutet.   Innenansicht mit Blick zum Fenster. Der Rest des sich nach hinten ziehenden, einzigen Gastraums wird dann in Form von zwei Deckenlampen Strängen in nach meinem Empfinden gut gewählter Lichtfarbe und intensität ausgeleuchtet. Für die Abendstunden gibt es aber natürlich auch für den am Schaufenster befindlichen Bereich moderne Deckenlampen. Im Gegensatz dazu empfinde ich den großen Hochkant Bildschirm als eher störend, da er einem mit seinem grellen, weißen LED Licht ständig im Blick hängt, wenn man zur Theke hingewandt sitzt, welche den Kopf des Gastraums bildet. Das ist zwar natürlich modern und ermöglicht direkt einen Blick auf das Angebot, bewog mich aber klar dazu, dieser Seite des Raumes den Rücken zuzuwenden.   Innenansicht mit Blick zur Theke. Auch darüber hinaus zeigt sich das Interieur in typisch modern reduzierter und geometrisch strukturierter Form mit weniger Deko. Graue Wandfarbe in Verbindung mit dem hellen Holz von Parkett, Tischen und Theke bilden einen gelungenen Kontrast für die Farbgebung des Gastraumes. Sitzgelegenheit bieten 4 Vierer Tische, sowie eine längliche Bank am Schaufenster. Die Stühle gewähren mit ihrer Polsterung guten Sitzkomfort und haben definitiv eine Qualität über der eines Schnellimbiss. Etwas aufgelockert wird die Atmosphäre mit einigen Pflanzentöpfen. Selbstverständlich wird auch der Platz auf der Flaniermeile der Fleischhauerstraße für zwei Tische unter freiem Himmel genutzt. Das ganze Ambiente passt also zu einer solch jungen Gastro Neugründung im alternativen Bereich und ist für mich im Hinblick auf den Bistro Charakter, den hellen großen Bildschirm ausgenommen, gelungen. Zur Zeit meines Aufenthaltes kümmerten sich ein junger Mann um Gäste und Speisenzubereitung im V27 , welches sich an diesem Nachmittag jedoch nur auf mich beschränkte. Bereits der Kontakt zur Begrüßung offenbarte mir dabei, dass er wohl zu den Inhabern gehört, denn mit Begeisterung erklärte er mir das Speisenangebot und erläuterte mir auch sehr freundlich, kommunikativ und offenherzig die Optionen. Da fühlte ich mich sofort willkommen und entspannt. Die Bestellung läuft über die Theke, in der man sich auch von der Frische der Zutaten überzeugen kann, welche für mein Auge auch voll gegeben war. Serviert wurde mir dann meine Speise aber am Tisch. Der gute Ersteindruck bestätigte sich auch im weiteren Verlauf, in dem der Herr selbst nach meiner Zufriedenheit fragte und mir sehr gerne all meine neugierigen Fragen zu dieser erstmals von mir gegessenen Art orientalisch ausgerichteter Küche erklärte. Im Sinne eines Bistro Service war das eine tolle Leistung, die nichts Anderes als volle Punkte verdient hat. Wer in der Hoffnung auf Weizen basierte Teigspezialitäten in Anlehnung an die italienische Küche oder die Kunst des deutschen Bäckerhandwerks hier einkehrt, der dürfte schon beim Blick auf das kurze Speisenangebot schnell enttäuscht werden. Hier soll der Weizen nicht die Sättigungsbeilage sein, sondern stattdessen die Hauptzutats Rolle von Fleisch oder Fisch übernehmen. In der Speisekarte wird dabei stets von einer gewürzten Weizenpaste geschrieben, die man in 4 unterschiedlichen Formen dem Gast näherbringen und schmackhaft machen möchte.   Wie mir der zu dieser Zeit den Laden führende junge Herr erläuterte, handelt es sich im Grunde um die bekannten „Cigköfte“, die man mit ihrer typischen Form kennt (werden durch das Schließen einer Faust geformt) und die es ja ebenfalls schon in veganer Variante aus reiner Bulgurpaste in türkisch orientalischen Gastros bekommt. Der Betreiber wollte diese Tradition hier eben in ein moderneres Gewand hüllen. Selbstverständlich macht dabei der Poke Bowl Trend auch hier nicht halt und wird somit als Wheat Bowl feilgeboten, wobei sich hier auch ein Seitan Erzeugnis als Veggie Döner Kebab hinzuaddieren lässt.   Eine weitere Variante sind die Rolls , bei denen der Weizen nun also auch als gefülltes Fladenbrot daherkommen darf. Selbstverständlich kann man auch diese Rolls mitsamt des Seitan Döner Kebabs sozusagen zum veganen Dürüm machen. Zu Bowl und Rolls kann sich der Gast nach seinem eigenen Gusto eine Beilage aus 4 Toppings und einer Sauce selbst zusammenstellen, welche von Eisbergsalat über Kichererbsen bis hin zu Oliven, sowie Hummus, Olivenpaste und Granatapfelsauce reichen. Das Wheat Sushi ähnelt eigentlich der Roll, denn hierbei werden im Prinzip gefüllte Teigschnecken serviert, die wohl mit einer Sushimatte gerollt werden. Neben der gewürzten Weizenpaste wurde laut Angebot hierbei noch eine Auberginenpaste für das Sushi verarbeitet. Die Begleitung sollte in Form von Eisbergsalat, Rucola, frischer Minze und Tomate zusammen mit Knoblauchsauce und Granatapfelsirup einen orientalischen Touch dazu liefern. Der Preis bewegt sich bei den drei bereits genannten Variante übrigens in einer Spanne von 7,5 bis 9,5 € und unterstreicht damit die eher auf Snacks, ein leichtes Mittagsmahl oder nur eine Begleitung zum Cocktail Treffen ausgelegte Richtung des gastronomischen Angebots. Ganz ohne Weizen kommt zudem noch ein klassischer Coleslaw als Krautsalat mit Karotten in einer Sahnesauce daher, den man noch extra ordern könnte. Wohl an die bekannte Form von Falafel angelehnt, lassen sich auch Wheat Balls im Umfang von 3 bis 15 Stück zusammen mit einer vegetabilen Begleitung mit Eisbergsalat, Rucola, Zwiebeln und Tomaten ordern. Diese weckten bei mir das größte Interesse, sodass ich mir 6 Stück für 6 € bestellte. Dazu hat man noch die Wahl aus einem neutralen oder mit Knoblauch aromatisierten Dressing auf Soja Basis, wovon ich mich für letzteres entschied. Zudem folgte ich der Empfehlung des Betreibers, auch noch einen Granatapfelsirup zu wählen. Nach weniger als 10 Minuten durfte ich mich dann schon über diesen frisch zubereiteten Snack vor mir freuen. Wheat Balls gewürzte Bulgurgpaste in Kugelform mit Salat, Saucen und Fladenbrot. Als Zugabe wurden noch 4 Ecken eines Fladenbrotes serviert, dass mich mit seiner Wärme, Saftigkeit und gleichzeitig etwas knusprigem Rand von seiner Frische und Qualität schon einmal überzeugte. Nun aber zur Hauptsache: den „Wheat Balls“ und ihrer Begleitung. Diese gefielen mir sogleich mit ihrer Konsistenz, die einerseits so fest war, dass sie nicht zerfielen und man auch etwas zum Kauen hatten, im Mund sich aber dann zu einer schönen, füllenden Cremigkeit entwickelten. Im Zusammenspiel mit dem durchweg knackigen Salat und Gemüse sorgte das für ein rundes Mundgefühl. Zu meiner positiven Überraschung stand diesem Eindruck auch das Geschmacksbild in nichts nach. Dafür sorgten 3 „Hauptäste“, die eine gute Balance zueinander hatten: Säure, Süße und Würze. Dank der Erläuterungen des freundlichen Betreibers ließen sich diese auch klar zuordnen. So sorgte gerade der Granatapfelsirup durch seine Konzentration doch eher für den sauren und erfrischenden Teil, dem das ebenfalls aromatische Knoblauch Soja Dressing Cremigkeit beilieferte. Süße und Würze lag dann den Bällchen inne, deren Bindung im Übrigen durch das intensive Kneten des gegarten Bulgurs und dadurch dem herausarbeiten der Stärke rührt, die mit Tomatenmark noch saftiger werden. Letzteres sorgt zusammen mit ebenjener Stärke für den süßen Anteil, der durch die Zugabe von allerhand orientalischen Gewürzen einen belebenden, aber nicht scharfen Charakter erhält. Die Idee hinter dieser Zusammenstellung und Zubereitung ging also voll auf und überraschte und erfreute mich zugleich. Zusammengefasst verließ ich das V27 auf der Fleischhauerstraße also mit folgenden Schlüssen. Das Ambiente fügt sich klar in die Gestaltungsvorlieben junger Gastro Start Ups ein und wird somit von klaren Strukturen und wenig Deko geprägt, was mir immer etwas wie eine Renaissance der Bauhaus Schule vorkommt. Dies erzeugt eine neuwertige und moderne Atmosphäre, in der man sich gut und schnell wohlfühlt, die einen aber auch nicht in ihren Bann zieht bzw. mit dem großen Bildschirm auch für mich eine kleine Fehlstelle aufweist und damit eher für den kürzeren Aufenthalt gemacht ist. Auch im Bereich Service sorgte der junge Inhaber mit seiner lockeren und freundlichen Art und Weise und insbesondere mit seiner gelebten Freude zu seinem Konzept und Kommunikativität für einen komplett positiven Eindruck. Als große positive Überraschung zeichnete sich das V27 aber auch mit seiner eigenen Interpretation bei der Umsetzung der veganen Küche in einer orientalischen Richtung aus. Die Verarbeitung der Cigköfte Bulgurpaste gefiel mir dabei in der von mir ausprobierten Wheat Ball Form sowohl in Geschmack und Konsistenz. Dabei spielte auch das begleitende Gemüse und Blattwerk, Brot und dazu gereichte Dressing /Soßenbegleitung mit Frische und Qualität eine wichtige Rolle. Auch wenn es mengenmäßig nur eher ein Zwischengericht war, rechtfertigte diese Qualität den Preis von 6 € doch voll und ganz. Nachdem mir also das Nitsche als gut und die Erbse eher weniger empfehlenswert in Erinnerung blieben, würde ich das V27 Home of Wheat hinsichtlich des pflanzlichen Gastro Angebots auf der Fleischhauerstraße und auch in der ganzen Lübecker Innenstadt aktuell sogar als meinen Favoriten einordnen und absolut jedem empfehlen, der Lust auf frische und handgemachte orientalische Würze in einer moderneren Form hat und ausprobieren will."

Ringhotel Friederikenhof

Ringhotel Friederikenhof

Langjohrd 15-19, 23560 Lübeck, Luebeck, Germany

Kaffee • Nachtisch • Französisch • Mittagstisch


"F fernab von der Stadt und dem hektischen Treiben, in einer ländlichen Idylle, liegt das Restaurant und Hotel Friederikenhof. Das Rezept für den Erfolg ist freundlich und sehr herzlich; wir werden zu unserem Tisch geleitet, die Menu karten werden uns sofort überreicht. Die Umgebung überzeugt ebenso wie die perfekt gedeckten Tische. Einfach schön, gemütlich, rustikal – zum Wohlfühlen! Die Speisekarte lässt keine Wünsche offen und wir tun uns sehr schwer mit der Auswahl. Wer die Wahl hat, hat die Qual; dieses Sprichwort trifft auf viele Delikatessen zu. Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns für das gebratene Zanderfilet mit Parmesan-Chips, Bärlauch und konfierten Cocktailtomaten für 19,50 €. Und während wir die angenehme Atmosphäre auf uns wirken lassen, wird uns ein kleines Gruß aus der Küche serviert: ein kleiner Strang mit Rapsöl, knuspriger und gesalzener Butter. Kurz darauf kommt ein weiterer kleiner Appetitanreger auf Kosten des Hauses: Lamm-Salat mit einer kräftigen Mayonnaise – eine interessante Komposition und ebenfalls sehr delikat! Und dann wird das Hauptgericht serviert und wir vergeben weitere 5 Sterne, denn der Fisch ist perfekt gebraten, die Haut knusprig, das Fischfleisch saftig. Da gibt es wirklich nichts zu beanstanden – perfekt! Aber was ist ein schönes Essen ohne Dessert? Das muss einfach sein. Ich wähle den sogenannten „French Kiss“ – eine Crème Brûlée mit Zitronengras-Eis auf dem Dachbett mit Kaffee für 3,50 €. Wir sind begeistert. Von allem. Von dem professionellen Service, von der freundlichen und sauberen Umgebung, vom Essen – und vor der Tür gibt es auch Parkplätze! Fünf Sterne. Warme Küche: Mo 18-21:30 Uhr, Di-So: 12-14 Uhr und 18-21:30 Uhr, Nachmittagskaffee."

Arsién Fusion Japanese Cuisine

Arsién Fusion Japanese Cuisine

Hüxterdamm 3, 23552 Lübeck (Innenstadt) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Sushi • Suppe • Japanisch • Crossover


"Das Arsien ist bereits eine lokal sehr gut bekannte und beliebte Anlaufstelle in der wahrlich nicht alternativarmen Sushi-Landschaft der Lübecker Innenstadt. Dabei hat man sich hier den Ruf des qualitativ hochwertigsten japanischen bzw. insbesondere Sushi-Angebots gemacht, dass seinen gehobeneren Preis auch Wert sein soll. Auch wenn hier ebenfalls viele kreative Sushi-Varianten mehr im Fokus stehen als ein authentisch japanisches Sushi, so rühmt sich das Restaurant trotzdem mit einer hohen Wertschätzung der Produktqualität (natürlich vor allem beim Fisch). Zudem schätzen viele die recht lockere und entspannte Atmosphäre, die das Lokal fast schon mehr als Bar bzw. Lounge kategorisiert, denn als typisches Sushi-Restaurant. Gemütliche Abende unter Freunden oder Verliebten sind hier wohl eher genau richtig, als ein Familien-Event wie an einem Running-Sushi . Ein weiteres Zeichen des anscheinenden Erfolgs war im Dezember 2021 die Tatsache, dass sogar eine Zweigstelle eröffnet werden konnte. Überraschenderweise versuchte man dabei aber nicht die mannigfaltige Sushi-Konkurrenz in der Altstadt noch weiter zurückzudrängen , sondern eröffnete weit ab vom Hot Spot Lübecks im südöstlicher gelegenen Gewerbepark Geniner Straße . Dies schien wohl aber doch etwas zu weit abseits vom Schuss gewählt gewesen zu sein, denn just Anfang 2023 wurde vermeldet, dass diese Arsien-Filiale wieder geschlossen wird. 2022 gab es eine weitere Neuerung, welche den Standort in der Innenstadt betraf. Die Räumlichkeiten des ersten Restaurants in der Mühlenstraße sind für die Beliebtheit wohl schlichtweg zu klein geworden, sodass der Inhaber Arsen die Chance nutzte, die sich durch den umfangreichen Umbau des Parkhauses am Hüxterdamm ergab. Dieses umfasste schon vor der Renovierung mehrere Räumlichkeiten, die unter anderem bereits von einem großen Billard-Lokal genutzt werden. Prominent an der Ecke im Übergang von Hüxterdamm-Brücke zur beliebten Hüxstraße gelegen hat im Juli 2022 die Eröffnung dieses neuen, großen Hauptrestaurants stattgefunden, der gleichzeitig die Schließung des Ursprungs-Standortes in der Mühlenstraße vorausgegangen war. Das Angebot im ehemaligen Hauptrestaurant hatte ich ja bereits als Abholer schon einmal ausprobiert, wobei sich ein durchaus überzeugender, wenn auch nicht überragender Eindruck ergab. Deshalb sprach für mich persönlich auch nichts dagegen, die am neuen Standort gebotene Qualität erneut zu erproben, um herauszufinden, ob man das Qualitätsbewusstsein erhalten bzw. sogar gesteigert hat und welche Neuerungen es zu entdecken gibt. Dies war mir dieses Mal auch direkt vor Ort möglich. Außenansicht mit der kleinen Terrasse. Die Aufmachung der neuen Räumlichkeiten am Hüxterdamm sind auf jeden Fall eine erste Besonderheit. Eine Art Maxi-Bildschirm am Eingang soll sozusagen als Trailer dienen, der Aufmerksamkeit erregt und die Hemmschwelle zum Eintritt für potentielle neue Gäste senkt. Einen Außenbereich gewährt eine Terrasse mit einer Handvoll Sitzplätzen, was an der großen Straße des Übergangs von Hüxterdamm-Brücke zu Innenstadt-Ring aber für mich eher weniger attraktiv erscheint. Doch schon im ursprünglichen Lokal in der Mühlenstraße kam das Arsien sogar ohne eine solche Erweiterung aus, was schon damals sowieso eher zum Restaurant-Bar-Fusions-Konzept passte. Der Betreiber beweist mit erwähntem Bildschirm samt Video-Vorstellung des Lokals erneut sein Gefühl und seine Offenheit gegenüber neuen Möglichkeiten der Anpreisung und Bekanntmachung seiner Projekte, die er bereits zuvor, vor allem auf Social Media, außergewöhnlich stark für seine Restaurants vorangetrieben hatte. Der Vorraum mit dem Empfangstisch. Auch im Vorraum soll das prominent mit Blattgrün verzierte Logo mit dem Flamingo den Gast wohl gleich einfangen und in den Dschungel der Arsien-Gastronomie ziehen, dem er hoffentlich nicht noch einmal in Unentschlossenheit entrinnt. Vor diesem steht zudem ein schöner Empfangstisch mit Samtbezug. Der Gastraum mit der Bar. Dieser Vorgeschmack der modernen Gestaltung mit grünen und türkisen Farbtönen setzt sich dann auch im großen Gastraum fort, in den man durch eine Tür rechts im Empfangsraum eintritt. Ein Flügel heißt den Gast gleich links vom Eingang willkommen und verdeutlicht erneut, dass es hier nicht „billig“ zugehen soll. Die voll verglaste Außenfassade sorgt für eine natürliche Durchflutung des gesamten Raumes mit Tageslicht. Im Zentrum betonen hängende Pflanzen den erwähnten grünen Daumen des Interieurs. Das Ambiente folgt somit ganz dem Stil, der schon im kleinen, nun geschlossenen Zweitrestaurant im Geniner Gewerbepark etabliert wurde. Dazu gehört auch die große Bar mit dem grünlichen Schiefer der Theke und der kupferfarbenen Rückseite, die hier neben Getränke-Mix-Bereich auch einen Teil Showküche mit einer Sushi-Zubereitungs-Vitrine darstellt. Gang ins Untergeschoss zu den Toiletten. Links vom Empfangstisch kommt man durch einen, erneut stilvoll mit Dschungel-Tapete ausgestatteten, Treppenraum in den unteren Bereich. Die hier befindlichen Toiletten sind also anscheinend nicht barrierefrei zu erreichen. Die gesamte Einrichtung ist definitiv ein Hingucker, dabei aber gleichzeitig auch keineswegs zu überladen oder kitschig. Man fühlt sich wie in einem eigenen Kosmos und erfährt somit eine willkommene und einladende Atmosphäre. Als ich an frühen Abend das Restaurant besuchte, waren eine Handvoll Mitarbeiter an der Bar/Showküche und zwei junge Damen und ein junger Herr im Gastraum am Werkeln. Die Begrüßung fiel sogleich und offenherzig freundlich aus, wobei mir als spontan einkehrender Solo-Gast gerne noch ein Tisch angeboten wurde. Am Platz folgte mit der Speisekarte auch gleich ein aufs Haus gehendes Glas Wasser mit einer Gurkenscheibe als ebenso willkommene erste Erfrischung. Für die Mitteilung meiner Speisenwahl war dann hingegen meine Initiative notwendig, da die jungen Damen dann doch etwas zu sehr mit ihrem privaten Gespräch beschäftigt waren. Im weiteren Verlauf fokussierte sich ihre Aufmerksamkeit mit steigendem Gästeaufkommen aber wieder, sodass ich für die Bezahlung nicht zusätzlich auf mich aufmerksam machen musste. Auch zuvor blieb eine Frage nach der Zufriedenheit nicht aus. Später ließ sich zudem der Inhaber Arsen an der Bar und im Gastraum blicken, Kontakt hatte ich zu ihm aber nicht. Eher war ich über die Offenheit der Köche an der Sushi-Vitrine erfreut, die mir gerne eine Frage zu der von mir verkosteten Speise beantworteten. Erfreulicherweise wurde die Speisekarte an diesem neuen Hauptstandort, genau wie die Größe und Ausstattung der Räume, beachtlich erweitert und gewährt nun mit zahlreichen neuen Gerichten eine willkommene Abwechslung. Hierbei muss ich etwas negativ erwähnen, dass mir das Handling der mit einem Gummiband versehenen Klemm-Mappe weniger gefiel, da in ihr auch mehrere lose Blätter der Weinkarte und eine in einem anderen Format gedruckte Zusatzkarte eher chaotisch als strukturiert und übersichtlich auf mich wirkten. Die Sushi-Klassiker von Sashimi über Nigiri, kleinen Maki bis hin zu den erwähnten kreativen Rollen sind natürlich trotzdem auch hier vertreten. Den bereits in der Mühlenstraße etablierten Sushi-Burger bietet man nun in wesentlich mehr Varianten, vom Tuna, über Teriyaki Chicken bis hin zur veganen Tofu-Variante reichend, bestellen. Dazu gesellen sich aber noch verschiedene Salat- und Sushi-Bowl-Kreationen, sowie, zu meiner persönlichen Freude, auch Ramen-Suppen. Ich persönlich bin dann natürlich bei den Ramen hängengeblieben, welche ich bei den beiden mir bisher bekannten Anlaufstellen in der Lübecker Innenstadt ja bereits ausprobiert und hier auch schon vorgestellt hatte. Wenn auch das dort Gebotene nicht schlecht war, so entließen mich beide Lokale trotzdem weiter auf meine Suche nach dem Ramen-Optimum, an dem es für mich persönlich nichts zu bemängeln gibt. Daher war es für mich auch keine schwere Entscheidung, für 17 € die chicken ramen soup zu ordern. Meine Erwartungen waren dabei sehr positiv gestimmt, da sich ja auch dieses neue Hauptrestaurant sicherlich mit seinem Qualitätsanspruch rühmen will, den allein schon das Preisniveau annonciert. Davon würde eine Ramen-Suppe natürlich genauso profitieren wie Sushi und Nigiri. Neben den erwähnten chicken ramen soup hätte auch noch eine Ausführung mit Tofu für 16 € und eine Garnelen-Variante für 18 € zur Auswahl gestanden hätte. chicken ramen soup“. Ein schön tranchiertes Stück Hähnchenbrust zeigte sich umringt von einem der typisch in Sojasauce eingelegten „Ramen-Eier“, sowie etwas Pak Choi, Möhrenstreifen, Lauchzwiebel-Abschnitten und frisch-grünem wildem Brokkoli. Unter dem Hähnchen verbarg sich noch die Einlage mit den obligatorischen länglichen Nudeln. Der erste Löffel der schon einmal gut temperierten Miso-Brühe erzeugte bei mir zugegebenermaßen etwas Enttäuschung, denn trotz eigentlich schöner, leichter Trübung machte sie sich am Gaumen zunächst nicht als tiefgründiges Umami-Vergnügen breit. Das hob sich von den von mir in anderen Lübecker Lokalen ausprobierten Varianten leider nicht ab. Positiv stellten sich dann hingegen die ersten Bissen von Nudeln und Hähnchen heraus. Erstere hatten eine schöne Konsistenz und interessanterweise herzhaftes Aroma, als wenn sie es dem an sich schwächlicheren Sud entzogen hätten. Auch das Geflügel war selbst ohne Brühe keine staubtrockene Angelegenheit. Auf dem Foto sieht man ja bereits die ungewöhnlich bräunliche Haut des Hähnchens. Meine Zunge bestätigte mir dabei, dass dieses wohl nicht ohne Vorbehandlung in der Suppe gegart wurde, denn eine überraschende Soja-Salzigkeit verstärkte seine Fleischigkeit. Das stand geschmacklich in passender Synchronität zu dem optimal zubereiteten Ramen-Ei, dass durch seine Marinierung ja ebenfalls so eine bräunliche Färbung des äußeren Eiweiß besitzt. Bei dem bereits oben erwähnten Gespräch mit den Köchen an der offenen Sushi-Theke bejahten sie mir die Frage nach der vermuteten Marinierung. Ein wirklich toll gewählter Zubereitungsschritt, der dieser ramen soup tatsächlich eine für mich noch ungekannte Besonderheit verlieh. Die Frische und Knackigkeit der vegetabilen Bestandteile bestätigte sich mir am Gaumen ebenfalls. Fürchtete ich nach dem ersten Löffel der Miso noch eine Belanglosigkeit, stellte sich das Zusammenspiel aller Komponenten letztendlich doch als köstlich heraus, wobei vor allem das marinierten Hähnchen und Ei eine japanische Herzhaftigkeit gewährten, die sich doch von dem von mir bisher verkosteten Niveau in Lübeck abheben konnte. So schlürfte ich stilecht am Ende auch gerne die letzten Tropfen der Brühe aus. Aus all diesen ersten Eindrücken folgt letztendlich also dieses Fazit: Sein gutes Gespür für eine entspannte und gleichzeitig edle Atmosphäre hat der Besitzer auch in seinem neuen Hauptrestaurant definitiv erneut bewiesen. Die durchaus extravagante Einrichtung fängt den Gast ein und bleibt auch positiv im Gedächtnis, auch wenn alles mehr abgehoben als bodenständig daherkommt (was es ja aber auch will). Der Service durch die anwesenden Mitarbeiter bleibt mir in der Gesamtheit ebenfalls positiv im Gedächtnis, da die anfangs befürchtete Aufmerksamkeitsschwäche sich letztendlich nicht bestätigte und zugewandte Freundlichkeit überwog. Zu guter Letzt gewährte die von mir verköstigte chicken ramen soup die schönste positive Überraschung. Gekonnt bewies mir das Küchenteam, dass am Ende das Zusammenspiel aller Komponenten das Geschmackserlebnis ausmacht. Eine zu Beginn noch schwach wirkende Miso erfuhr überraschende Verstärkung durch die weiteren Hauptkomponenten der Einlage und gewährte mir somit einen deutlichen Spitzenreiter in meinem persönlichen Lübecker-Ramen-Ranking. 17 € erschienen deshalb doch als nicht überzogen. Auch in den neuen größeren Räumlichkeiten zeigt das “Arsien”, dass sein auf edleres Niveau getrimmtes Auftreten und Preisgefüge kulinarisch keine absolute Luftnummer ist. Zieht sich das auch bei der restlichen Speisekarte wie bei der Ramen-Suppe durch, bleibt es somit in Sachen japanische orientierter Küche wohl die qualitative Top-Empfehlung in der Innenstadt."

Fisch Konzept

Fisch Konzept

Lindenplatz 14, 23558 Lübeck (St. Lorenz Süd) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Fisch • Snacks • Deutsch • Sandwiches


"Ebenso lang, wie diese kleine Hütte schon direkt an der Puppenbrücke am Lindenplatz existiert, ebenso häufig wechselten sich hier auch Schließungen, Neueröffnungen und Umgestaltungen ab. Dabei gibt es für solch einen Imbiss wohl kaum einen besseren Platz, als hier in der direkten Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Holstentor bzw. Innenstadt. Das sorgt sowohl für einen großen, konstanten Strom an Touristen, aber auch an Pendlern, die gleichsam häufig mit Appetit bzw. Hunger gesegnet sind. Da verleitet viele ein solcher Imbiss wohl zu einem kurzen Stopp für die schnelle Mahlzeit zwischendurch. Um von dieser Lage zu profitieren, haben sich in der Vergangenheit schon viele Namen und Speisenangebote hier versucht. Vom Fischbrötchen über einen Grillimbiss, bis hin zu einer Aufteilung des kleinen Häuschens in Fisch und Fleischimbiss. Nach langem Leerstand hat nun wieder ein auf das Angebot des Meeres fokussiertes Angebot hier Einzug gefunden. Doch schon der Name Fisch Konzept soll wohl zeigen, dass es sich dabei nicht nur um die allseits bekannten Fischbrötchen handeln soll. Neben diesen findet sich hier auch für Freunde der üblichen fleischigen Imbiss Snacks, aber auch für diejenigen mit genug Hunger für ein Tellergericht ein Angebot. Der gesamte Kiosk Bereich. Positiv präsentiert sich gleich zu Beginn die Einrichtung und Ausstattung. Diese ist zum Glück weit entfernt von einem mit vielen Verschleißspuren etwas schmuddelig daherkommenden Billig Imbiss. Das schwarz angestrichene kleine Gebäude bietet natürlich direkt nebenan einen freien Bereich zur Verköstigung der gewählten Speisen, welcher durch einen großen Pavillon auch vor dem altbekannten Schietwetter Schutz gewährt. Der Pavillon. Hier finden sich dabei sowohl 3 Stehtische als auch 6 einfache Sitzpartien, deren Qualität für einen Imbiss einen guten und sauberen Eindruck machten. Ein paar Blümchen Kübel an der Pallisadenumrandung nehmen etwas von der üblichen Imbiss Sterilität. Der Blick auf den großen Kreisverkehr und die stetige Motorengeräusch Kulisse veredelt die Atmosphäre in diesem Außenbereich zwar nicht, aber kaum jemand plant wohl ein ausladendes Essen oder Geschäftstreffen in solch einem Fisch Imbiss. Allerdings muss ich sagen, dass die doch recht Bass starke Musik aus der Anlage dieser Geräuschkulisse ebenfalls nicht positiv zuträglich war. ; Zudem hat man selbst Platz für einen voll umschlossenen Gastraum gefunden, auch wenn dieser zu der aktuellen warmen Jahreszeit nicht benutzt und deshalb auch nicht hergerichtet war. In diesem bieten ein paar Sitzplätze um eine wandumlaufende Bank und einen Tisch genug Komfort und Ruhe vom emsigen Verkehr am Lindenplatz Kreisverkehr bieten, der eben auch für ein gestandenes Tellergericht als Hauptmahlzeit ausreichend ist. Sogar für etwas Auflockerung mit einem Bild und seemännischen Accessoires hat man Platz gefunden. Der kleine Gastraum . Der Service lässt sich, wie so häufig bei einem Imbiss, natürlich nur eingeschränkt bewerten, beläuft sich doch der Gäste Kontakt dabei lediglich auf die Bestellung und Übergabe der Speisen am Ausschank. Am Tag meines Besuches kümmerte sich zwei junge Herren um diese Aufgabe. Begrüßung, Bestellung und Servieren meiner Wahl wurden mit normaler Freundlichkeit und auch Lockerheit getätigt, aber ansonsten hob sich die Kommunikation nicht auf eine Stufe deutlich oberhalb der üblichen Imbiss Niveau. Positiv sei noch zu erwähnen, dass die Bestellung nach Vollendung an den Platz gebracht wurde. Ein solider Service im guten Mittelfeld. Wie bereits erwähnt zeigt sich die kleine Speisekarte des Fisch Konzept dreigeteilt. Aushängeschild sind natürlich auch hier, dem Namen entsprechend, verschiedenste Fischbrötchen direkt auf die Flosse . Speisekarte Juli 2022 Doch auch hier beschränkt man sich nicht nur auf die überall zu findenden Backfische, Matjes, Bismark und Bratheringe, sondern bietet mit einer Backfisch Avocado Kombination oder sogar Bruscetta Variante, sowie einem Backfisch Burger erfreuliche Abwechslung. Zudem lassen sich zu diesen auch noch klassische Remoulade oder Knobisauce oder eine Avocado Aioli nach eigenem Gusto addieren. Im zweiten Teil wird das Angebot wie gesagt um Tellergerichte erweitert, die dabei stets die aktuell verfügbaren Fische mit Salatbeilage und Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat umfassen. Teil 3 richtet sich dann noch an Imbiss Klassiker der carnivoren Kategorie mit Hamburger, Currywurst, Hot Dog und Bratwurst. Für mich sollte es zum Ausprobieren der hier gebotenen Imbissqualität natürlich etwas Ausgefalleneres sein, wobei mich die Bruscetta Interpretation des Backfisch Brötchen am meisten interessierte. Für 7,0€ wurde mir diese dabei nach ca. 5 10 Minuten sogar an meinen Platz gebracht. Es ist also schon einmal positiv anzumerken, dass die Speisen auf Bestellung zubereitet werden und nicht schon lange Zeit fertig vorbereitet dahinwelken. Backfisch Bruscetta in Sesam Burgerbrötchen mit klassischer Remoulade, Tomaten, Rucola und Balsamico Creme. Zunächst war ich von der Portionsgröße, handlicherweise im Teller serviert, überrascht. Das rechtfertigte den höher als üblichen Preis von 7,0 € schon einmal. Bruscetta bezog sich also nicht auf die verwendete Backware, was ich mir beim Backfisch auf Baguette Scheiben auch schwer hätte vorstellen können. Trotzdem überzeugte das hier gewählte Sesam Burger Brötchen bereits mit frischer Fluffigkeit und trotzdem leichter Knusprigkeit. Dieser Qualität stand auch der frittierte Meeresbewohner (wie fast immer auch hier wohl ein Seelachs mit Saftigkeit und bemerkenswert krosser Panierung in gutem Verhältnis in nichts. Das klassische Backfisch Handwerk beherrscht man hier also definitiv und macht sich dabei mit der frischen Zubereitung zu einer bevorzugenswerten Wahl im Bereich Fisch Imbiss. Was war nun also der Bruscetta Einschlag? Backfisch Bruscetta in Sesam Burgerbrötchen mit klassischer Remoulade, Tomaten, Rucola und Balsamico Creme. Das zeigte sich wohl nur im Austausch der meist beim Backfisch erlebten Zwiebel Salat Zulage durch Tomate und Rucola. Etwas zum Schmunzeln regte dabei auch an, dass es natürlich auch die bekannte Balsamico Creme bei dieser „mediterranen“ Kulinarik sein musste. Bei der Remoulade ist man nämlich auch beim üblichen Klassiker ohne z.B. mediterrane Kräuter Beigaben geblieben. Diese war aber in diesem klassischen Sinne erneut gut und ansprechend dosiert. Unterm Strich also definitiv ein Backfisch Brötchen oberhalb der Breiten Imbiss Qualität, aber als „Bruscetta Variante“ nicht zusätzlich spannend. Die hier gebotene und natürlich am Anspruch eines Imbisses gemessene Leistung würde ich also unterm Strich mit verdient gut bewerten. Die Einrichtung und Aufmachung macht für einen Imbiss einen durchaus einladenden Eindruck. Zudem empfand ich auch das ausgewogene Angebot aus altbewährtem Imbiss Klassikern, aber auch in leichter Abwandlung und sogar richtigen Tellergerichten als eine klug gewählte Kombination, die ja auch mich hier hergelockt hatte. Auch wenn der Gästekontakt gerne noch etwas mehr als das üblicherweise distanziertere Niveau eines Schnell Imbiss hätte haben dürfen, vermittelte die Mitarbeiter doch nicht eine negative Stimmung. Kulinarisch reihte sich mein „Backfisch Bruscetta“ in dieses vordere Mittelfeld ein. Den Preis von 7 € war sowohl durch Portionsgröße, als auch Frische und Qualität der klassischen Komponenten gerechtfertigt. Ein Zugewinn durch die „Bruscetta Interpretation“ konnte aber nicht erreicht werden. Sowohl als Tourist als auch Einheimischer macht man für mich aber trotzdem nichts falsch, wenn man das „Fisch Konzept“ für eine Rast im Stadttrubel anderen Imbissen vorzieht."

Restaurant Bar Meilenstein

Restaurant Bar Meilenstein

Königstraße 5, 23552 Lübeck (Innenstadt) , Schleswig-Holstein, Luebeck, Germany

Essen • Suppe • Fisch • Cocktail


"Schon seit geraumer Zeit war das schöne Patrizierhaus namens Die Gemeinnützige in der Königsstraße, gleich gegenüber der Jakobi Kirche, eine Anlaufstelle für feine Speis und feinen Trank in ebensolchem Ambiente. Nach dem Die Zimberei im vergangenen Jahr jedoch seine Pforten geschlossen hatte, blieb dieser tolle Ort zum Glück nicht lange ungenutzt. Erfreulicherweise schloss das Team um das Restaurant Meilenstein auch gleich an den kulinarischen Anspruch des Vorgängers an und wollte somit dafür sorgen, dass kein Loch in das Fine Dining Angebot der Innenstadt gerissen wird. Damit stand das Restaurant natürlich auch auf meiner regionalen, kulinarischen To Do Liste ganz weit oben, denn bei solch einem selbstbewussten Namen möchte ich natürlich auch hautnah herausfinden, was tatsächlich dahintersteckt. Kein schlechtes Omen ist es wohl, dass z.B. der stellvertretende Küchenchef der vormaligen „Zimberei“ dem Hause auch unter neuem Namen und Leitung treu geblieben ist und hier nun den nächsten Schritt auf der Leiter seiner Koch Laufbahn als Küchenchef gehen will. Außenansicht. Innenansicht. Innenansicht. Die großen und mit hohen Decken ausgestatteten Räumlichkeiten bieten viele Möglichkeiten zur Gestaltung eines edlen Rahmens und Ambiente. Dies hat man hier für mein Empfinden auch sehr gut verstanden zu nutzen und zu füllen. Kubische Lampen sorgen für eine angenehme Ausleuchtung und ebenso wie das hochwertige und massive Mobiliar für eine klare Linie. Dazu trägt auch die Balance von grauer und dunkelblauer Wandfarbe, sowie der gleiche Farbkontrast bei den Stühlen und Sesseln bei. Zur nahenden Weihnachtszeit hat man auch mit Kränzen, Lichtern und Tannenzweigen eine ansprechende und nicht übertriebene Dekoration gefunden. Ebenso positiv bleibt mir in Erinnerung, dass das Ambiente durch den Kontrast der edlen Sitzpartien in leicht antikem Stil mit den Sesselecken auf flauschigem Teppich sowohl eine edle, aber auch entspannte und unverkrampfte Atmosphäre schafft. Die Inneneinrichtung verfolgt also eine sichtbare Idee und ist für mich gut aufeinander abgestimmt. Für den sanitären Bereich nutzt das Restaurant den zum Veranstaltungsort der „Gemeinnützigen“ gehörenden Raum. Der ist aber leicht zu finden, auf Grund der Lage im Kellergeschoss jedoch eventuell als einziges hier nicht Barrierefrei. Hervorzuheben ist in Sachen Ambiente auch der große Innenhof, der sich an die Rückseite des Gebäudes anschließt. Sowohl großen Veranstaltungen als auch einzelnen Besuchen in den warmen Jahreszeiten bietet er genug Platz, Grün und Ruhe. In der derzeitigen Jahreszeit spielt sich das Geschehen aber natürlich in den Innenräumen ab und auf Grund der frühen Dunkelheit kann ich dazu ebenfalls keine Eindrücke teilen. Um die Bedienung der Gäste kümmerten sich an diesem frühen Abend im November eine junge Dame und der, ebenso noch sehr junge, Besitzer. Bereits beim Empfang wurde ich freundlich begrüßt und konnte mir selber einen Zweiertisch im leeren Lokal aussuchen. Beim Servieren wurden die jeweiligen Gänge sehr gut beschrieben und auch zusätzliche Nachfragen meinerseits konnten beantwortet. Im Verlaufe des Abends agierte sie auch weiterhin stets mit dem Ambiente ansprechender Freundlichkeit und erfragten auch die aktuelle Zufriedenheit. Nur etwas mehr Aufmerksamkeit hätte ich mir gewünscht, denn wie ich meine Garderobe schon selber einsortiere, so kümmerte ich mich auch um das auffüllen meines Wasserglases stets selber. Selbstverständlich ist das nichts dramatisches, wurde aber in vielen anderen von mir besuchten Restaurants diese „Fine Dining“ Bereiches schon anders gehändelt und den Vergleich kann ich da natürlich nicht vernachlässigen. Die Speisekarte des Meilenstein offenbart mit a la carte Gerichten wie „Ji Hao Lachs Schwarzwurzel Feldsalat Kartoffel“, „Hirschrücken Bretzelknödel Maronen Preiselbeere“ oder „Kubismus Ziegenkäse Bete Pflaume Rosenkohl Meerrettich“ eine heutzutage häufig anzutreffende Ausrichtung, die auf der klassischen französischen Küche basiert, diese aber modern und mit kreativen Einsprüngen auflockern will. Um mir persönlich einen guten Blick über die dabei gebotene Qualität und Bewusstsein für Geschmack zu verschaffen, entschied ich mich bei meinem Besuch für die Möglichkeit eines Menüs. Dafür gibt es eine extra Seite in der Speisekarte, in der die einzelnen Gänge aufgelistet werden (Vorspeise, Suppe, Zwischengang, Hauptgang und Dessert). Zwischen 3 6 Gängen ist dabei jede Kombination möglich und auch einzeln bepreist. Wie bereits häufig bei mir gesehen, fragte ich auch bei diesem Menü, ob ich auch eine Kombination außerhalb der Reihe wählen kann, bei der das Dessert durch eine weitere Vorspeise oder einen Zwischengang ersetzt. Diese Anfrage wurde nach Rücksprache mit der Küche vom Serviceteam glücklicherweise bejaht.  Mein so gewähltes 4 Gang Menü schlug dann mit einem Preis von 68,00 € zu Buche. Klassischerweise darf natürlich zu Beginn das Tischgedeck nicht fehlen. Tischgedeck: Baguette (klassich mit Kürbiskernen), Kräutersalz, Kräuterbutter, Olivenöl. Dies umfasste zwei Weizenbaguette Varianten in klassischer und mit Kürbiskernen ergänzter Form. Beide waren noch schön warm mit gleichzeitig röscher, luftiger Kruste. Die Variante mit den Kürbiskernen gefiel durch den zusätzlichen Biss, aber auch geschmacklich dabei mehr als das klassische Baguette, welches ein wenig fad daherkam. Eine Kräuterbutter hatte leider Kühlschrank Temperatur und war somit nicht streichfähig. Geschmacklich kamen die Kräuter so ebenfalls eher nicht zum Tragen, aber der Salzgehalt war sehr angenehm. Die Kombination aus dem zusätzlich servierten Olivenöl und Kräutersalz auf dem Brot machte da aromatisch definitiv mehr Spaß. Den Einstieg in das eigentliche Menü bescherte nach kurzer Wartezeit ein Gruß aus der Küche, mit dem die Küche rein optisch auf jeden Fall ein erstes Ausrufezeichen setzte. Amuse Gueule: Pomelo Artischocken Tartar unter Portweingelee Spirale mit Apfel Thymian Gelee und geräuchertem Entenschinken. Unter einem spiralförmigen Gelee mit Portwein verbarg sich eine „Tartar“ von Pomelo und Artischocke. Dazu gesellten sich Tupfen von Apfel Thymian Gelee und Röllchen von geräuchertem Entenschinken. Die geschmackliche Idee schien in einem Kontrast von herb bitterer Pomelo und Artischocke zum fruchtig säuerlichen Apfel und Portwein zu liegen, der der Schinken Salz und Herzhaftigkeit beigibt. Auch wenn es handwerklich vielleicht nur das etwas sehr stichfeste Gelee zu beanstanden gäbe, konnte die geschmackliche Überraschung der Optik leider nicht gerecht werden. Zu wenig Intensität steckte dafür zB in den Gelees, sodass die einzigen Geschmacksgeber das knackigen „Tatar“ und der Schinken waren. Da erstgenanntes ebenfalls recht mild daherkam, überwog somit aber wenigstens nicht eine unangenehme Bitterkeit. Etwas schade war das schon, da gedanklich für mich mehr Potential hierin steckte, aber das war ja auch nur erst der kleine Auftakt des eigentlichen Menüs. Der erste offizielle Gang des Menüs drehte sich, der Saison entsprechend, ganz um den Kürbis. Dabei sollten also alle 3 wohl am bekanntesten Sorten (Butternut , Hokkaido und Muskat Kürbis) ihren Teil zu dieser Melange beitragen. „Kürbis Panna Cotta: Butternutkürbis Hokkaido Muskatkürbis Kernöl Parmesan“ Der Anspruch für ansehnliche und kreative Optik, der sich im Küchengruß schon anbahnte, zeigte sich nun auch in der ersten Vorspeise für solch eine Restaurant Kategorie erneut eindrucksvoll. Die „Wolke“ aus Kürbis Panna Cotta hatte im Gegensatz zum Gelee aus dem Amuse diesmal eine perfekte Konsistenz mit Standhaftigkeit aber auch Luftigkeit. Auch geschmacklich kam der mild süße Kürbis hier zum Tragen. Mit knusprigen dem Parmesan Kürbiskern Chip ergab sich somit texturell aber auch geschmacklich ein schöner Kontrast. Eine Sphäre aus Kürbis und Cointreau ließ ich auf Hinweis des servierenden Betreibers im Mund platzen. Handwerklich erneut gut gemacht, klappte dieser „ploppende“ Effekt auch sehr gut. Doch erneut konnte der gustatorische Eindruck da nicht mithalten, da unter dem Alkohol für mich keinerlei Kürbis zu erschmecken war. So zahm im Aroma präsentiere sich leider auch der Halbmond von gepickelten Kürbis, wenn er auch wieder von der Konsistenz her mit Biss und Cremigkeit gefallen konnte. Ein Kürbis Staub und Kernöl reihten sich leider bei den Bestandteilen ohne spürbaren geschmacklichen Beitrag ein. Wie also bereits beim Gruß aus der Küche konnte mein Gaumen nicht umfassend so erfreut werden wie mein Auge, da vor allem teilweise die Intensität aber diesmal auch etwas die Balance fehlte. Vom nächsten Gang erhoffte ich mir nun also etwas mehr Wonne für die Geschmacksknospen, sollte es sich doch, nach den kalten Auftakten, um eine mollig warme Suppe handeln. Die Sellerie Blumenkohlsuppe sollte laut Karte mit Apfel, Zimt und Liebstöckel in ein Herbst Winterliches Bild gestellt werden. „Sellerie Blumenkohlsuppe: Apfel Zimt Liebstöckel“ Die erhoffte Temperatur war schon einmal gut getroffen. Ebenso konnte auch die schaumige Konsistenz gefallen. So kam erfreulicherweise auch die geschmackliche Verbindung von fülligem Blumenkohl und leicht herbem Sellerie in diesmal gutem Gleichgewicht zum Tragen. Auch das Liebstöckel Öl fügte sich mit einer passenden Priese ätherischem Charakter gut ein. Der mittig als Tatar präsentierte Apfel war mit Zimt aromatisiert und von der Zubereitung her weder zu roh, noch zu weich gegart. Geschmacklich hatte er etwas von Apfelmus und zusammen mit der weniger süßen Suppe ergab sich somit ein schönes Spiel, welches man sich nach eigenem Gusto auf seinem Löffel dosieren konnte. Für mich als Zimtliebhaber hätte dieser sogar noch etwas deutlicher in Erscheinung treten dürfen, sorgte er doch eher in den Riechzellen für den weihnachtlichen Charakter. Auch beim nun von mir eingeschobenen Zwischengang blieb ich bei einer vegetarischen Speise. Es interessierte mich doch sehr, wie das Küchenteam Räuchertofu mit Graupen, Schnittlauch und Alge in eine stimmige Verbindung bringt. Leider habe ich gerade hier den sonst routinierten Griff zur Smartphone Kamera vergessen. Dafür möchte ich mich sehr entschuldigen und versuche es daher besonders mit Worten zu verbildlichen. Der kreative Charakter des Menüs fand mit diesem Gang einen erneuten Höhepunkt. Die asiatische Interpretation wurde schon klar mit dem Bezug zum Nigiri Sushi deutlich. Statt Fisch positionierte man hier aber nun den Tofu auf Graupen statt Reis. Wie bekannt umwickelte diese um einen „See“ aus Schnittlauchöl servierten Petitesse, die in drei Abwandlungen daherkamen. Eine davon wurde noch mit Senfkörnern in Anlehnung an Tobiko Rogen und ein weiteres Exemplar mit einer asiatischen Würzpaste aus Zitronengras, Pfeffer und Chili getoppt. An diese lehnten sich noch vier Geltupfen aus jeweils Schwarzwurzel, Kirsche, Pflaume und Sweet Chili an. Mein Werk begann bei dem Exemplar ohne Topping. Somit konnte ich mich bereits von einer guten Zubereitung des Tofus überzeugen, der eine leicht krosse, eingeritzte Kruste hatte und den geräucherten Charakter geschmacklich hielt. Auch die Graupen boten mit einer guten „Körnung“ und gleichzeitig Cremigkeit sowohl in Textur als auch Geschmack ein gelungenes Podest. Meine erste Kombination mit dem Schnittlauchöl konnte ebenso gefallen, da dieses aromatisch mit der Erwartung mithalten konnte. Bei dem folgenden Stück mit dem „Senf Kaviar“ erzeugte dieser aber leider keine geschmackliche Differenz zum unbegleiteten Zwilling. Deshalb versuchte ich also die Kombi mit dem Sweet Chili Tupfen, der zwar süß aber, ganz im Gegensatz zur „Warnung“ des servierenden Betreibers, nicht wirklich pikant war. Die Zugabe des Pflaumengelees mit ebensolchem Chip sorgte leider ebenfalls nicht für eine spürbare geschmackliche Akzentuierung. Dann also zum dritten Part mit der asiatischen Würze. Diese hatte nun zum Glück endlich genug Wumms und regte die Geschmacksknospen mit Zitrus und Schärfe schön an. Die letzte Verbindung mit der Kirsche präsentierte sich im Vergleich zur Pflaume in ihrer Fruchtigkeit auch erfreulich deutlicher. Die Bilder gleichen sich also wieder. An der Güte der Zubereitung ließ sich erneut nichts bemängeln. Doch erneut ging die angebotene Vielfalt geschmacklich nicht ganz auf. Das zieht den Eindruck einer zu sehr gezwungenen Kreativität nach sich, die aber eher überflüssig erscheint. So gefielen mir doch die „Nigiri“ an sich schon so sehr, dass der Fokus auf eine weitere asiatische Beigabe mit dann jedoch deutlichem Aroma viel mehr gebracht hätte, als diese eher „halbherzige“ Vielfältigkeit. Für meinen persönlichen Abschluss dieses Menüs sollte es die Fisch Option sein. Dabei handelte es sich um einen Heilbutt, dem zudem Mais, Paprika und Chorizo zu spanischen Temperament verhelfen sollten. „Heilbutt: Mais Paprika Chorizo“ Die Tranche vom Heilbutt kam, wie fast schon erwartet, sous vide gegart daher. Die dadurch erzeugte weiche Konsistenz bietet sich beim Fisch natürlich eher an als beim Fleisch, bleibt somit die flüchtigere Saftigkeit doch eher erhalten. Das funktionierte auch hier, aber trotzdem hätte für mich eine krosse Fischhaut wieder eher zum Spaß beigetragen. Von den erneut sehr kleinteiligen Beigaben überzeugten das Paprikagel mit pikantem und der Babymais mit leicht rauchigem Charakter im Bild der temperamentvollen, südländischen Interpretation. Der Mais eignete sich auch mit seiner Knackigkeit als gute Ergänzung zum sehr weichen Fisch. Das konnte der Heilbutt auch gut vertragen. Auch die Chorizo „Marmelade“ blieb nicht zu blass, war aber auch nicht zu salzig. So waren es im Endeffekt nur die Mais Creme und das, nicht spürbar nach Curry schmeckende Popcorn, die erneut etwas fehl am Platz wirkten. Denn die an Beurre blanc erinnernde Sauce aus dem Sud das Fisches mit Weißwein komplettierte das Geschmacksbild mit der Säure doch viel besser als die Süße der beiden Mais Komponenten. Deshalb ließ ich diese beiden auch eher weg und nahm dafür noch Saucen Nachschlag aus dem beigefügten Kännchen. Wieder lautet das Fazit also: im Grunde eine gute Idee und auch gutes Handwerk, bei der weniger aber geschmacklich mehr bedeutet hätte. So fand dieser Prämieren Besuch im Restaurant Meilenstein nach ca. 2,5 Stunden also seinen Abschluss und hinterließ bei mir zusammengefasst also folgenden Eindruck. Kaum lässt sich in der sowieso sehr historischen Lübecker Innenstadt ein schöneres Haus finden, wie das Gebäude der Gemeinnützigen , in der sich das Restaurant befindet. Dieses Potential der Räumlichkeiten hat man bereits sehr gut genutzt und einen passenden Stil gefunden, der sowohl leger als auch fein ist. Hier fühlt sich sowohl das Paar, die Familienfeier, als auch die Geschäftspartner oder besten Freunde wohl. Das Team im Service zeigte über den Abend hinweg eine gute Leistung und natürlich wirkende Höflichkeit. Mir die kleinen Nuancen der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die man in vergleichbaren Restaurants findet, fehlt noch zur Perfektion. Die letzten Worte gelten aber dem für mich wichtigsten Eindruck, der natürlich der kulinarischen Leistung gilt. Über die von mir gewählten 4 herzhaften Gänge hinweg bot die Küchencrew vor allem in Sachen Optik ein großes Maß an Kreativität und auch handwerklich gab es kaum etwas, was wenig gelungen wa . Dieser optischen Vorfreude folgte dann aber leider auf der Zunge häufiger weniger Überraschung und Kraft. Auch wenn mir aus den Zusammensetzungen gedanklich eine Idee hervorging, konnte diese mangels Intensität und mutigen Abschmeckens zu häufig nicht aufgehen (zB beim Amuse und dem Kürbisgang). Auch ein forciert wirkender Variantenreichtum wie bei der Sushi Interpretation von Tofu und Graupen hätte lieber mit Fokus auf weniges, aber dafür geschmacklich klares versehen werden sollen. Gänzlich passen tat es da eben bei der „bodenständigeren“ Sellerie Blumenkohlsuppe. Auch beim Heilbutt hätte es, trotz der von mir weniger favorisierten Sous vide Garung, komplett gepasst, wenn man die süßlichen Maiskomponenten zu Gunsten von mehr Sauce und eventuell natürlich belassenen Beilagen. So begründet sich also der Abzug in Sachen Kulinarik und damit auch Preis Leistung, auch wenn ich abschließend betonen möchte, dass ich den Abend trotzdem mit Genuss und finanziell auch nicht mit großem Schmerz in Erinnerung behalte, selbst wenn das Menü den 68 € dann doch nicht ganz gerecht werden konnte. So ganz passen hier optischer Anspruch und geschmackliche Wahrheiteben für mich noch nicht zusammen. Ein kulinarischer Meilenstein war es also für mich noch nicht. Jedoch bleibt das „Meilenstein“ dadurch mit der Hoffnung in meinem Blickfeld, dass man daran eventuell arbeitet."