"**Service**
Die Begrüßung war etwas lau. Wir betraten das Lokal und fragten nach einem Tisch. Es war 21:00 Uhr und daher waren die meisten Tische frei. Uns wurde ein kleiner Tisch für zwei zugewiesen. Es hätte hier auch ein Tisch für vier sein können, aber es war ausreichend für uns. Allerdings waren nicht nur die Temperaturen im Gastraum wenig einladend, auch die Begrüßung war nicht wirklich warm. Ein Lächeln und ein paar freundliche Worte an die Gäste können sicher nicht schaden. Wir wurden dann von einer jungen Servicemitarbeiterin am Tisch bedient, die den Abend mit gutem Handwerk und Freundlichkeit gestalten konnte. Nur einmal war ich unsicher, ob es sich um Unwissenheit der Mitarbeiterin bezüglich der Karte handelte oder ob die Karte schlecht geschrieben war. Wir fragten nach dem Unterschied zwischen Bauern- und Steakhauskartoffeln. Die Antwort überraschte uns, da es sich um ein und dasselbe Produkt handeln sollte. Am späteren Abend wurde die Chefin jedoch wärmer zu uns als Gästen. Die Bewertung für den Service könnte 3,5 Sterne ergeben, ich tendiere aber aufgrund der Freundlichkeit und Fachkenntnis der Angestellten zu vier Punkten (zum Beispiel wurde immer von der rechten Seite serviert. Nicht alle Mitarbeiter besaßen dieses Niveau an Training, und ich hoffe, dass dieses Wissen an das Team weitergegeben wird.
Die Speisekarte überrascht auf den ersten Blick. Nach einer Auswahl an Vorspeisen und Salaten geht es zu den Fleischgerichten. Von einem Steakhaus erwarte ich grundsätzlich eine große Steak-Karte. Es gab dann Schweinenackensteak, Schweinelendesteak, Schweinelendeteller, Lammkotelett, Rindersteak, Entrecôte und Rinderfiletsteak in zwei verschiedenen Gramm-Varianten (200 g und 350 g). Auch zwei Schnitzel-Varianten sind verfügbar. Jedes Schnitzel und auch die Steaks sind zusätzlich als XXL-Variante mit 500 g erhältlich. Man kann ein Fan von XXL-Schnitzeln sein oder sie verfluchen, das ist wie immer Geschmackssache. Statt eines 500g Rinderfilets gehört für mich beispielsweise dry aged Steaks, Truthahnsteak und vor allem das Ragsteak dazu. Auch die Steakplatte mit verschiedenen Varianten habe ich vermisst. Lachssteak, Thunfischsteak und Zanderfilet sind ebenfalls auf der Karte. Die Beilagen wurden dann separat berechnet. Komplettangebote wie ein Pfeffer-Rückensteak vom Schwein mit Pfeffersauce und Pommes fehlten. Daher ist das Restaurant aus preislicher Sicht auch ziemlich teuer. Wer diese Variante in anderen Steakhäusern bestellt, zahlt (für 200g etwa 11 Euro dafür). In Reinickes Steakhaus kommt man für diese Variante auf 15,90 Euro.
Wir wählten den Schweinelendenspieß mit 350 g, Bratkartoffeln und mediterranem Gemüse für 23,90 Euro und das 500g Schnitzel Wiener Art mit Steakhauskartoffeln und Pfeffersauce für 26,80 Euro. Was das Essen betrifft, waren wir sehr zufrieden. Die Fleischqualität beim Schweinelende war perfekt und auch der Gargrad war sehr gut getroffen (leicht rosa). Frisches Gemüse (kein TK!) und gewöhnliche Bratkartoffeln passten zur sehr guten Küchenleistung. Das 500g Schnitzel war frisch klopft und geschmacklich fein. Die Kartoffel-Variante hätte etwas gewürzter sein können, aber die Pfeffersauce war sehr intensiv. Die Sauce wurde ebenfalls separat serviert, sodass das Essen nicht in der Sauce schwamm. Für das Essen vergebe ich vier sehr gute Sterne. Es gibt ein paar kleine Abzüge für die Präsentation des Schnitzels und für die fehlende Auswahl auf der Karte. Ich hätte gerne mehr Vorspeisen oder Desserts getestet, aber das Preisniveau ist sehr hoch.
**Ambiente**
Am auffälligsten war, dass uns sehr kalt war. Es zog stark im Bereich der Theke durch die wiederholt geöffnete Tür. Eine Bowlinggruppe war auf der Bahn, und das Personal hielt die Tür offen. Das Restaurant ist auch nicht sehr ansprechend dekoriert. Es gibt gerahmte Bilder von Steaks an den Wänden, aber zum Beispiel…"