"Ich war bisher zweimal im Restaurant der Villa Gans. Der erste Besuch war im Rahmen einer Weihnachtsfeier. Im Vorfeld hatten sich alle Teilnehmer für eines von zwei Menüs (Rind oder Schwein als Hauptgang) entschieden. Trotzdem mussten wir sehr lange auf unser Essen warten, da die Restaurantleitung die Bestellungen für die beiden Menüoptionen verwechselt hatte und dementsprechend nicht genug Rinderfilets vorbereitet waren.Die Servicekraft an unserem Tisch war zudem fachlich völlig unbeleckt. Auf die Frage, welche Weine zur Auswahl stünden, bekamen wir zur Antwort: "Rot und weiss!" Dass dann Getränkebestellungen vergessen wurden, oder falsch kamen passte ins Bild. Das Essen selbst war von guter Qualität. Sowohl das Rinderfilet, als auch das Spanferkel waren gut gegart, schmackhaft und von leckeren und passenden Beilagen begleitet.Dem Raum sieht man an, dass er auch als Frühstücksraum für die Hotelgäste dienen muss: 6er anstatt 4er Tischen, zu eng möbliert und völlig uninspiriert gestaltet: Grautöne, helle Wände, dunkle Tische und Holzeinbauten. Dazu schlecht ausgeleuchtet: Stellenweise gleichmäßig zu hell, oder dort, wo man die Deckenspots ausgelassen hatte, gleichmäßig zu dunkel.Trotzdem wollten wir dem Restaurant jetzt noch einmal eine Chance geben und sind an einem Sonntag Abend im März dort essen gegangen.Das Erlebnis war ähnlich zwiespältig. Diesmal war zwar der Service besser, dafür aber das Essen nichts.Als Vorspeise hatten meine Frau und ich "Flusskrebse treffen Limone und Wildkräuter". Das stellte sich heraus, als ein kleiner Pflücksalat, ertränkt in einer Sahnesoße mit geschmacklosen sauer marinierten Flußkrebsen. Das war nix!Als Hauptspeise hatte ich wieder Rinderfilet, diesmal mit Kräutersaitlingen und Kartoffelplätzchen. Das Rinderfilet war zart, hatte den richtigen Garpunkt, war aber zu lange unter der Wärmelampe warmgehalten worden, sodass es an der Oberseite schon angetrocknet war. Die Kräutersaitlinge waren zäh und geschmacklos. Die Kartoffelplätzchen waren Convenience. Der Ceasarsalat mit Maispoularde meiner Frau war ebenso fehlerbehaftet: Ein paar Blätter Salat, wenige Kirschtomaten, ein paar Bröckchen Parmesan und ein Dressing, das mit einem klassischen Ceasardressing nichts zu tun hat, ergaben kein kulinarisches Erlebnis.Lecker dagegen war die "Kalbsleber mit zweierlei Polenta, Zwiebelmarmelade und Calvados Jus" meiner Mutter: Sehr zartes Fleisch, genau richtig gebraten, gute Polenta, ein Zwiebelgemüse, das zwar für Zwiebelmarmelade zu grob war, geschmacklich zumindest einem guten Rotkraut das Wasser reichen konnte und ein ordentliches Jus.Positiv hervorzuheben war der Wein, ein Sauvignon Blanc aus der Pfalz, spritzig, mit feiner Frucht und ausgewogener Säure. Der Service war diesmal sehr persönlich und aufmerksam, auch freundlich geäußerte konstruktive Kritik wurde professionell verbindlich entgegengenommen. Fazit:Das Restaurant des Dorint in der Villa Gans ist keine sichere Bank, Service und Qualität der Speisen sind sehr großen Schwankungen unterworfen. Das entspricht nicht dem Qualitätsanspruch des Hotels und auch nicht den aufgerufenen Preisen. Aus meiner Sicht kann ich keine Empfehlung aussprechen."