"Was mir als Erstes auffiel: Die „Pusteblume“ ist picobello sauber. Kein Staubfitzel, keine Haare, kein Hauch von Mobilfunkempfang. Die Rettung war WLAN. Zumindest theoretisch, denn das Pusteblume-WLAN war ein wenig schwach auf der Brust. Im Kopf formte sich das Bild eines Hamsters im Keller, der die Datenpakete einzeln mit DHL versendet. Der Kollege aus dem Gänseblümchen-Geschoss über uns hatte einen separaten und scheinbar anderen Router, denn das Gänse-WLAN, für das wir uns dann entschieden, funktionierte prächtig. Nach einer kurzen Nacht in einem weichen Pusteblumen-Bett und einer heißen Dusche in der Doppelwaschbadewanne machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. Das Buffet war üppig: Brote, Brötchen, Knäckebrot und Pumpernickel in vielen Variationen als Grundlage. Viele verschiedene Wurstsorten, viele verschiedene Käsesorten, Lachs, Speck und auch Rührei und hartgekochte Eier, hausgemachte Marmelade, Honig, eine massenhaftige Auswahl an Müslis und Ceranfellern, dazu Kaffee, Teesorten, Säfte und hochwertiges Quellwasser in drei Sorten sowie eine spektakulär hellgrüne Flasche. Ein Blick auf das Etikett zeigte die kleine Flasche als regionalen Bio-Buttermilch mit Kaktusfeigen-Geschmack. Das wagte ich nicht abzulehnen. „Schnip gut“ riet das Etikett – gesagt, getan. Rein, pur und vorsichtig geschlürft. Geschmackvoll! Bioenergetisierung hin oder her. Lecker! So gestärkt machten sich Katerrina und die Kolleginnen auf den Weg zum precariösen Marathon an der Lichtenburg bei Lichtenberg, Thallichtenberg. Burg, Licht, Berg, Hilfe. Von mir erhält das Hotel Burgblick vier von fünf Sternen, denn an kalten Nächten wäre eine Heizung im Schlafzimmer manchmal recht schön."
