Gebratener Spargel
Bei Sandor

Bei Sandor

Wittener Straße 159, 44577 Castrop-Rauxel, Germany

Pasta • Deutsch • Mediterrane • Wildgerichte


"Wir waren etwas verwundert, dass an einem Samstagabend so wenig los war, und konnten den Grund dafür bisher nicht recht ausmachen (vielleicht die etwas unspektakuläre Lage direkt an der B235, vielleicht ein Mangel an passendem Publikum und/oder die Folgen von Corona?). Der Hauptgang war jedenfalls, wie soll ich sagen, sensationell – vielleicht wäre das etwas zu hoch gegriffen. Es waren kreative Elemente dabei, allerdings nichts Revolutionäres. Trotzdem kann ich ohne Übertreibung sagen: das war wirklich richtig, richtig lecker. Nach diversen kulinarischen Enttäuschungen in der näheren Umgebung endlich ein Lichtblick. OK, die Preise sind für den regelmäßigen Besuch mit einer vierköpfigen Normalverdienerfamilie durchaus nicht ohne. Sándor Czirjak lässt sich seine Kunst und Qualität angemessen entlohnen, aber das war es allemal wert. Das Ambiente ist sehr gediegen, jedoch nicht mehr ganz modern. Wahrscheinlich wird man da in naher Zukunft mal handanlegen müssen; ich fand es allerdings noch im Rahmen (dürfte so aus den Mitte der 90er stammen), zumal es einen gut gepflegten Eindruck macht. Der Service, den der Chef zusammen mit einer sehr freundlichen Dame geleistet hat, war ausgesprochen aufmerksam und angenehm dezent. Besser kann man es nicht machen. Der einzige kleine Abstrich, den ich wagen möchte, ist die Crème Brûlée. Die war zwar lecker und mit Liebe zubereitet, aber für die restliche Leistung etwas zu unspektakulär und passte nicht so recht ins Gesamtbild. Aber das nur am Rande. Wir kommen auf jeden Fall wieder und hoffen, dass auch andere diese kleine Institution bald (wieder) entdecken und häufiger besuchen."

Das Scheibenhardt

Das Scheibenhardt

Scheibenhardt 1, 76135, Karlsruhe, Baden-Wurttemberg, Germany

Bier • Suppe • Kaffee • Deutsch


"Nachdem wir von einer längeren Reise aus Asien zurückgekehrt waren, wo wir viel und manchmal sehr gut gegessen hatten, hatten wir eigentlich beschlossen, es etwas kürzer zu treten. Dieser Vorsatz hielt genau zwei Tage an, bis wir auf dem Heimweg von Karlsruhe genau um die Mittagszeit am Gut Scheibenhardt ankamen, wo Leonhard Bader die Golfspieler mit trocken gereiftem Rindfleisch versorgt. Das Restaurant versteckt sich ein wenig auf dem repräsentativen Golfplatz und man erreicht es am besten vom Ende des Parkplatzes, von dem Golfer offenbar Porsche fahren. Die Einrichtung ist modern, dient zum Dekorieren edler Weine und Feuer und vor allem spektakulären Rindfleischteilen, die in der Trockenkühlung ruhen können. Es gab auch eine Verkaufsausstellung von kinematografischen Gemälden der gehobenen Preisklasse. Die Tische waren ebenfalls sehr elegant gedeckt, also nicht gerade typisch für ein Sportclub-Restaurant. Wir wurden mit Brot und Öl begrüßt. Das Brot war frisch und knusprig, das Öl war gut, vielleicht etwas mild, aber in einer etwas unpraktischen Schraubverschlussflasche, aus der man nicht kleckerfrei ausschenken konnte. Sie fühlte sich klebrig an und das Etikett war, wenn es die Originalflasche war, selbst wenn schon Olivenöl herabgetropft war, der Feinschmecker oder wer es für sich hält, möchte wohl genauer wissen, was er auf seinem Brot trinkt, das sich nicht viel von dem Wein unterscheidet, der nicht inkognito auf den Tisch gestellt wird, zumindest nicht in der Michelin-Stern-Klasse. Für eine Luxusmahlzeit von der Dry-Aged-Karte hier möchte ich auf die ausführliche Fachkenntnis von Herrn MarcO74 weder Zeit noch, wie oben erwähnt, Hunger verweisen. Stattdessen genossen wir das Thunfisch-Sashimi auf Wasabi-Gurke mit Kimchi-Mayonnaise und einen klassischen Hamburger. Meine Frau war sehr zufrieden mit dem Fisch, hätte aber gerne gesehen, dass Gurke und Mayonnaise etwas mutiger gewesen wären, um dem milden Thunfischaroma einen deutlicheren Akzent zu verleihen. Mein Burger war sehr gut, aber mit knusprigem Brioche, dessen Boden vollständig aufgeweicht war, schön grob zerkleinertem Fleisch, in das sich eine Faszie eingeschlichen hatte, deren Fragmente erst zu Hause aus den Zähnen entfernt wurden, und würziger Barbecuesauce nach Art des Hauses, die, wenn man das Gesamtkunstwerk in Reinigung hält, das Gesamtkunstwerk nicht im Gleichgewicht ließ. Glücklicherweise kann man sich mit großen, saugfähigen Stoffservietten schützen. Dazu gab es frischen Cole Slaw und genau richtig Pommes. So gute Burger findet man nicht oft, ich glaube, in Karlsruhe an niemanden, höchstens in Saarbrücken. Und das, obwohl der eigentliche Schwerpunkt des Hauses eigentlich woanders liegt. Danach hatte meine Frau ausgezeichnete Zitronensorbällchen, ich war bereits zu müde. Am Ende mussten wir feststellen, dass die beiden Servierdamen ganz schön Ärger mit dem Athleten-Turm hatten, weil unser Geld eine ganze Zeit lang nicht angenommen werden wollte."