"Das modern klingende Restaurant mit dem modischen Namen "Kriterium III", war wohl ursprünglich ein Wirtshaus, denn von der urigen Innenausstattung her, ist es das noch. Eher von einheimischen Besucht und mit Raucherlaubnis gab einem das Gefühl von früher, was mir jetzt nicht missfiel. Für Nichtraucher also nicht empfehlenswert, außer es stört einen nicht.Die Bedienung und das Küchenpersonal sind zumindest Österreicher, was mir die zumeist mit traditionellen Gerichten bestückte Speisekarte noch appetitlicher machte.Zum Einstieg gab es eine Griesnockerl- und eine Leberknödelsuppe die als Basis die gleiche Brühe hatten. Geschmacklich gut, recht kräftig, ohne nachwürzen zu müssen. Es war mittlerweile die Dritte in Wien die wir aßen und auch gleich die Beste.Zum Hauptgang gab es einen Schweinebraten mit Sauerkraut und Serviettenknödel. Die Optik und Zusammenstellung konnte die gemeinsame böhmisch-österreichische Vergangenheit nicht verleugnen. Fand ich sehr positiv. Einziger Mangel, das Sauerkraut, das so sauer war, das mir zum Teil die Gesichtszügel entgleisten wenn man es pur aß. In Kombination mit Sauce und Fleisch, jedoch gut. Meine Frau hatte eine Art Käsespätzle, nannte sich "Käsenockerl". Es waren ganz genau beschrieben Knöpfle in einer zähflüssigen Käsesauce, aber haben gut geschmeckt. Zum Essen bestellten wir uns ein Radler. In der Hausmarke "Gösser" war 60% Limo, ZITRONENSAFT und der Rest Bier. Für meinen Geschmack war der Zitronensaft darin mehr als flüssig, nämlich überflüssig. Eine Qual es auszutrinken. Aber für Fehler der Brauerei kann der Wirt ja nichts.Preislich absolut in Ordnung für die Lage im Stadtviertel Neubau.Die Bedienung war sehr freundlich und offen ungehemmt, wie man es von einem Wirt erwarten würde. Also nicht künstlich aufgesetzt sondern natürlich.Alles in Allem ein kleines Restaurant das man getrost besuchen kann, wer es urig und typisch haben möchte."