"Montagen im flachen Land außerhalb der Stadt zu verbringen, um ein gutes Restaurant für den Mittagstisch zu finden, das auch geöffnet hat, ist nicht so einfach. Besonders, wenn das Flachland im eher dünn besiedelten zentralen Achsengebiet genau im Dreieck Dresden, Chemnitz und Leipzig liegt. Das Internet ist natürlich eine große Hilfe bei der Suche, aber es werden nicht nur die Lage und Öffnungszeiten der Restaurants angezeigt, sondern auch die Speisekarten und im besten Fall schöne Fotos oder Videos vom Lokal. Unsere Wahl fiel auf die Margarethenmühle in Rustwein, etwa 5 km von der Ausfahrt Döbeln-Ost an der A14 entfernt. Ich bin froh, dass ich die digitale Karte zuvor gesehen habe. Bei der Ankunft am Gasthaus führte uns der sicherlich nicht böse Navigator im Auto nach Naußlitz zu Hausnummer 22, da die 24 nicht als Ziel angegeben wird. Im Dorf kam nach 22 nur noch Feld und Wiese, weit und breit kein Wald in Naußlitz 24. Also zurück zur Hauptstraße und das Gehirn anstrengen. Von der Autobahn musste es nach ein paar Kilometern zum Wald gehen, nicht ins Dorf, und so war es. Nach ein paar hundert Metern erschien ein Schild, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Ein Kilometer auf einer schmalen Straße durch den Wald, hier wird es geheimnisvoll und sehr ruhig, abgesehen von den Geräuschen der Waldbewohner. Man könnte fast glauben, man sei falsch, dann erscheint zwischen den Bäumen das Bauensemble, mehrere meist zweigeschossige Häuser in freundlichem Weiß, teilweise mit Arbeit. Der Parkplatz befindet sich 50 Meter vom Haus entfernt, zusammen mit einer schönen Außenterrasse. Es gibt dort auch einen Spielplatz für Kinder. Hinter dem Nebengebäude erhebt sich ein Felsen in einer geschätzten Höhe von 15 Metern, hier fühlen sich einige Ziegen wohl oder sind es edle Steine? Sehr gemütlich. Hoch oben auf den steilen Felsvorsprüngen beobachten sie schläfrig die ankommenden Gäste. Die unteren Ziegen kommen zum Zaun, erwarten Futter. Auf der gegenüberliegenden Seite ein kleiner Stand und auf der angrenzenden Wiese sind weitere Schweine, die gesäugt werden. Zufrieden grinsend neben Vogelpeitschen, die einzigen Geräusche hier mitten im Wald. Wir hatten für vier Personen bestellt, was sich als gut herausstellte, denn wir bekamen einen freien Tisch im Biergarten. Eine größere Gruppe von etwa 12 Personen, vermutlich Kollegen, hatte den Corona-Regeln im Herbst 2020 einige Lautstärke beschert. Der freundliche Kellner brachte schnell die Karten, fragte nach Getränken, die dann nach kurzer Zeit serviert wurden. Wir wählten als Vorspeisen zwei Suppen, eine klare Brühe und einen saisonalen Salat sowie als Hauptgerichte einen gefüllten Mühlenbraten, eine Mühlenplatte mit verschiedenen Steaks, eine Forelle und ein schönes, abwechslungsreiches Angebot. Es hat uns sehr gut gefallen. Auch die Gerichte kamen frisch und heiß nach 30 Minuten auf den Tisch. Vorheizte Teller waren angenehm. Die Größe war bei den Fischgerichten normal, sehr üppig für die beiden Fleischesser. Ein zweites Getränk wurde von allen vier Gästen bestellt, der aufmerksame Kellner fragte, ob unsere fast leeren Gläser bereits wieder gefüllt werden sollten. Sehr aufmerksam! Das Wetter war schön, der Tag noch jung, also blieben wir angenehm hier. Es war noch Platz für Espresso und zwei Eisbecher. Dann war nichts mehr im besten Sinne. Die Rechnung für vier Personen mit elf Getränken, drei Vorspeisen, vier Hauptgerichten und zwei Desserts betrug fast 130 Euro. Ein Preis, der für die Qualität absolut angemessen ist. Auf dem Weg zur Toilette im Gasthof sahen wir das Restaurant heute aufgrund des schönen Wetters noch leer. Schön dekoriert, viel Holz, sicherlich sehr gemütlich, wenn Sitzen im Freien nicht möglich ist. Es gibt sieben Übernachtungszimmer mit insgesamt 19 Betten. Hier werden wir gerne zurückkehren, sobald das 2021 möglich ist. Wahrscheinlich nicht zum Feiern, wie man so schön sagt. Dann geht es in der Margarethenmühle nicht um die schwarze, sondern um die Bärenspezialität und mit dem prächtigen Rest sollte es nicht mehr vorübergehend sein, und wenn man einen Platz bekommt, sollte man daran keinen Zweifel haben. Übrigens fand unser Besuch in der Mühle im Herbst 2020 statt, kurz bevor die Restaurants aufgrund von Corona in eine 4 1/2-monatige Zwangsschließung gingen."