Insalata Anna
Elisabetta

Elisabetta

Kohlstraße 188, 42109 Wuppertal, Germany

Kaffee • Terrasse • Mittelmeer • Italienisch


"Unscheinbar aber gepflegt, so präsentiert sich das italienische Restaurant Elisabetta am Stadtrand von Wuppertal. Erst 2012 eröffnete das Betreiberehepaar das Restaurant. Vorher war man über 15 Jahre in Remscheid Lüttringhausen mit einem anderen Restaurant aktiv. Eigentlich schon fast ein Garant für ordentliche Leistungen eigentlich ? Wir hatten reserviert und betraten das Restaurant. Bereits der erste Eindruck überzeugte kaum. Etwas die Atmosphäre von Onkel Heinz Willy 's und Tante Walburga 's Sonntagsmittags Gaststätte. Erbsen mit Möhren, Schweinebraten und die Kroketten der 70er Jahre vermutet man hier. Aber ein italienisches Restaurant nöö bestimmt nicht. Sollte ich jetzt meinem Gespür folgen und auf dem Absatz kehrt machen ? Eigentlich ja, aber das konnte ich meiner Dame kaum in diesem Moment überzeugend verkaufen. Also mutig weiter. Die wie sich später heraustellte Chefin des Hauses  zeigt uns unseren Tisch. Direkt am Sprossenfenster mit Blick auf den Bar Thresen und den Pass, der eigentlich mehr eine Durchreiche Luke war. Die Decken niedrig, weiß gestrichene Wände. Bei Osram nennt man so etwas glaube ich Kalt Weiß . Fallweise Bilder an den Wänden die Tante Walburga und Onkel Heinz Willy begeistert hätten. Zwar nicht mehr der röhrende Hirsch, aber eine ähnliche Stilrichtung. Meine ganz persönliche Erwartungshaltung reduzierte sich zunehmend. Die Karten wurden nein nicht gereicht auf dem Tisch abgelegt. Gerade war ich dabei meinen Ambiente Schock zu überwinden, folgte die nächste Ernüchterung. Das kulinarische Angebot bestand aus geschätzt 80 bis 100 Positionen in der Karte. Wer ist hier der Gewinner ? Die Verkäufer für Tiefkühlgeräte der Marken Liebherr oder Bosch Siemens ? Diverse Vorspeisen, rund 10 verschiedene Salate, Suppen, Omilette, Pizzen, Pasta, über 15 unterschiedliche Fleischgerichte, Fisch und der dezente Hinweise, dass man zusätzlich aktuelle Fischgerichte auf einer Tafel findet. Eine Tafel die uns im übrigen niemand zeigte. Wir entdeckten diese später auf dem Weg zu den sanitären Einrichtungen. Gegenüber meiner lieben Dame äußerte ich, dass sich unsere Bestellung vermutlich noch gute 30 Minuten verzögern würde, da ich bis dahin noch zu lesen hätte. Wieder kam mir die Idee jetzt wirklich zu gehen, aber wieder fehlte mir der Mut. Hasimausi ist bei einer solche Verhaltensweise not amused Warte doch erst einmal ab Du immer mit Deinen Vorurteilen . Inwischen wurde nach den Getränken gefragt, der offene Rote und das Pils wurden schnell serviert. Endlich bei den Hauptgerichten angekommen, hätte ich jetzt fast die Kardinalfrage gestellt. Sind wir wirklich bei einem Italiener ? Wurde doch dort in der Karte tatsächlich Saltimbocca mit Achtung Pommes frites angeboten. Pommes frites in einem italienischen Restaurant ! Berlusconi bunga bunga , Enzo Ferrari und Eros Ramazotti wären vermutlich eher den Heldentot gestorben, bevor man seine kulinarische Heimat so beleidigt. Was soll 's wir bestellten: Vorspeisen: 1x Vitello Tonnato 9,50 Euro , 1x Antipasto Misto 7, Euro Hauptgerichte 1x Saltimbocca, aber bitte mit Pasta 17,50 Euro , 1x Scaloppina Milanese 18,50 Euro Die Order wurde aufgenommen. Ohne jede Kommentierung, ohne ein Lächeln, ohne dem Gast eine Sicherheit zu vermitteln. Die Unsicherheit steigerte sich, die Erwartungshaltung ging noch weiter zurück. Während bei unserem Eintritt das Restaurant nur knapp zur Hälfte gefüllt war, hatte es sich inzwischen zur Vollauslastung entwickelt. Fast jeder Gast der eintrat wurde persönlich begrüßt. Der Anteil der Stammgäste lag offensichtlich im Bereich von über 75%. Das muss man sich erst einmal erarbeiten. Ob wir hier mal Stammgäste werden warten wir es ab. Wir warteten auf einen Gruß aus der Küche. Nun der Service kommunizierte häufig mit der Küche indem er Anweisungen durch die Luke rief, die sich gegenüber unseres Tisches befand. Die Dialoge wurden weitestgehend in italienisch geführt. Viele Anweisungen vom Service in die Küche, von dort kam hörbar allerdings wenig zurück. Der Service stellte etwas Brot auf den Tisch, dessen Bedeutung zunächst nicht deutlich wurde. War es ein einfaches Amuse Bouche oder bereits das Brot für die Vorspeisen. Als dann die Vorspeisen serviert wurden war schnell klar, auf einen Gruß aus der Küche verzichtet man hier. Nun gut, wir können damit leben. Wenden wir uns den Vorspeisen zu. Der Antipasti Teller war mit etwas Gemüse belegt, Formaggi suchte man vergebens und der fleischige Salami und Schinkenanteil hatte etwa die Größe von einem Kaffee Pad Entschuldigung mir viel kein anderer Vergleich ein . Keine Frage, mit 7, Euro war die Vorspeise unstrittig sehr günstig. Aber was dort serviert wurde eher peinlich. Das dazu gereichte Brot war trocken, dazu kein Dip, keine Creme, keine Butter nichts !  Neugierig blickte ich auf die Vorspeise von Hasimausi. Eine rosa Sauce mit Kapern. Darunter musste sich offensichtlich das Kalbfleisch befinden. Ich durfte kosten. Warum nur hatte ich darum gebeten ? Die Thunfischsauce war dick , fettig und erschlug zu fast 100% den Geschmack des Kalbfleisches. Da half nur noch der weitere Konsum von alkoholischen Getränken. Die servierte der Service immer umgehend, denn der Blick für leere Gläser war immer vorhanden. Kurz nach den Vorspeisen brachte der Service zu unserem Erstaunen Salate. Diese gehörten wohl zu den Hauptgerichten, wurden aber vorab serviert. Optisch soweit in Ordnung kam beim Konsum der Salate keine echte Begeisterung auf. Edeka Wir Lieben Lebensmittel serviert solche Salate fertig verpackt in Folie, haltbar mehrere Tage. Rewe Besser leben bietet ähnliches an. Wir konnten mit diesen Salaten weder besser leben noch irgendeine Liebe zu Lebensmittel entdecken. Meine Dame machte die mutige Anmerkunng, dass sie auf die Hauptgerichte gespannt sein. Ich zuckte nur mit den Achseln. Eine Spannung war bei mir nicht mehr vorhanden. Wir konsumierten gerade die Salate, da wurden bereits die Hauptgerichte serviert, also zu früh. Bei mir wie ausdrücklich bestellt ohne Pommes frittes. Allerdings auch ohne die bestellten Tagliatelle. Zunächst machten beide Gerichte bezogen auf die Anrichtung und Präsentation einen ordentlichen Eindruck. Das änderte sich allerdings bei genauem hinsehen. Vor mir lagen 3 wirklich winzige Kalbfleisch Stückchen. Geschätzt gute 125 Gramm alle drei zusammen ! Darüber jeweils ein Scheibchen Schinken. Nein wir sind beide ausdrückliche keine Anhänger der Vollen Teller Fraktion .  Wir favorisieren eher kleine Portionen. Aber was hier serviert wurde erinnerte eher an Micro Essen. Einzig das Kalbfleisch konnte überzeugen. Gutes Fleisch, gut zubereitet. Der Schinken war allerdings so salzlastig, dass er den ordentlichen Geschmack vom Kalbfleisch zerstörte. Der Teller gegenüber von mir verzeichnete ebenso magere rund 125 Gramm Kalbfleisch. Die Panade bestehend aus Parmesan war zu dick und überflügelte ebenso den Fleischgeschmack. Tja und während ich fast meine gut 125 Gramm Kalbfleisch verzehrt hatte, tauchte der Service am Tisch erneut auf. Meine Tagliatelle wurden in einem Schälchen !! doch noch serviert. Als ich darauf mit der zugegeben zynischen Bemerkung och schon das Dessert reagierte, schaute mich die Dame etwas verständnislos an. Sie hatten meinen Gag wohl nicht verstanden. Im Gegensatz zu Hasimausi die süffisant grinste und sich damit wohl auf meine Seite stellte. Das erlebe ich nicht häufig. Fazit: Wir reklamierten nichts. Was sollten wir auch reklamieren ? Diskussionen über Mengen bringen nichts. Ob auf dem Teller viel oder wenig serviert wurde ist immer subjektiv. Auf ein Dessert verzichteten wir. Der Gaumen schrie allerdings nach einem Grappa oder Ramazotti. Ansonsten kehrte erst wieder ein Wohlgefühl ein, als wir das Haus für ein italienisches Lebensgefühl verlassen hatten. Was bitte sollen wir dem Padrone und seiner Familie raten ? Rewe hatte früher mal den Claim, Jeden Tag ein bischen besser . Vielleicht sollte man sich das mal zu Herzen nehmen. Obwohl das offensichtlich diverse Stammgäste anders sehen. Uns viel nur auf Momentaufnahme , dass an den anderen Tischen wenig Fleisch oder Fisch verzehrt wurde. Vielmehr kamen aus der Küche Luke mehrheitlich Pasta und Pizzen. Vielleicht sind das die Stärken des Hause. Wir werden das allerdings nie erfahren. Nein, noch einmal möchten wir dort nicht mehr essen. Für das Essen maximal 2 Sterne, für den Service 3 Sterne und 2 Sterne für das Ambiente. Nachtrag am gleichen Tag. Der geschätzte GG Kritiker Siebecko macht in seiner Kommentierung weiter unten darf aufmerksam, dass das Restaurant von Gourmets International Paris mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde siehe Homepage. Das ist ein weiterer Grund, dieses Restaurant nicht mehr zu besuchen. Diese Auszeichung kann man gegen Entgeld erwerben."

Ciao Ciao

Ciao Ciao

Hauptstr. 58, 76547 Sinzheim, Baden-Wurttemberg, Germany

Tee • Pizza • Pasta • Italienisch


"Wer mal in Italien die breiten Touristenwege verlassen und sich abseits von Kunst und Geschichte auf dem ‚richtigen‘ Land wiederfand, kennt die Spezialität des Landes, die Trattoria. Dazu braucht es nicht viel: einen Raum, möglichst leer, gern wird auch Neon an der Decke genommen, Steinfußboden, Tische mit allerhöchstens einer Papiertischdecke und dünnen Serviettchen. An der Stirnwand aber steht meist das wichtigste Requisit, ein Pizzaofen, entweder nach alter Väter Sitte gemauert und mit offenem Feuer, oder elektrisch aus der jüngeren Neuzeit. Beides erfüllt seinen Zweck, wenn nur die Trattoristi die Grundfomel des perfekten Pizzateigs beherrschen: Wasser, Mehl, Hefe, ein Schuß Olivenöl oder auch nicht, Salz, Zucker. Daraus stellen die italienischen Pizza-Meister diesen wunderbar zähen Hefeteig her, der nach kurzem Backen knusprig aus dem Olfen kommt, nachdem er uns bereits mit seinem köstlichen Duft in Richtung Wahnsinn getrieben hat. Aber so leicht sich die Sache anhört: es gibt immer wieder talentfreie Menschen, auch Italiener, die den Teig vermasseln, entweder halten sie die zweieinhalbtägige Ruhezeit nicht ein oder ruinieren die Sache schon beim Anrühren, weil sie auch hier vergessen, den Teig nach der Rührphase ein Stündchen ziehen zu lassen und ihn dann kurz, aber heftig zu kneten.Nun, machen wir es kurz: das CIAO CIAO in Sinzheim bei Baden-Baden, direkt an der Hauptstrasse und gegenüber der Kirche gelegen, ist ein Ristorante, das direkt aus Kalabrien importiert zu sein scheint. Drinnen ist aber auch überhaupt nichts, was das Auge erfreut. Dafür Holzstühle und Holztische, mit pflegeleichter Kunststoff-Folie überzogen, na klar, Papierservietten. Eine Speisekarte in billiger Plastikfolie. Aber dann: Es locken 25 Pizzasorten und fast ebenso viele Pasta-Sachen, diverse italienische Salate. Eigentlich alles wie überall, alles keine Hexerei. Signora Lucia Marino legt kurz das Handy weg und kommt mit dem Zettel. Pizza bitte, aber schmeckt die denn auch? Signora verdreht in gespielter Empörung die Augen. Mein Gott, sagt sie, die schmeckt nicht nur, Signore, Sie werden süchtig danach werden. Also gut. Einmal Quattro Stagioni, eine Sorrento. Zwei Glas Roten. Ein Mineralwasser. Es dauert eine Weile, dann hört man, wie der Ofen auf- und zuklappt. Die Pizzen sind im Feuer. Elektrofeuer, aber das ist kein Problem. Wein und Wasser kommt, dann klackert die Ofentür wieder, und Signora Lucia bringt die Pizza. Auf den Tellern liegen zwei wunderhübsche, anständig dimensionierte Pizzen. Sorrento mit exzellent duftender Salami, mit Schinken und Champignons, die Quattro Stagioni ist ehrpusselig belegt, da geht nichts durcheinander, die vier Viertel sind wie mit dem Lineal gezogen. Die Jahreszeiten trifft es nicht so genau, aber das geht in Ordnung. Etwas mehr wäre mehr gewesen, aber, um es vorweg zu nehmen: am Ende ist man froh, dass es nicht mehr war. Denn man wird alles restlos essen, was auf dem Teller liegt, man wird ihn ablecken, um nur gar allen Pizzageschmack gehabt zu haben. Mit dem ersten Bissen ist klar: diese Pizza ist ein verführerisches Meisterstück, der Teig ist am Rand superkross und spritzt, wenn man das Messer reinsemmelt. Und lieber Himmel: ja, Signora Lucia, sie schmeckt göttlich, begnadet, herrlich. Die Sorrento auch? Ja, bald wie die reine Lehre, mit ihrem leicht aufgeblähtem Rand, der Teig, den Schwiegersohn Vincenzo gemacht hat, ist von hoher Qualität. Die Preise liegen pro Pizza irgendwo zwischen sechs und zehn Euro, was vollkommen okay ist. Mit Wein und Wasser wechseln keine 24 Euro das Portemonnaie, wer würde sich da beklagen? Wir haben mittlerweile schon sowas wie Familienanschluß, am Ende waren wir eine Stunde in Kalabrien, haben genossen und gescherzt, das bisserl Italienisch aufgefrischt. Dann verabschiedet man sich, geht durch die Glastür drei Treppenstufen herunter, und wacht im ganz normalen Sinzheim auf. So ist es halt. Man kann nicht immer alles haben… aber: man kann ja wieder kommen."