"Nach der Heimreise von Andih und Gedanken über bayerische Küche wollten wir nicht das Touri-Lokal besuchen. Ein wenig abseits vom Zentrum sahen wir Schilder mit bayerischem Wurstsalat und Spargelspitzen, in einer ruhigeren Gegend gelegen, entschieden wir uns dafür. Unser Auto, das wir in der abgenutzten Tiefgarage abgestellt hatten, als wir an der Bank in Richtung Donau vorbeigingen, befand sich das Lokal auf der rechten Seite. Eigene Parkplätze sind nicht vorhanden, alles ist zugänglich. Den Namen des Lokals konnten wir nicht durch die gespannten Sonnenschirme erkennen, sonst wären wir sicherlich hartnäckiger geworden. Den Service bemerkten wir, als die Dame gerade einem Tisch einen Kaffee genehmigte. Sie brachte die laminierte Karte und dachte, dass man die Speisekarte und Getränke wünscht. Wir baten um einen kurzen Blick in die Karte. Sie legte die Notiz auf den Tisch ohne ein Wort und kam nach kurzer Zeit zurück und nahm die Bestellung auf. Die Getränke kamen schnell, ohne Kuchen, das Essen ließ nicht lange auf sich warten und sie sagte nur nett. Wieder, wahrscheinlich vorgekocht, kam eine Geschmacksprobe. Nach einiger Zeit mit leeren Gläsern konnten wir sie dann erreichen, um die Rechnung zu bestellen. Diese wurde schnell gebracht und als zusätzliches Dokument auf den Tisch gelegt. Sie wünschte uns dann einen schönen Tag und verabschiedete sich, was wie ein routinierter Ablauf aussah, der an dem roten Bistroschürze erkennbar war, aber auch an die Operation durchnahm. Isoliert betrachtet muffig, nach dem Motto: Das Geld muss rein, jeder kann es benutzen. Das Menü besteht aus einer laminierten Karte und ist sehr scharf, siehe Foto. Ob es abends mehr zu essen gibt, wissen wir nicht, da der Hinweis um die Mittagszeit datiert ist. Wir bestellten zwei reife alkoholfreie Biere zu je 2,70€, das Putensteak mit Kartoffelspalten und Kräuterbutter für 6,90€ und den Mais-Sack geschnitten und gebraten für 5,50€. Das Putensteak war ein Brocken Fleisch, den man nur schwer durchbekam, was dazu führte, dass es trocken und zäh im Kern war. Die Kräuterbutter ala brauchte kein Mensch. Die Kartoffelspalten, wahrscheinlich ein TK-Produkt, waren außen knusprig, innen weich und schön gewürzt mit Pommes-Gewürz. Die Maissäcke, wie es so schön heißt, das Auge isst mit, unsere Augen wollten jedoch nicht richtig essen und waren dann mit denselben Gedanken, dass ein Mensch, der hungrig ist, sie nicht braucht. Wahrscheinlich auch ein Fertigprodukt, das den künstlichen Geschmack übertrifft. Teils war der Teig sehr hart, angebraten in der Pfanne, überzogen mit einem kleinen Ei und getrocknetem Petersilien-Brittle und ohne Würze. Für das Angebot muss man nicht essen gehen, denn der günstige Preis hilft hier nicht, Nein danke. Die Umgebung ist ruhig, hier fahren keine Autos vorbei. Es gibt kleine runde Tische mit künstlichen Rattanstühlen, typische Brauerei-Biergartenstühle und eine Ecke zum Abwaschen mit Paletten und großen orangefarbenen Sitzkissen. Im Biergarten befand sich ein mittelgroßes Handtuch in Weiß mit rotem Rosenmuster, ein Halter für Bierdeckel und ein Aschenbecher, der trotz Gebrauch immer auf dem Tisch blieb. Alles ist von großen Bildschirmen umgeben. Auf dem Weg zur Toilette sahen wir das Innere. Beim Hineingehen gibt es eine lange Bar, genau wie in einer mexikanischen Kantine. Das Störende war jedoch der Geruch von kaltem Zigarettenrauch. Draußen konnte man schön im Schatten sitzen, drinnen war es weniger ansprechend für uns. Die Sauberkeit ließ zu wünschen übrig, es waren noch Essensreste auf der Tischdecke zu finden, alles war jedoch sauber und ordentlich. Ansonsten gab es draußen nichts weiter zu beanstanden. Auf den Toiletten könnte jedoch mehr Wert gelegt werden."
