"Ein Konzert im Jazzclub am Hafen stand an, und meine Frau und ich wollten unseren Hunger vor dem Konzert stillen. Es war bereits viel Zeit vergangen, also wohin? Am Ende des Hafenbeckens gibt es zwei Fast-Food-Lokale... Vapiano und Hochstapler. Vapiano muss es nicht für uns beide sein, also gehen wir zum angesagtesten Burgerladen Münsters, dem Hochstapler! Am Dienstagabend Ende Februar, saukalt, aber der Hochstapler war gut gefüllt! Alle Tische waren mit Reservierungsschildern dekoriert. Es scheint eine Strategie zu sein, um den Besucherstrom zu regulieren; auf Nachfrage wurde uns ein Tisch zugewiesen, der ebenfalls mit einem solchen Schild ausgestattet war. Im Austausch dafür bekamen wir die Karten. Ich ließ meinen Blick durch das Ambiente schweifen. Große Fensterfront zum Hafen, davor Loungemöbel, weiter hinten elegante Tische für zwei bis vier Personen. Alles sehr nobel und geschmackvoll eingerichtet. Eine offene Küche an einem Ende und auf der anderen Seite die Theke des Gästezimmers. Hätte es draußen nicht minus 10 Grad mit einer Eisschicht auf dem Hafenbecken gegeben, könnte man auch vor der Fensterfront auf einer Terrasse am Hafen sitzen. Am Tisch lag ein Hinweis auf ein Tagesangebot, die Karte bietet typische Diner-Gerichte. Es gibt Salate, etwas Fingerfood, ein paar Desserts, Beilagen und viele Burger. Das eigene Motto (viele Dinge zwischen zwei Brötchenhälften stapeln) wird hier sehr ernst genommen! Es ist schön, die Lieferanten für Patties und Brötchen vorzustellen: Die Charolais-Rinder weiden auf den großen Münsterland-Weiden, die Brötchen werden vom fleißigsten „Che Baker“ gebacken... das ist schon mal kein schlechter Ansatz, um Burger in hoher Qualität zu braten! Die Burger bestehen traditionell aus Rind, aber auch Geflügel, Fisch und vegetarische Varianten werden für Pescetarier und Vegetarier angeboten. Sogar vegane Burger werden für diejenigen angeboten, die trotz ihrer Ablehnung von tierischen Proteinen in einem Diner essen möchten. Für uns beide wurden Getränke bestellt... Apfelschorle in Ordnung, das alkoholfreie Bitburger schmeckt mir nicht, das brauche ich nicht nochmal! Die Burger können mit verschiedenen Beilagen kombiniert werden. Meine Frau bestellte das Tagesangebot, den Burger mit spicy Chicken, gegrillter Hähnchenbrust, Tandoori-Joghurtsauce, Chinakohl, Zuckerschoten und Ananas im Brioche-Brötchen. Offene Sicht, sie entschied sich aus der Beilagen-Auswahl für die klassischen Pommes. Diese waren selbst geschnitten, unbeschädigt und geschmacklich in Ordnung. Das Hähnchenbrustfilet war ausreichend saftig und sehr scharf gewürzt. Insgesamt war meine Frau mit der Burgerkreation zufrieden. Für mich ein Burger von der Karte, New Yorker mit hausgemachtem Pastrami, Gruyère, Sauerkraut, Lollo Rosso, Tomate und Russischem Dressing im Brioche-Brötchen. So sah es bei den bereits beschriebenen Pommes aus, offen war das Pastrami sehr gut! Gut mariniert, leicht geräuchert, zart! Der Gruyère-Käse trat manchmal beim Essen etwas zu stark in den Vordergrund, vielleicht wäre ein weniger intensiver Käse etwas besser. Zart das Sauerkraut, eine gute Alternative zu herkömmlichem Krautsalat. Das Russische Dressing passt ebenfalls gut zu dieser Kombination zwischen den Brötchen. Zum Patty, er war wie angekündigt medium gebraten und außerordentlich gut. Da schmeckt man die hohe Fleischqualität sowie den Geschmack des gegrillten Fleischstücks. Ein guter Burger. Zwischen unseren beiden Tellern gab es Coleslaw im Asian Style. Wir alle brauchen etwas Vitamine. Nächstes Mal wieder einen klassischen Coleslaw. Das Gemüse war knackig und frisch, aber es war definitiv zu viel Sesamöl im Dressing, das dann alles andere im Geschmack überdeckte. Kleine Schwächen bei ansonsten anständigen Gerichten. Der Service agierte routiniert, fix und freundlich. Trotz erheblicher Auslastung des Gästezimmers waren wir immer im Blickfeld und wurden prompt bedient, diesbezüglich gab es keine Beschwerden. Also eine kurze Zusammenfassung einer kurzen Burger-Rezi... wenn man nicht viel Zeit zum Essen hat und gutes Rindfleisch oder kreative Burger-Varianten bis hin zu veganen Burgern möchte, kann man hier ohne große Bedenken vorbeikommen. Aber ohne Reservierung wird es nur im Februar an einem Dienstagabend schwierig, einen Tisch zu bekommen. Wenn man mehr Zeit hat, bleibt das Freiheit 26 mein Favorit am Hafen, dort gibt es kreativere Küche, aber das dauert mehr Zeit."