"Eher zufällig sind wir auf das »Matzen« gestoßen, obwohl ich bereits einiges darüber gehört und gelesen hatte; die Gastronomie gehört der jüdischen Gemeinde Bochum, Herne und Hattingen. Das »Matzen« befindet sich in einem Nebengebäude der Synagoge Bochum und ist an die Architektur des neuen jüdischen Gotteshauses angepasst. Das Ambiente des »Matzen« ist modern und entspannend schlicht gehalten. Auch die Toiletten sind sauber und gepflegt. Für die warmen Jahreszeiten hat das »Matzen« außerdem eine schöne große Terrasse.
Das Personal des »Matzen« ist freundlich, aber nicht aufdringlich, was ich sehr schätze; einige andere Kritiker haben jedoch das »Schweigen« des Kellners bemängelt, was ich für Schwachsinn halte. Aber kommen wir jetzt zum wichtigeren Punkt: das Essen. Einige TripAdvisor-Nutzer haben geschrieben, dass die angebotenen Speisen »keine traditionellen jüdischen Gerichte« seien, aber das ist definitiv falsch. Die Gerichte, die man dort bestellen kann, repräsentieren das traditionelle Sortiment des aschkenasischen Judentums (also aus Deutschland und Teilen Osteuropas).
Obwohl das »Matzen« als Café/Bistro geführt wird, überzeugt die Gastronomie besonders in Bezug auf das Essen. Vorspeisen, Hauptgerichte und auch Desserts sind auf der Speisekarte zu finden. Auch die Preise sind, dafür dass es sich um koschere Lebensmittel handelt, völlig akzeptabel. In einer Bewertung wurden die »überzogenen« Preise für Gerichte und Weine kritisiert, aber ich glaube, dass der Nutzer leider keine Ahnung von koscheren Lebensmitteln hat. Koscheres Fleisch unterliegt besonderen Anforderungen (wie z.B. der korrekten Schächtung usw.) und auch der israelische Wein muss nicht nur importiert werden, sondern in einem speziellen Prozess koscher produziert sein. Wenn man die Grundvoraussetzungen kennt, versteht man auch, warum es etwas teurer ist als in nicht-jüdischen Gastronomien; im Vergleich zu »Der Kurve« in Düsseldorf ist das »Matzen« sogar angenehm günstig!
Bei meinem letzten Besuch im »Matzen« hatte ich den »gefillte Fisch« (eine Art Fischpastete), eines der traditionellen Fischgerichte des aschkenasischen Judentums, das in der kalten Jahreszeit auch warm serviert wird. Es war ein unglaubliches Gaumenerlebnis, wenn man Fishfan ist. Meine Freundin dagegen bestellte das »Hänchenschnitzel Kiewer Art« und war positiv überrascht, insbesondere weil die selbstgemachte Pfeffersauce unglaublich lecker war. Alles in allem war der Besuch im jüdischen Café und Bistro »Matzen« ein voller und vor allem leckerer Erfolg. Mazal tov!"