"Hier bekommt man Hamburgs besten Döner – angeblich. Zumindest lässt das Bild darauf schließen, und darüber kann man ja nachdenken. Darüber möchte ich jedoch lieber nicht schreiben. Es gibt keinen Laden in der Gartenstraße. Die hübschen Ballons und die ganze Eröffnungsstraße haben neugierig gemacht. Also habe ich mir einen regnerischen Sonntagabend genommen, um das Eröffnungsangebot für die Familie wahrzunehmen. 2,49 Euro für den Döner. Das wurde überall gelobt und gefeiert. Super, super, man spart sich das Kochen und ein bisschen Essen zwischendurch schadet ja nicht wirklich. Mir wurden 2,50 Euro pro Döner berechnet. Warum? Das macht mich nicht arm. Aber: das funktioniert einfach nicht. Sie sollten sich überlegen, ob sie die Kinder zurückgewinnen wollen. Es wird letztendlich sehr loungig, sehr loungig. Das ist gut für viele junge Menschen. Auch wenn es keine wirkliche Möglichkeit gibt, bequem oder vernünftig zu sitzen und zu essen; unterhaltsam war es zu dem Zeitpunkt, als ich dort war, auf keinen Fall. Wer hip sein möchte, dreht die Musik auf, Kiefer. Ob und wie gut sie die Kunden verstehen können, steht in den Sternen. Wir sind cool und hip, und natürlich das Bild. Der Döner war nichts Besonderes. Ziemlich klein (aber für den Preis zur Eröffnung hatte ich auch nichts anderes erwartet) und schmeckte wie ein gewöhnlicher. Vielleicht bin ich einfach zu alt für solche Plätze. Aber weder die Atmosphäre noch die Kundenfreundlichkeit noch der Geschmack haben mich überzeugt. Um es mit Shakespeare zu sagen: Viel Lärm um nichts."
