Provolone
Il Mulino

Il Mulino

Rathenaustraße 2, 45127 Essen, Germany, Germany

Pizza • Europäisch • Italienisch • Mediterrane


"Mein mittäglicher Termin in Essen zog sich etwas länger hin, so dass der mir empfohlene Wiedergutmachungsbesuch im Il Grappino, dem Familienrestaurant des La Grappa an der dortigen Schließzeit scheiterte. Etwas missmutig, da hungrig trottete ich um die diversen Weihnachtsbuden auf der Kettwiger Straße und war schon fast im Pfefferkorn auf ein Steak gelandet, als mir das Il Mulino in einer Seitengasse in den Blick und wieder in den Sinn kam. Durchgehende Küche hatte ich mir gemerkt, aber auch das Risiko eines 3P Ladens, also Pizza, Pasta, Putenbrust, das kulinarische Dreigestirn der deutschen Fußgängerzonen. Nachdem ich die recht steilen Stufen zum im Souterrain gelegenen, aber immerhin mit bodentiefer Verglasung zumindest im vorderen Bereich noch recht hellen Restaurant ebenso würde , wie unfallfrei hinter mich gebracht hatte, trat ich ein. Augenblicklich war es still, nur drei Männer am Tisch, die spielten Skat... Ach nein, aber so war es wohl mal, denn die großen dunkelroten Bodenfliesen und das viele rustikale, naturfarbene Eichenholz einschließlich der groben Deckenbalken und Bohlen lassen doch vermuten, dass die Räumlichkeit früher eher der rheinisch/westfälischen bin mir da in Essen immer unsicher , denn der mediterranen Gastlichkeit gewidmet war. Sauber war im Gastraum alles, die Sanitäranlagen wurden nicht besucht. Auf den blanken Holztischen fielen immerhin Stoffservietten, Salzmühlen und Olivenöl Flaschen mit Ausgießer auf. Auch etwas abstrakte Kunst an den geweißten Wänden und die große Tafel mit einigen Angeboten fiel aus der Reihe. Mein Vorurteil, hier so nah an der Einkaufsmeile eher einfache Kost zu erhalten, wurde jedoch durch ein Publikum genährt, das aus einigen Paaren nach dem Einkaufs , aber mehr noch aus Gruppen junger Menschen vor dem Weihnachtsmarkt sauf bummel bestand. Der Service wurde, wie sich später herausstellte, von den beiden Inhabern und einem weiteren Herrn verrichtet. Eindeutig echte Italiener, wie die Unterhaltung verriet, aber eigentlich schon die distanzierte Höflichkeit, fernab von der lärmenden Fröhlichkeit italisierten Bedienungspersonals aus den unendlichen Weiten zwischen Tanger und Täbriz. Knapp wurde mein Gruß erwidert, mein Wunsch nach warmer Speisung positiv beschieden und mir mit lässiger Geste ein so, aber wirklich so schlechter Tisch zwischen Raumteiler und einer wohl zwölfköpfigen lauten Gruppe angeboten, dass mit obschon hartgesotten ein DEN ganz bestimmt nicht! entfuhr. Glücklicherweise wurde gerade ein schöner Ecktisch frei, den ich dann auch nehmen durfte . In der Tat durfte, denn später musste in diesem Bereich ein große Tafel zusammen gestellt und eingedeckt werden. Aber bitte, wenn man um 15:00 Uhr zu Mittag isst, muss man mit Vorbereitungen für das Abendgeschäft rechnen. Zumal die Räumerei nicht nur erklärt wurde, sondern man sich dafür auch höflich entschuldigte. Genauso, wie für einen etwas anders als angekündigt servierten Gang, den ich zwar monierte, der mir aber sehr gut schmeckte. Hierfür war ein Espresso aufs Haus keine Frage. Lag es an an der rosigen Umsatzaussicht oder an meinem ehrlichen Interesse an Speisen und Wein? Jedenfalls wurden die Herren auch im Übrigen zugänglicher und erfüllten ihre Pflichten angesichts der vielen Aufgaben professionell und gut. Zufriedenheit und weitere Wünsche wurden passend erfragt, nichts vergessen, Extras erfüllt, zu den Weinen konnte Auskunft gegeben werden. Ich war zufrieden und beim Gehen wurde noch etwas geplaudert, mit einem kleinen Seitenhieb auf Rino Fratessi... Aber der Reihe nach. Um in Ruhe in der Karte stöbern zu können, wählte ich zunächst aus den mit spizzico überschriebenen Kleinigkeiten noch vor den Antipasti etwas Salami  zu 3,9€. Ein gut getrocknetes Exemplar, das eine gewisse Härte mitbrachte, wie ich es mag. Auch etwas Pfeffer, fein, fein. Dazu hatte ich um Parmiggiano  gebeten, der leicht knirschig kam, vielleicht 24 Monate gereift. Begleitet von etwas gut austariertem Balsamico, grünen Oliven, eingelegter Tomate und Peperoni ein größeres Coperto 6€ . Sehr schön. Einziges Manko war die dem anfangs noch gut besuchten Lokal geschuldete Wartezeit. Wie gut, dass schon vorher ein überraschend knuspriges Ciabatta gereicht wurde. Das Olivenöl stach durch eine angenehme Bitternote und einen pikanten Abgang hervor. Und endlich mal kein Kräuterquark genanntes Mörtelsurrogat, sondern ein Joghurt mit Radieschen   frisch, würzig, säuerlich. Kompliment, hätte ich nicht erwartet.  Nach einiger Zeit kam auch der sehr ausgewogene, nicht zu fruchtige sardische Cannonau von Argiolas, einer der wenigen Roten, die ich mag. 7,9€ für 0,2l ist indes indiskutabel, aber: Hey, is Wochenende und, um nochmals Juliane Werding zu bemühen, ich war zufrieden mit mir. Nachdem ich die laminierte Mittagskarte zu Seite gelegt hatte, arbeitete ich mich ausführlichst durch die für meinen Geschmack etwas zu umfangreiche Karte. Schließlich entschied ich mich von der Tafel als Primo für Fusilloni mit Salsiccia und Bohnen, 12,5€. Darauf folgend  aus der Karte ganz klassisch ein Saltimbocca für 20€, aber bitte ohne die begleitende Weißweinsauce, Fleischsaft reicht völlig. Zudem bat ich um Gemüse vom Grill. Dazu habe ich aus Neugier sogar 8,6€ für ein Glas sizilianische Cuvée von Grillo und Inzolia Pietra di Luna investiert und wurde von einem klaren, mineralischen Wein überrascht, der mit jedem Schluck neue Nuancen zeigte. Die Nudeln wurden serviert, als ich gerade noch am letzten Käse mümmelte. Allerdings hatte ich mir wirklich viel Zeit gelassen, also kein Vorwurf an die Küche. Der Service hätte da vielleicht einen Tick aufmerksamer sein können. Die Pasta war rundum gelungen. Fusilloni Wie der Name auf oni schon sagt, handelte es sich um eine große Ausführung von Fusilli, der beliebten Spiralnudel. Durch ihre Größe oder die Kunst des Kochs waren die Exemplare al dente, noch fast von cuore, auch nicht immer ein Selbstläufer bei dieser Nudelart. Die Spirale ist natürlich perfekt, um möglichst viel der fruchtigen, intensiven, pikant gewürzten Tomatensoße aufzunehmen, die mit dem nicht weiter heraus stechende Salsicciabrät, angeschwitzten Zwiebeln und Knoblauchscheiben, Kräutern und schwarzen Olivenstücken schön aufgepeppt war. Rundum lecker und super mit dem Cannonau. Allerdings hatte ich ein gänzlich anderes, klassisches Gericht erwartet, pasta e fagioli, also eher trocken . Konsequent waren die auf der Tafel noch aufgeführten Bohnen im Gericht dann Fehlanzeige. Eine Nachfrage führte nur zu einem verdrucksten, wenig glaubwürdigen Hat der Koch die vergessen? , aber dann auch zu Entschuldigungen und eben einem Kaffee aufs Haus. Das war gut, geht aber besser. Das Hauptgericht hat mir ebenfalls geschmeckt.  Saltimbocca Flaches, saftiges Kalbfleisch, kräftiger, nicht zu salziger Schinken und ausreichend Salbei die Menge ist ja Geschmackssache . Dazu wunschgemäß farbenfrohes Gemüse, mit Biss, aber nicht hart, sowie schön gebräunte, weiche Kartoffelhälften in der Schale. Tadellos. Zum Abschluss erneut eine positive Überraschung. Aber der gewünschte Vin Santo war vorhanden und sogar gut gekühlt. Er hatte noch einen Rest Frische, wurde vorsichtig, um kein Depot ins Glas zu bringen, eingeschenkt und mit reichlich Cantuccini zum Stippen serviert. 7,5€ sind sicherlich kein Schnäppchen, was hier aber ganz grundsätzlich gilt. Insgesamt eine ansprechende Leistung, so dass ich das Il Mulino nicht nur wegen der durchgehenden Küche und der zentralen Lage empfehle."

Da Nico

Da Nico

Leipziger Str. 50, 60487 Frankfurt Am Main, Germany, Germany, Frankfurt am Main

Wein • Fisch • Suppe • Kaffee


"Kellner oder Chef - ich weiß es nicht - ein älterer Italiener mit einer Unhöflichkeit, die man sich nicht vorstellen kann und vor allem geduldet: - Man schaut draußen auf die Speisekarte, er schubst einen herum und macht einem klar, dass es einem peinlich ist ( es macht einen reinkommen möchte) - Er spricht nur italienisch und versucht nicht einmal, dich auf Französisch oder Englisch zu verstehen (und nach dem, was ich gesehen habe, auch auf Deutsch) - Er wechselt nie an deinen Tisch, um zu sehen, ob alles gut läuft und ob Sie brauchen nichts - Er "flippe aus", weil Sie aufstehen und sich bewegen, um einen Wechsel des Gerichtes zu verlangen, kaum 1 'nach seiner Passage am Tisch, indem Sie auf sein Telefon klicken (armer Koch) - Er wirft Ihnen Ihre Cola in die Tisch ohne zu sagen bitte (andere Gläser, Cola nicht von der Marke Coca-Cola) - Er seufzt, weil du aufstehst um nach Brot zu fragen und schickt dich mit einer plötzlichen Geste zurück an deinen Tisch, als würde man ein Kind murmelnd auf Italienisch um die Ecke schicken - He wirft die Pastateller auf den Tisch (port minimale Ionen und einige Zutaten auf dem Teller vorhanden, obwohl sie nicht auf der Speisekarte angegeben sind) - Er seufzt, wenn Sie ihn rufen, um Parmesan zu essen (während in einem italienischen Restaurant, in dem wir Pasta essen ...) und er knallt es natürlich auf den Tisch; und solange er da ist, bitten wir ihn um mehr Brot (da wir das erste Mal 3 kleine Stückchen hatten, die sich zwischen ihnen gestritten haben) und er macht große Gesten, um uns zu verstehen, dass es keines gibt mehr - Es wird kein Dessert angeboten zu uns, also stehen wir auf um zu bezahlen, weil wir genug von dieser Atmosphäre haben und er unsere Karte nicht akzeptiert, wenn es einen Automaten zum Bezahlen von Maestro gibt. Wir gehen das Geld holen, er nimmt es ohne Danke oder auf Wiedersehen zu sagen - Wir merken, dass es noch Brot gab, als wir das Lokal verließen! ."

Trattoria Da Fausto

Trattoria Da Fausto

Helmtrudenstrasse 1 / Ecke Ungererstr., 80805 Munich, Bavaria, Germany, München

Europäisch • Vegetarisch • Italienisch • Mediterrane


"Ich hatte kürzlich einen zwölfstündigen Aufenthalt tagsüber in München. Diese Art von Zwischenstopps kann so großartig wie höllisch sein. Da Fausto war der Schlüssel dazu, dass sich unsere Zeit in München sehr gelohnt hat. Wir sind mit dem Lufthansa-Express-Bus vom Flughafen in die Innenstadt gefahren und sind nicht lange gelaufen, bis wir die Trattoria Da Fausto gefunden haben. Der Besitzer und seine Frau waren sehr gastfreundlich und der Raum selbst ist wunderschön. Sie müssen sich sehr gut um ihre Pothos-Pflanzen kümmern, damit sie über die gesamte Decke des Raums wachsen. Es ist durch und durch entzückend. Wir bestellten das Menü mit Gängen (vier oder fünf Gänge? Es ist ein paar Wochen her, seit ich dort war) und wurden nicht enttäuscht. Ich musste innehalten und den Freund anstarren, mit dem ich zusammen war, als wir zum Dessertkurs kamen. Die Panna Cotta, von der der Besitzer uns sagte, dass sie jeden Tag frisch zubereitet wurde, stellt alles andere, was sich Panna Cotta nennt, in den Schatten, das ich beschämen musste. Ein kleines Detail in der Gesamtqualität des Essens, aber ich bin ein großer Fan von gut gemachten Süßigkeiten. Als wir fertig waren, unterhielten wir uns mit dem Besitzer, dem üblichen lockeren Geplänkel zwischen Touristen und herzlichen, einladenden Einheimischen. Plot Twist, er war und spielte Golf auf Golfplätzen ganz in der Nähe meines Wohnorts in North Carolina, USA. Normalerweise fragen die Leute, ob Sie aus LA, NYC oder Miami kommen, und wenn Sie etwas anderes sagen, wissen sie nicht, wo es ist. Aber dieser Mann hat es tatsächlich geschafft, ein Stück unserer Heimatstadt bis nach München mitzunehmen. Alles in allem, elf von zehn, holen Sie sich das Gänge-Menü und genießen Sie Ihre Zeit in der Trattoria da Fausto."