"Um es vorweg zu nehmen: Auf Basis meines einzigen und sicher letzten Besuchs kann festgestellt werden, dass das Restaurant weit hinter dem eigenen Anspruch (und den vielen erstaunlichen Bewertungen hier) zurück bleibt.Ich war an einem Mittwoch dort. Am Eingang des ansprechend gestalteten Restaurants gibt es einen Empfangstisch nach amerikanischem Muster. Das Warten darauf, dort begrüßt und dann zum Tisch gebracht zu werden, wird allerdings nicht belohnt. Es kam niemand. Also ist man gezwungen, weiter in das Restaurant hineinzugehen. Gegen 19.30 Uhr waren 3 von geschätzt 15 Tischen besetzt. Trotzdem hatte ich nur die Wahl, auf einem zu tiefen Sofa oder am Katzentisch in der Mitte des Restaurants zu sitzen. Die restlichen Tische waren auch nach Beendigung meiner Mahlzeit noch frei.Die Karte bietet neben Steaks einige saisonale Angebote (derzeit Spargel). Dazu einige Vorspeisen, über die ich nichts kann, weil ich nur ein Hauptgericht essen wollte.Es gibt einige offene Weine sowie (nur auf Nachfrage) eine Weinkarte. Die Weine sind sportlich-progressiv kalkuliert (ca. 4-facher Einkaufspreis, z.B. Dom Perignon 2003 für 480,00). Der Service hat keine Ahnung von Wein (Rheingau? Pfalz? Winzer? Erst nach Nachgucken -- zumal die Karte bei den Offenen nur rudimentäre Informationen enthält). Die Weinkarte für Flaschen wurde mit dem Kommentar überreicht, es seien viele Positionen ausgestrichen, weil ausgetrunken. In der nächsten Woche solle es eine komplett neue Weinkarte geben, dies seien die Reste der alten!?? So war es dann auch... Allerdings lässt sich trotzdem erkennen, dass die Weine ohne Jahrgang angeboten werden. Wer in aller Welt bestellt z.B. einen Tignanello ohne Jahrgangskenntnis. Da helfen auch Parker- und Gambero Rosso-Bewertungen für diverse verschiedene Jahrgänge nicht.Ein kleines Amuse Bouche vom Lachs eröffnete gut abgeschmeckt das Essen.Das 220 g dry-aged Filet vom Black Angus mit Pommes Frites, Trüffelmayo und Barbeque Sauce für 39,00 kein Schnäppchen, aber dennoch fair kalkuliert, präsentierte sich wie folgt: Ca. 1/3 war reines Fett, der Rest ungleichmäßig gegart, teils rare statt medium (wie bestellt). Die Pommes Frites und die Trüffelmayo waren sehr gut.Auf die Frage des Service, wie es schmecke, habe ich offen geantwortet. Daraufhin gab es eine ausführliche Erklärung, dass das mit dem Fett so gehören würde und am dry-aged Verfahren liege. Ich habe diesen Unfug still akzeptiert, aber nochmals auf den Haufen "Zadder" auf meinem Teller hingewiesen. Später wurde mir ein neues Steak angeboten, was ich angesichts des Zeitfortschritts und der vorangegangenen Erklärungen, dass das so gehören würde, dankend angelehnt habe.Das "Filet" landete mit dem vollen Preis auf der Rechnung.Über die Jahre habe ich passiv viel von dieser Plattform profitiert. Dies ist aus gegebenem Anlass meine erste abgegebene Bewertung. Ich kann niemandem empfehlen, ins Allegria zu gehen."