"In der Adventszeit ist es überall voll und laut und Reservierungen sind auch schwer möglich, das ist klar. Unsere Dahlemer Freunde hatten das diesjährige Gänseessen zu organisieren und einige Mühe. An einem Montag um 17:45 ging es los, tief im Westen, zwischen Avus und diversen Gleisen, am Bahnhof Grunewald. Parken war direkt am Objekt möglich, gemeinsam mit den Gästen des »Sarajewo«, wobei jedes Lokal seine »eigenen« Parkplätze ausgeschildert hat. Ein junger Mann führte uns zu unserem Tisch im so genannten Weinstübchen. Stübchen trifft es recht gut, denn es ist schon gemütlich eng. Eine Unterhaltung ist mit entsprechender Lautstärke möglich, aber verlangt Einsatz. Die uns zugeteilte Servicedame war präsent und freundlich, der Service klappte gut. Den Prosecco »Hausmarke« hätten wir nicht probieren müssen, der zur Gans empfohlene Rote traf und trifft wohl den Geschmack der Gäste. Er war aber marginal, denn es ging um die Gans. Ein komplettes Tier hätte vorbestellt werden müssen, hatten sie aber nicht ... Meine halbvegetarische Gattin war ganz froh und konnte sich ein Wiener Schnitzel bestellen, das läuft bei ihr unter (fast) vegetarisch. Mir wären sowohl das eigentliche Schnitzel, als auch die winzigen Näpfchen mit den Salaten, viel zu wenig gewesen. Ihr hat es genau gepasst .... Die bestellen Viertel Gänse (Brust) wurden nach einer knappen halben Stunde, perfekt auf den Punkt, serviert. Saftiges Fleisch, krosse Haut, alles wie es sein muss. Serviert mit Rot- und Grünkohl und zwei Kartoffelklößen unklarer Genese, wie auch die Soße. Die aufgerufenen 26,50 fand ich in Ordnung, zwar viel teurer als in Köpenick, aber Qualität hat ihren Preis. Bisschen kleinkariert fiel das Berechnen einer nachgereichten Portion Rotkohl, mit 2,50 Euro, auf. Unser Zeitfenster war nur bis 20:30 geöffnet, es war den Organisatoren, unseren Freunden, aber wohl nicht vermittelt worden, dass das Lokal eine zweite Runde im Auge hatte. Für ein Dessert wäre keine Zeit mehr gewesen, bei mir aber auch kein Platz, zumal ich auf verdauungsfördernde Schnäpse verzichtet habe. Fazit: Gute Gans, gutes Wiener Schnitzel, mit einem nicht so perfekten Preis-Mengen-Verhältnis, kleine Biere aus klassischen »Willi-Bechern« ... Vielleicht schauen wir im Sommer noch mal rein, wenn es nicht so voll ist. Es empfiehlt sich die Anreise mit der S-Bahn, besser geht es nicht, die Scheune ist direkt hinter dem Bahnhof. Ich könnte z.B. per Bahn anreisen und mit dem Rad an den Wannsee und durch den Grunewald radeln .... Januar 2018: In diesem Jahr war alles genau so, nur der Preis höher."