Sülze Vom Tafelspitz
Rappenhof

Rappenhof

Rappenhofweg 1, 74189 Weinsberg, Germany

Sushi • Pizza • Europäisch • Vegetarisch


"Das Restaurant ist öko-zertifiziert und verarbeitet, wann immer möglich, regionale oder zumindest baden-württembergische Produkte. Das angebotene Angusrind in verschiedenen Variationen kommt beispielsweise aus dem 20 km entfernten Michaelsberg. Dafür hatten wir allerdings als Reisende weder die Zeit noch den Hunger, sodass wir uns mit Forellenfilets auf Blattspinat mit kleinen Kartoffeln oder der Meerbarbe mit Salat zufriedengaben. Meine Frau war mit dem Fisch und dem frischen Salat sehr zufrieden, jedoch nicht mit den sehr großen und daher nicht vollständig gebratenen „kleinen Kartoffeln“. Diese blieben für mich größtenteils unentschuldbar, selbst von mir, der ich normalerweise gerne beim Essen helfe. Mein Salat gefiel mir besser, während die Meerbarbe etwas zu kühl und für meinen Geschmack zu trocken war. Es gab vermutlich ein wenig Knorpel bei dem ansonsten recht robusten Stück. Das klingt vielleicht nach Gemecker auf hohem Niveau. Vegetarier und Veganer finden hier ebenfalls eine anständige Auswahl. Unser Mittagessen war insgesamt absolut angemessen für ein Restaurant mit solch einer Qualität und Atmosphäre. Der Rappenhof bietet somit eine schöne Möglichkeit, dem grauenhaften Einheitsbrei der deutschen Autobahngastronomie zu entkommen, und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Fußnote: Übrigens haben wir das Restaurant nicht aus eigener Initiative gefunden, sondern durch die Empfehlung des Fleiner Winzers Martin Albrecht, den wir letztes Jahr für uns entdeckt hatten (unter anderem mit fremder Hilfe, nämlich durch einen Artikel in der SZ). Nun habe ich erfahren, dass Albrechts Vorgänger Robert Bauer Württembergs Wein gegen erheblichen Widerstand von der Önologie erstmals trocken ausgebaut hat. Nicht alle Weine von Albrecht sind vollständig vergoren, aber keiner hat mehr als 1 % RZ. (Ich kann mich nicht erinnern, diese Angabe je woanders auf einem Etikett gelesen zu haben.) Manchmal überrascht der erste Schluck etwas, aber man gewöhnt sich schnell daran. Und so gibt es selbst in dieser Gegend, die nicht gerade sonnensatt ist, einen 14 % Spätburgunder, der einen nicht aus der Kurve wirft. Für die, die mehr darüber erfahren möchten: [hier Link] Es ist nur am Rande, aber ein richtiges Lieblingswein-Forum habe ich hier nicht gefunden."

Altstaufner Einkehr

Altstaufner Einkehr

Bahnhofstr. 4, 87534 Oberstaufen, Bavaria, Germany

Kebab • Pizza • Deutsch • Fast Food


"Nach unserer Wandertour auf den Hochgrat mit kurzer, vom Wetter erzwungener Stippvisite im Staufner Haus wollten wir eigentlich im ersten Gasthaus am Platz „Zum Hirschen“ in Scheidegg den Tag kulinarisch ausklingen lassen. Die vorangeschrittene Uhrzeit ließ uns dann aber spontan in Oberstaufen halt machen. Ein kurzer Blick auf die Bewertungen bei TA und das in Stadtmitte befindliche, denkmalgeschützte Gasthaus mit dem etwas anachronistisch daherkommenden Namen „Altstaufner Einkehr“ war als Ziel schnell auserkoren.   Stolz kündete der Schaukasten neben dem Speisen- und Getränkeangebot von der Auszeichnung, dass man es im FEINSCHMECKER unter die 500 besten „Restaurants für jeden Tag“ geschafft hatte. Die Treppe des altehrwürdigen, mit Schindelfassade verzierten Anwesens war schnell erklommen und da standen wir nun im Flur zwischen Küche, Tresen und der rechterhand hereinströmenden Gemütlichkeit einer ultra-urig eingerichteten Gaststube. Schade, dass niemand vom Servicepersonal Zeit und Lust hatte von uns Notiz zu nehmen. Ein kurzer Blick ins Innere des Lokals genügte, um rasch festzustellen, dass wir an diesem Abend es war Feiertag! keinen Platz bekommen würden. Zwei Damen, die zeitgleich mit uns kamen, erging es genauso. Sie zogen es vor, drinnen zu warten, während wir uns nach draußen zur Beratung zurückzogen.   Noch eh wir uns gedanklich um einen Plan B kümmern konnten, bemerkten wir, dass im baumbestandenen Biergarten direkt neben dem Gebäude gerade ein Tisch freigeworden war. Nun also doch die Einkehr in der „Einkehr“!   Aus dem Meckatzer-Fehler vom Vortag hatte ich gelernt. Ein großes Zötler „Korbinian Dunkel“ 3,70 Euro der halbe Liter aus der Rettenberger Familienbrauerei, die den malzig-intensiven Gerstensaft schon seit rund 500 Jahren braut, und ein Mineralwasser 0,5l für 2,80 Euro ließen dem Durst keine Chance.   Der Blick in die handgeschriebene, hübsch aufbereitete Speisenkarte verriet schon auf der ersten Seite die gastronomische Philosophie des Hauses. Als Mitglied der Vereinigung „Landzunge“ setzte man hier voll auf Regionaliät und Bio- Qualität bei den verwendeten Produkten. Rind aus freier Haltung, Bachforellen von heimischen Gewässern und Allgäuer Käse aus dem Umland standen exemplarisch für die Umsetzung einer zeitgemäßen Heimatküche mit modernem Qualitätsanspruch.   Bodenständig, aber mit Niveau präsentierte sich das ausgesuchte Speisenangebot. Eine Handvoll Tagesgerichte, darunter Preziosen wie Ragout vom Staufner Reh mit Spargel-Pilz-Gemüse 19,50 Euro oder Zanderfilet in der Pankokruste auf Frühlingssalat mit mariniertem Spargel und Balsamico 16,90 Euro , schufen saisonale Fakten.   Das Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat und Preiselbeeren 18,70 Euro kam natürlich vom Allgäuer Kalb, während sich hinter dem Jägerteller nach Oma Eckers Rezept ein Hirschgulasch vom Schlegel mit hausgemachten Spätzle und Blaukraut 18,90 Euro verbarg. Selbstgemachte Dinkelbandnudeln mit gegrilltem Gemüse, Sbrinz Schweizer Hartkäse und Tomatenragout 14,90 Euro wurden den Veggies offeriert. In Pergament gebackene Allgäuer Bachforellenfilets mit Blatt-Spinat, Strauchtomaten Bio-Feta und Salzkartoffeln 17,50 Euro standen für den feinen Fischgaumen bereit.   Zusätzlich wurden fünf Fleischgerichte vom Grill angeboten. Darunter auch der 180g schwere Zwiebelrostbraten vom regionalen Weiderind 19,50 Euro , dem ich mich nicht entziehen konnte. Die Beilagen durfte man sich separat auswählen. Für 3,80 Euro Extra wurden sensationelle Spätzle mit geschmacksintensiver, lange eingekochter Bratensoße geliefert. Jeder Bissen des perfekt medium gebratenen Stücks vom Roastbeef zerging auf der Zunge. Eine Fleischqualität wie ich sie schon lange nicht mehr zwischen Messer und Gabel hatte. Davon hätte ich auch locker 100g mehr verputzt, ohne Frage. Wobei die üppige Auflage kross frittierter Zwiebeln auch erst einmal bewältigt werden musste. Ein rundum gelungenes Beispiel für handwerklich einwandfrei gekochte Regionalkost. Allein wegen dem Zwiebelrostbraten und der à part gereichten Sauce hätte ich als Wahloberstaufener hier meine Stammadresse. Nur schade, dass die Lichtverhältnisse keine aussagekräftigeren Fotos vom Essen mehr zuließen. Für das Beef Royal unter der Zwiebelfrisse müssen diesmal Worte reichen!   Meine Begleitung zog an diesem lauen Abend die kalte Küche vor. Ihre Oberstaufner Käsebrotzeit 12,50 Euro hatte Bergkäse, „Gemanschter“ Obazda ähnlich , Romadur und Ziegenkäse aus der Region auf dem mit Radieschen und Zwiebeln hübsch garnierten Teller zu bieten. Einer zünftigen Vesper stand nichts mehr im Wege, zumal die Käseplatte wohl portioniert war. Besonders schmeckte ihr der cremig-pikante, zusammen“gemanschte“ Käseaufstrich, der zum frischen Graubrot eine ganz hervorragende Figur machte.   Beide Gerichte waren von der Menge her absolut ausreichend portioniert. Einer Nachspeise bedurfte es leider nicht mehr. Eigentlich schade, denn die angebotene Lavendel-Crème-Brulée mit Holunderblüteneis und frischen Erdbeeren 8,50 Euro hatte schon mein Interesse geweckt.   Zum Schluss noch ein Wort zum Service. Der junge Mann, der an jenem Abend für den kompletten Biergarten zuständig war, machte seine Sache richtig gut. Der große Andrang schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Er war stets auf Zack und kam zudem sehr sympathisch rüber. Bereitwillig beantwortete er unsere Fragen zu bestimmten Gerichten bzw. verwendeten Produkten. Wir waren so froh, dass wir nicht unter das „Servicejoch“ der gestressten Damen im Inneren des Lokals geraten waren. Manchmal ist eben die zweite Platzwahl die erste. Drinnen war übrigens noch um 23 Uhr die Hölle los, wovon ich mir beim Gang zu den sehr gepflegten Toiletten ein Bild machen konnte. Keine Frage, die „Einkehr“ ist eine empfehlenswerte Adresse für Gäste, die für Qualität gerne auch mal ein paar Euro mehr ausgeben. Hier lohnt es sich definitiv!"

Müller!

Müller!

Am Marktplatz 12, 97762 Hammelburg, Bavaria, Germany

Kebab • Cafés • Europäisch • Mexikanisch


"Nachdem wir nach der Tour im Hotel angekommen waren, bummelte Kisto, während ich zum Markt ging und das Weingut und Weinhotel Müller entdeckte, das auch ein Restaurant mit typischen fränkischen Gerichten hat. Wir wollten unbedingt hier einkehren. Ohne Reservierung ist es in Hammelburg wirklich schwer, einen Tisch zu bekommen. Aber es ist immer etwas los. Wir warteten geduldig, bis die Kellnerin alle Gäste bedient hatte und zu uns kam. Wir erklärten ihr, dass wir keine Reservierung hatten, aber es wäre kein Problem, wenn sie einen Tisch für uns hätte und uns dazu schiebt. Ihr Lächeln verzauberte uns und wir bekamen sofort einen Platz an einem Tisch für sechs Personen. Die Menüs hatten wir dann schnell in der Hand und entschieden uns für das Sauerbraten-Gericht mit Rotkohl und Klößen. Kisto bestellte ein großes Bier und ich wählte den Hauswein, einen kräftigen Roten Domina. Keine Angst, lieber Leser, kein dolch in Leder mit Peitsche, sondern ein starker, dunkler Rotwein, der sehr gut schmeckte. Das Essen war ausgezeichnet, aber leider muss ich einen Stern abziehen, da mein Rotkohl kalt war. Bevor unser Essen kam, setzte die Kellnerin ein älteres Paar an unseren Tisch. Sehr angenehme Leute. Mit dem Mann diskutierte ich begeistert über das Amerika der 50er Jahre in Hammelburg und über die heutige Bundeswehr. Ich habe viel gelernt, was ich nicht wusste. Trotz des kalten Rotkohls kann ich dieses Restaurant empfehlen."