"Ich war am 28. Juni mit meiner Freundin in der Trattoria, um den Abschluss meiner Rehabilitation nach einer Hüft Operation zu feiern. Die Terminabsprache klappte einwandfrei. Als wir am Freitagabend dort ankamen, wurden wir freundlich gefragt, ob wir auf der Terrasse sitzen wollen. Da das Wetter schön war, haben wir uns auch dafür entschieden. Wer die Terrasse kennt, der weiß, dass es dort ziemlich eng sein kann. Wir bestellten Brushetta, Wein, Wasser, eine Dorade und ein Filetto di Manzo. Die Brushetta kamen sehr prompt. Sie waren also nicht frisch, das Brot war von beiden Seiten getoastet. Ich bevorzuge ja die Variante, nur eine Seite in Olivenöl zu braten. Mir waren die Brotscheiben auch ein wenig zu dünn, aber okay. Kurze Zeit später wurden die Dorade und das Filetto di Manzo serviert. Da am Nachbartisch geraucht wurde, fragte meine Freundin höflich, ob die Bedienung darauf aufmerksam machen könnte und bitten könnte, dass das Rauchen zum Essen eingestellt wird. Die Bedienung reagierte nicht darauf. Jetzt aber zum Wesentlichen. Mein Filetto di Manzo bestand aus mehreren kleinen Teilen. Wenn ich ein Rinderfilet bestelle, dann erwarte ich ein intaktes Stück Fleisch, je nach Gewicht circa Bierdeckel groß und nicht mehrere kleine Filetstückchen (Der Grieche nennt das dann Filetteller, ist dann 10€ preiswerter). Ich erhielt zwei Stück vom Rinderfilet, eines offenbar die Filetspitze, das andere ein kleines Rinderfilet, das in der Mitte durch einen Schnitt fast in zwei Einzelteile zerteilt war. Ich hatte Medium rare bestellt, die Filet Spitze war Medium Welldone und sehnig. Als mich ein Kellner fragte, ob alles in Ordnung sei, antwortete ich: Nein, ich bin mit dem Filet nicht einverstanden. Daraufhin sagte der Kellner, er werde in der Küche Bescheid sagen und der Küchenchef würde zu mir kommen. Kurz danach erschien der Küchenchef, konnte aber mit meiner Reklamation offenbar nicht viel anfangen. Meine Irritation darüber, dass das größeres Stück Filet quasi durchgeschnitten war (Unfassbar, um den Garpunkt zu ermitteln), dadurch ausgekühlt war und Fleischsaft verloren hatte, hat er mit dem Kommentar abgetan: Er kocht nun mal so. Viel Erfahrung mit Rinderfilet hat er also offenbar nicht. Aber dann kam das Unglaubliche. Er sagte wörtlich: „sie haben sich ja auch schon übers Rauchen beschwert und ich weiß nicht, warum sie schlechte Laune haben“. Die Bedienung, die meine Freundin gefragt hatte, hatte zwar nicht bei uns darauf reagiert, aber offenbar den Kollegen davon erzählt. Die Frage war wirklich sehr übergriffig. Wie erwähnt, wir wollten den Abschluss meiner Reha feiern und waren beide sehr guter Laune, rauchen beim Essen finden wir aber sehr lästig. Ok, der Küchen, weiß nicht, ob ich ihn Chef nennen will, sagen wir also der Filetto di Manzo in Einzelteile Zerleger, bot mir zu dem Zeitpunkt noch an das Fleisch auszutauschen. Ich willigte ein. Wenige Minuten später erschien ein anderer Kellner, der uns die Rechnung an den Tisch brachte. Er erklärte: „Wir beenden jetzt hier den Abend“! ER, tatsächlich er, hätte das Fleisch in der Küche probiert und das sei einwandfrei (Interessanter Umgang mit Kundenreklamationen. Ein oder wer weiß wie viele probieren also vom Teller des Kunden). Ich würde jedenfalls auch nichts anderes bekommen und wir sollten bitte das Lokal verlassen. Meine Freundin hatte ihre Dorade noch zu dreiviertel auf dem Teller. Die Flasche Wein war noch nicht zur Hälfte geleert, da saßen wir dann rausgeworfen, weil ich Kritik geäußert habe.Mal ehrlich, wenn ich ein Filetto di Manzo für 32€ bestelle, dann erwarte ich ein intaktes Stück Fleisch auf den Garpunkt gegrillt, den ich bestellt habe. Ich erwarte und möchte dann nicht mehrere kleine Filetstückchen. Ordentliche Restaurants machen aus der Filet Spitze sonst eben Streifen von Rinderfilet für z.B. Pasta oder Salat. Solche Stückchen an Gäste zu „verklappen“, die ein Rinderfilet bestellt haben, ist einfach nur bodenlos frech. Den Gast dann rauszuschmeißen, weil er das reklamiert hat, ist aber komplett ohne Worte. So etwas haben weder meine Freundin noch ich jemals vorher erlebt. Von daher kann ich nur sagen: lass die Finger von der Trattoria, geht besser gegenüber zum asiatischen Imbiss. Ich glaub da seid ihr besser beraten. Meiner Freundin ging es übrigens nach der Dorade gar nicht gut, sie hatte völlig unüblich für sie, Probleme mit ihrem Magen Ein Schelm wer Böses dabei denkt!"
Hildesheim
