Telefon: +49532122886
Adresse: Marktkirchhof 3, 38640 Goslar (Altstadt) , Niedersachsen, Germany
Stadt: Goslar
Gerichte: 3
Bewertungen: 1
Webseite: http://www.butterhanne.de
"Während unserer Bimmelbahnfahrt durch die Altstadt von Goslar sprachen wir auch über eine Spezialität von Goslar, das Gosebier, das seinen Namen nach dem Flüsschen Gose erhielt, welches tatsächlich "Brut" genannt wird. Ich wollte diese Bier-Spezialität probieren, und dafür ging es in die „Butterhanne“. Unser zweites Abendessen in Goslar sollte hier in dem fast 500 Jahre alten ehemaligen Filzhutmacherhaus im Zentrum der Marktkirche stattfinden, das über eine große Terrasse verfügt, für die es abends jedoch schon zu kühl ist. Der Sprecher in der Bimmelbahn hatte uns bereits über eines der lokalen Wahrzeichen von Goslar aufgeklärt, nämlich die „Butterhanne“, nach der das Restaurant benannt ist. Auf dem äußeren Schild kann man die Butterhanne mit Butterfass und hochgehobenem Rock gut erkennen. Der Sprecher erläuterte mit folgendem Spruch zur historischen Figur der Butterhanne, der auch auf der Speisekarte des Gasthauses zu finden ist, warum der Harzer Käse so „stinkt“: Die linke Hand auf dem Butterfass, die rechte auf dem Gesäß, wird hier im Harzerland der gute Harzer Käse gemacht. Bei der Herstellung von Harzer Käse wird keine Butter verwendet, sondern es handelt sich um ein Produkt aus saurer Milch. Am frühen Abend betraten wir bei Sonnenschein das Restaurant und wurden sehr freundlich empfangen. Mein erster Gedanke war: Oh mein Gott, hier ist es dunkel! Tatsächlich brannten alle Lampen, denn nur der vordere Bereich hat Fenster, während die Räumlichkeiten weit nach hinten ziehen. Der dunkle Eindruck wird durch das viele dunkle Holz an Decken, Wänden sowie den Tischen, Stühlen und Bänken verstärkt. Allerdings wird das Ganze etwas aufgelockert durch die frechen Sprüche zur und über die Butterhanne sowie hübsche Bilder an den holzfreien Teilen der Wände. Wir konnten im vorderen, etwas helleren Bereich Platz nehmen. Alles ist ein wenig eng, nicht unbedingt zum Wohlfühlen. Die Speisekarte war schnell bereit und auf meine Frage, was das Besondere am Gosebier sei, konnte mir die Service-Dame kompetent antworten: Das Gose Gold, hell oder dunkel, wird hier im Haus gebraut und ist wie das Kölsch eine eigene Biergattung, ein natürliches, naturbelassenes, Bergweizenbier, das neben den üblichen Zutaten auch Salz und Koriander enthält. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 4,8% vol. Und da das Gosebier unpasteurisiert und unfiltriert ist, kann ich unglaublich viel für mein Vitamin-Balance tun, denn es ist reich an Vitaminen (B1, B2, B6, B12), Mineralien und Spurenelementen. Das ist natürlich das entscheidende Argument! So bestellte ich das dunkle Gose (0,3 für 2,40 €) und meine Freundin wie immer Mineralwasser (0,2 für 1,90 €). Die Speisekarte bietet Frühstück ab 2,50 € inklusive Kaffee, reichhaltige, hausgemachte Kuchen, gutbürgerliche Küche, Harzer Wildspezialitäten, Speisen rund ums Bier und Steaks vom Grill sowie saisonale Angebote, derzeit Spargel. Ich suchte nach einem Steak, genauer gesagt nach einem Pfeffersteak, laut Karte „Rumpsteak (180 g Frischgewicht) mit Pfeffersoße, grünen Pfefferkörnern, mit speckigen Bohnen und Pommes“ (17,90 €) und meine Freundin entschied sich nach langer Zeit wieder für „Cordon Bleu mit gemischtem Gemüse und Pommes“ für 11,50 €. Mein gut gekühltes dunkles Gosebier hat eine sehr schöne rot-braune Farbe, die es durch ein drittes spezielles Malz erhält, und schmeckt leicht rauchig-malzig, ist wirklich schön würzig und schmeckt sehr gut! Unsere beiden Gerichte lassen nicht lange auf sich warten. Das Cordon Bleu hat eine knusprige Panade, ist recht dunkel und mit einer Zitronenscheibe garniert. Das Gesicht meiner Freundin zeigt nach den ersten Bissen Unzufriedenheit. Das Fleisch ist trocken und zäh, schwach gewürzt und der Käse sowie der Kochschinken geschmacklos. Auch dem Gemüse, das wie TK aussieht, fehlt es an Gewürzen. Aber die Pommes sind gut. Doch sie möchte sich nicht beschweren, denn dann müsste sie auf einen Ersatz warten. Mein Kopf schüttelt sich. Mein Pfeffersteak ist nicht medium rare, wie bestellt, sondern jedenfalls medium, mit ausreichend Röst-Aromen, das ich trotzdem noch etwas würzen muss. Die Qualität des Fleisches ist okay. Mir ist eindeutig zu wenig grüner Pfeffer in der Soße. Die speckigen Bohnen sind leider nur lauwarm und könnten ebenfalls mehr Gewürz vertragen. Beim Abservieren fragt die Service-Dame, ob alles in Ordnung war. Meine Freundin erzählt ihr, dass das Fleisch zäh war. Ihre Reaktion: Sie werde es an die Küche weitergeben. Nichts weiter. Dafür zeigt meine Rechnung 12,90 € statt 17,90 € für das Pfeffersteak an, da Mittwoch Steak-Tag ist und ich dank des Bimmelbahntickets einen Gutschein über 1 € für den Verzehr in der Butterhanne hatte, somit zahlte ich schließlich 11,90 €. Das war es mir wert! Aber es lohnt sich definitiv (zumindest für Biertrinker), das Gosebier zu probieren und zu genießen!"
Alle Preise sind Schätzungen.
Goslar, eine malerische Stadt in der Harzregion Deutschlands, ist bekannt für ihre mittelalterliche Architektur. Probieren Sie lokale Spezialitäten wie Harzer Käse und Sauerbraten bei einem Besuch.