Karlsruhe Karlsruhe

Karlsruhe ist bekannt für seinen fächerförmigen Stadtgrundriss und die lebendige Kulturszene, mit traditionellen Gerichten wie Maultaschen und Flammkuchen, die die herzhaft-lokale Küche widerspiegeln.

Yangda

Yangda

Ettlinger Allee 7 | FC Südstern 06, 76199, Karlsruhe, Baden-Wurttemberg, Germany

Bbq • Fisch • Terrasse • Chinesisch


"Bin schon lange Fan des Yangda in der Innenstadt. Da dieser (Franchise) relativ neu ist und eine voellig andere Karte hat haben wir es diese Woche getestet. Das Restaurant ist in einem Vereinsheim und nicht wirklich offensichtlich ein Restaurant (trotz der vielen YANGDA Schilder).Im 2, OG findet man das erstaunlich grosse Restaurant. Es gibte ine Haelfte nur mit Spezialtiscen fuer chin Fondue und einen Teil fuer BBQ. Wir sind wegen des Feuertopfes hier (火锅 ) und bestellen diesen auch beim freundlichen Ober. Das servieren der Bruehe geht flott. Des Rest kann man per Ipad Menu auswaehlen und an die Kueche "beamen". Fuer nicht Chinesischsprecher wird das sicher nicht leicht, denn nict alle Gerichte haben ein Photo... Wir sprechen Chinesisch und bestellen drauf los. Vor der MaLa Sauce ist vorsicht geboten. Sehr sehr lecker...aber eine Staebchenspitze genuegt und die grosse Suppe ist "kinderuntauglich". Fuer Scharfesser ist es aber ein Hammer. Ausser dem Tintenfisch der nach TK Packung schmeckte waren ale Gerichte fuer den Feuertopf durch die Bank weg lecker ! Das Restaurant ist gut besucht (ueberwiegend Chinesisch, was fuer es spricht) und hat auch ein paar Europaer als Gaste die meist sehr erstaunt und neugierig dreinblicken. Klar..nicht haeufig sieht man gestockten Blut, Innereien, Huehnerherzen, Fischtofu, gefrorenes Lamm oder Schweinedarm zusammen gegart...."

Aroma Restaurant

Aroma Restaurant

Kriegsstraße 274a, 76135, Karlsruhe, Germany

Tee • Pizza • Fleisch • Türkisch


"…dachte ich mir und so kam es, dass ich mich kurz vor der Fahrt in den Bregenzerwald ja damals durfte man noch ins Ausland reisen… an einem Dienstagmittag mit dem GG Kollegen aus Bad Herrenalb im Karlsruher Szene Imbiss Aroma wiederfand. Mein Gastro Komplize, mit dem ich dieses Vorhaben in die Tat umsetzte, hatte diesen Iskender Tempel abseits der Schnitzel Schranke ja schon im Vorfeld über den grünen Mate Tee gelobt. Sein Foto vom gemischten Grillteller hatte sich da bereits tief in mein kulinarisches Unterbewusstsein gebrannt. Seitdem saß ich im wahrsten Sinne des Wortes „auf glühenden Kohlen“.   Wahrscheinlich bin ich an dem unscheinbaren Eck Imbiss schon tausendmal vorbeigefahren ohne von ihm Notiz zu nehmen. Außenansicht Liegt der Laden doch genau da, wo sich der Pfälzer von den letzten ihn umgebenden urbanen Resten der Fächerstadt befreien möchte und sich schon die Südtangente vor Augen der linksrheinischen Heimat entgegensehnt. Dass mir nicht schon früher die „geflügelten“ Worte „Döner“ über dem linken Fenster und „Kebap“ über dem rechten ins Auge sprangen, lag in keinster Weise am äußeren Erscheinungsbild des Lokals. Nein, dieses wirkte sehr gepflegt, was sich beim Betreten des Gastraumes noch bestätigen sollte. Das renovierte Innere Genusskollege Oparazzo hat ja schon in seiner Überschrift auf die umfassende, in der Tat recht farbenfrohe Renovierung des Ladens hingewiesen. Auch mir sagte das Interieur zu. Gleich links vom Eingang befand sich die Take Away Theke mit gut gefüllten Edelstahlboxen, in denen das Grünzeug und die Saucen ihrer Verwendung harrten. Dahinter, wie aus dem Lehrbuch für Dönerthekenlogistik – in Berlin Neukölln gibt es bestimmt einen eigens dafür eingerichteten Lehrstuhl – zur Linken die Teigausrollmaschine für die Yufka Fladen und rechts davon die Drehspieß Apparatur, die allgemein unter dem Namen Dönergrill firmiert. Dönertheke Royal Da wirkte alles blitzblank gescheuert, fast schon ein wenig steril. Eine solche Sauberkeit war mir in Etablissements mit türkischer Schnellküche noch nicht so oft vorgekommen. Über dem Thekenbereich thronte das Speisenangebot des seit 1997 in Karlsruhe ansässigen Ladens. Die Geschichte mit dem Brand im Jahre 2018 hatte ich dem Bericht des Kollegen entnommen. Diesbezüglich kann man vor den Inhabern des Aroma Restaurants nur den Hut ziehen. Die haben da bestimmt sehr viel Arbeit hineingesteckt, um ihre Grillschenke wieder flott zu machen. Ist ihnen gut gelungen.   Als ich zur Mittagszeit dort eintraf, glänzte mein Döner Date noch mit Abwesenheit. Im hinteren Bereich des mit wertigem Bistromobiliar, abgehängter Decke Schallschutz , Laminatboden in Holzoptik, ringsum verlaufender, gut gepolsterter Wandbank sowie einer fast schon zeitlos wirkenden Wandverkleidung aus dunklem und hellem Holz auf sich aufmerksam machenden Gastraumes war noch kein Tisch besetzt. ...ist ganz hübsch geworden! Ich machte es mir bequem, schoss erste Fotos vom Innenleben und hatte sowohl den zwischen Theke und Toilettentür platzierten, halbkugelförmigen Gasofen im Blick als auch die Eingangstür, neben welcher mittlerweile ein paar Leute am Stehtisch auf ihr Essen warteten. Vom Grandseigneur aus der württembergischen Kurstadt an der Alb war da noch keine Spur. Die Herren im vorderen Bereich unterhielten sich lautstark. Einzelne Wortfetzen verrieten, dass einer von ihnen wohl Bauingenieur im Außendienst war. Seine Zeit in der arabischen Hafenstadt Dschidda beschrieb er nämlich lauthals und ausgiebig. Ich dagegen tauchte innerlich ab, wollte das banale Alltagstreiben hinter mir lassen und freute mich wie nach dem erfolgreichen Drücken der F5 Taste am Rechner als der Bonvivant aus dem Nordschwarzwald endlich zur Tür hereinkam.   Der Herrenalber Herrenreiter musste wohl noch seinen Schimmel, auf dem er die letzten Kilometer zum Lokal im gestreckten Galopp zurückgelegt hatte, verkehrsgerecht vor der Grillstätte seines Vertrauens anleinen. Er sah ein wenig zerzaust aus, gerade so als wäre er nach langer Zeit mal wieder an die frische Luft gekommen. Kein Wunder, sitzt der Mann doch nächtelang an seinen wortgewaltigen Pamphleten, mit denen er unsere Community bereichert. Warum er seinen Profilnamen nicht in „carpe noctem 1890“ umwandelt, ist selbst mir schleierhaft.   Die reich bebilderten Speisehefte in Spiralbindung wurden uns von einer jungen Dame an den Tisch gebracht. Es war früh am Tag. Mein Tischgenosse versuchte mit einem Glas Ayran die Geschmackssensoren seines Darmes zu justieren. Mit einem Mineralwasser versuchte ich krampfhaft auf klare Gedanken zu kommen.   „Dürüm, Dürum!“ riss es mich mit selbstauferlegter „Grillkür“ aus den Fängen des manipulierten Geschmacks. Der „Mesiter“ des fachmännisch fotografierten Tellergerichts bestellte nonchalant einen Iskender Döner, ja sapperlot! Dem nicht genug. Einen grünen Salat wollte der staatlich geprüfte Sommerrollendrapierer zudem noch sein Eigen nennen. Grüner Beilagensalat Ich gab mich mittelfristig beeindruckt und zog nach. Auf meinem Ass im Aromenärmel stand in erhabenen Lettern „Karisik Izgara“, was auf der Speisekarte mit „Gemischter Grillteller“ übersetzt wurde. Die 17,50 Euro waren mir die Empfehlung meines Gegenübers wert.   Die Zeit bis zur Speisung verging wie im Flug, wurde doch seit unserem ersten Treffen im Thai Orchid beiderseits viel Köstliches verspeist, das in der Retrospektive noch einmal durchlebt werden wollte. Aber auch jenseits des kulinarischen Horizonts ging es thematisch munter weiter. Wenn die Chemie stimmt, laufen die Gespräche von ganz alleine – kennt man ja.   Der prachtvolle, in Süffigkeit erstarrte Dönerteller meines Tischkollegen war flächendeckend mit Joghurt und Tomatensauce begossen. That was the great Iskeeeendöör! Der frisch abgesäbelte Fleischberg machte Eindruck, wurde aber von meiner Grillplatte optisch und auch mengenmäßig locker übertrumpft. Auf jenem hatten zwei saftige Lammkoteletts, ein stattlicher Adana Spieß ebenfalls aus Lammhack sowie ein weiterer, hervorragend gegrillter Spießgeselle vom Jungschaf die Fleischhoheit inne. Lamm satt Das Ganze war auf dünne Yufka Pappe gebettet. Im Basement des Porzellans hatte sich eine schöne Schicht Bulgur verkrümelt. Karisik Izgara Hinter den wohlgerösteten Protagonisten vom Aroma Grill ging es deutlich vegetabiler zu. Ein paar Blätter Lollo Rosso, diverse Tomatenschnitze, dünne Paprikascheiben, eine Handvoll Mais und ein wenig Gurken rangen nach Aufmerksamkeit, die ihnen die üppig darauf verteilte, latent knoblierte Joghurt Sauce anscheinend verwehren wollte. Dem nicht genug, ein Tarngestrüpp aus Glattpetersilie sorgte für eine perfide Grünzeug Camouflage auf dem Teller. Wollte man mich um den letzten Halm von Gesundheitsküche bringen? Das hätte man mit einem Gurkensalat „Igitt!“ doch wesentlich einfacher und mit deutlich weniger Wareneinsatz haben können.   Nun, was soll ich mehr loben? Das perfekt gegrillte, wunderbar gewürzte Lammfleisch oder das leicht angegrillte Tomaten Peperoni Duo. Den fluffigen Bulgur etwa? Oder doch die subtil knoflierte Joghurt Tunke, welche die darunter verborgene Grünbeilage erst auf schmackhaftes Niveau hob. Keine Ahnung, ich fand meinen „Karisik Izgara“ jedenfalls sehr gelungen und würde dort jederzeit wieder „angrillen“ lassen.   Danke Oparazzo für den guten Tipp und die gute Gesellschaft. Hoffentlich können wir uns das kulinarische Karlsruhe bald wieder gemeinsam vorknöpfen."

Mama Thanh

Mama Thanh

Uhlandstraße 40, Karlsruhe I-76135, Deutschland, Germany

Sushi • Japanisch • Asiatisch • Mittagessen


"Damals als mein guter Freund, Kletterpartner und mittlerweile auch Schulleitungskollege noch in der Karlsruher Sophienstraße residierte, wäre ich gerne hier einmal eingekehrt. Das mit seinem pfiffigen, badisch-mediterranen Küchenstil nicht nur bei Gaumenfreunden aus der Fächerstadt sehr beliebte Restaurant Vaca Verde befand sich zu der Zeit noch in den Räumlichkeiten des Mama Thanh Ecke Uhlandstraße-Sophienstraße . Es kam leider nie dazu, weil der Laden im August 2018 seine Pforten schloss.   Man soll eben seine geplanten Gastrobesuche nicht auf die allzu lange Bank schieben, sonst bleiben sie fromme, später dann durchgestrichene Wünsche auf einer immer länger werdenden „To-Eat-Liste“. Dass wir nun ausgerechnet beim panasiatischen Nachfolger von Tanja Finck-Penkwitts ehemaliger „grüner Kuh“ aufschlugen, erstaunte mich dann schon ein wenig. Aber mein Herr Papa hatte so entschieden und gegen eine spontane Einladung seinerseits war ja auch nichts einzuwenden. Seit März 2019 ist das von der Vietnamesin Thi Thanh Nguyen geführte panasiatische Restaurant in der Weststadt ansässig. Ein Blick auf die mit ansprechenden Bildern gestaltete Homepage gab Aufschluss über die kulinarische Ausrichtung. „Vietnam meets Japan“ oder „Pho vs. Sushi“ könnte man den mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Stilmix dieser beiden trendigen Länderküchen des Fernen Ostens etwas plakativ zusammenfassen.   Da unser letzter Kontakt mit „Fernkost“ noch aus dem Spätsommer des letzten Jahres datierte – Freunde ausufernder Gastrorezensionen mögen sich vielleicht noch an den Bericht einer wahrlich skurrilen Einkehr beim Saarbrücker Vorzeigeasiaten „Indochine“ erinnern –, und wir uns in der gelockdownten Zwischenzeit lediglich mit dem ein oder anderen Sushi-To-Go aus dem Hubertushof Ilbesheim über Wasser hielten, war die Lust auf Stäbchenfutter entsprechend groß.   Schon von außen machte das Lokal einen sehr aufgeräumten Eindruck. Die feuchte Witterung ließ uns vom ursprünglichen Plan, auf der unter Sonnenschirmen versteckten Außenterrasse Platz zu nehmen, abrücken. Statt Grüner Kuh nun Mama Thanh Im Inneren war jedoch zu dieser Zeit lediglich ein Tisch belegt, so dass auch hier die Abstände problemlos gewahrt werden konnten. Zumal wir in dem geschmackvoll eingerichteten Lokal den etwas erhöht liegenden, über eine kleine Treppe zugänglichen Gastraum im hinteren Bereich komplett für uns alleine hatten.   Mein Vater ist dort kein Unbekannter, hat er doch während des Lockdowns das ein oder andere Mal von der Take-Away-Option Gebrauch gemacht und lobte die schmackhaft zubereiteten Gerichte aus dem Wok. Nach herzlicher Begrüßung durch das Servicepersonal gingen wir zügig dazu über, das umfangreiche Speisenangebot zu studieren.   Die Registrierung erfolgte problemlos über einen QR-Code, der in einlaminiertem DIN-A4-Format auf unserem Tisch lag. Dass es sich bei diesem Restaurant nicht um einen x-beliebigen 08/15-Wok-Imbiss handelte, machte schon die Einrichtung deutlich. In den gepflegten Laminatboden, die zeitgemäße Beleuchtung und das wertige Holzmobiliar wurde anscheinend ordentlich investiert. Auch die bequemen Polsterstühle machten keinen minderwertigen Eindruck. Innenansicht Hinterer bzw. oberer Gastraum Im Nebenraum befand sich übrigens die Sushi-Theke. Dort musste man zwangläufig vorbei, wenn man mal musste. Von diesem hintersten Gastraum konnte man durch eine Glastür die Außenterrasse schnell erreichen. Sushi-Theke zur Linken Kurze Wege, die bei entsprechender Auslastung des Lokals im Sommer die Arbeit erleichtern. So weit so durchdacht.   Beim Durchblättern der Speisenkarte fiel mir gleich auf der ersten Seite die nette Gastro-Geschichte der Mama Thanh ins Auge. Auf ein freundliches „Xin Chao“ folgte ein kurzer Abriss zur kulinarischen Ausrichtung des Ladens. Dabei wurde neben der Leidenschaft für die südvietnamesische Küche vor allem die Familie als zentrales Element des gastronomischen Handelns hervorgehoben.   Der Frau des ewigen, britischen Thronfolgers Prinz Charles wäre bei der ersten Seite sicher ganz warm ums Herz geworden. Auch ohne „Parker“ hatte man das hawaiianische Nationalgericht „Poke“ in Form zahlreicher „Bowl e s“ im Angebot. Die Basis dazu bildete Sushi-Reis und ein Salat-Mix. Toppings Edamame, Quinoa, Couscous, Avocado, etc. , Proteinspritzen Chicken, Tofu, Tuna Co. sowie Saucen Mango, Wasabi, Sesam konnte man nach Lust und Laune kombinieren. Der kulinarische Bezug zu Vietnam erschloss sich mir hingegen nicht.   Egal, die Wellness-Schüsseln aus dem pazifischen Raum wurden locker überblättert. Der Fokus lag heute nicht auf Genesungsfutter, sondern sollte deutlich ungesündere Bahnen einschlagen. Mich gelüstete es nach handfestem Fleischwerk – gerne auch gegrillt – und siehe da: ich wurde fündig.   Was sich Mama Thanh am liebsten einverleibt, konnte mir nur recht sein. Aus einem guten halben Dutzend in der Karte unter der Rubrik „Lieblingsessen“ firmierenden Gerichten – darunter auch die Nudelsuppenbenchmark aus Vietnam in zwei Varianten Pho Bò und Pho Gà – wählte ich zielsicher den gemischten Grillteller 16,80 Euro , der mit Hähnchenkeule, Fleischbällchen und Spareribs auch jeder gutbürgerlichen Schnitzelbude gut zu Gericht gestanden hätte.   Das äußerst üppig ausgestaltete, aus über 50 verschiedenen Maki-, Nigiri-, Crunchy-, Inside-Out-, Tempura-, Veggie- und Sashimi-Versionen bestehende Rohfischrepertoire spielte an diesem Sonntagmittag für uns – Achtung Kalauer! – keine Rolle. Vorweg sollte es die Starter-Platte für 2 Personen 15 Euro sein. Sie lieferte mit lackierten Hähnchenspießen, Frühlings-, Gemüse- und Sommerrollen sowie zwei kross frittierten Garnelenschwänzen einen guten Querschnitt durchs überwiegend knusprige Fingerfoodprogramm von Mama Thanh. Ein wenig Fingerfood vorweg Meine Frau entschied sich derweil für die Pho Bò 12,50 Euro , während auf Seiten meines Vaters und dessen Frau zweimal das vietnamesische Hähnchencurry namens „Cari Ga“ 13,50 Euro gewählt wurde. Bei Letzterem sollten Karotten, Kartoffeln und Reisnudeln das in Kokosmilch ertränkte Hähnchenfleisch begleiten. Für ausreichend Sättigung schien also gesorgt zu sein.   Bei den Getränken regierte auf der einen Seite des Tisches Badische Braukunst. Wenn man schon einmal in den Genuss der wirklich erstklassigen Hopfenerzeugnisse der im Herzen der Ortenau ansässigen Familienbrauerei Bauhöfer kommen konnte, dann bitte auch gleich schoppenweise. Darauf ein Ulmer Helles!  Nach angenehmer Wartezeit stand ein frisch gezapftes Ulmer Helles im nostalgischen 0,5er-Steinkrug vor mir. Mein Vater hatte sich hingegen für das Ulmer Pilsener in der Halbliterklasse beide jeweils 3,90 Euro entschieden, was definitiv kein Fehler war.   Die Damen labten sich unterdessen ganz asketisch an frisch aufgebrühtem Ingwertee 3,50 Euro und einer Flasche Peterstaler Classic 0,75l für 4,80 Euro . Andere Menschen – andere Durstlöscher!   Was mich sehr positiv überraschte, war die Tatsache, dass man hier auch eine nette Auswahl an Weinen im offenen Ausschank bereithielt. Und diese von durchaus akzeptabler Herkunft. Mit Ellermann-Spiegel Kleinfischlingen und Oliver Zeter Neustadt war sogar die Pfalz am Start. Noch interessanter klang indes das Flaschenweinangebot. Riesling von Bassermann-Jordan und Grauburgunder von Meßmer findet man sich sicherlich nicht bei jedem Panasiaten im Portfolio.   Zumal die Preise äußerst „linksrheinisch“ kalkuliert schienen. Die 30 Euro für die Cuvée Z von Oliver Zeter waren geradezu ein Schnäppchen. Und auch der „Win-Win-Riesling“ vom Weingut von Winning ließ sich mit fair vorgetragenen 26 Euro als gleichnamige Situation aus.   Die emsig agierende Bedienung brachte zeitnah unsere Vorspeisenplatte, die als Fingerfutter zum Teilen animierte. Die kurz nach dem Frittieren noch mit Teriyaki-Sauce bepinselten Hähnchenspieße gerieten saftig-süßlich und keinesfalls zu trocken. Die ebenfalls der Fritteuse entstiegenen Gemüse- bzw. Frühlingsrollen entsprachen handelsüblichem, wenig originellem TK-Standard. Das Hanoier Allerlei Daneben bildeten die beiden Nems Reispapierrollen zusammen mit den Garnelenschwänzen im Knuspermantel die crunchigen Höhepunkte dieses „Hanoier Allerleis“. Ein dreifaches „Ho-Ho-Ho-Chi-Minh“ verdienten sich die frisch gerollten, nach Koriander duftenden, mit Garnelen, Salat und Reisnudeln gefüllten Sommerrollen. In die schmackhafte Hoisin-Sauce gedippt, waren sie ein erster, ernst gemeinter Frischeakzent aus Südostasien.   Auch das mit pikantem Wasabi-Dressing angemachte Salathäufchen konnte sich schmecken lassen. Ein insgesamt ordentlicher Appetitanheizer mit ausgeprägtem Convenience-Anteil, hohem Knuspergehalt und dipfreundlicher Süffigkeit. Nichts Weltbewegendes, aber durchweg guter Standard.   Zwischen Vor- und Hauptspeise verging die Zeit recht schnell, ohne dass wir uns jedoch gehetzt fühlten. Mittlerweile duftete es neben mir aromatisch nach Zitronengras, Galgant und Kaffirlimette. Das Hähnchencurry Kein Wunder, stand doch da schon das mit üppigem Kartoffel- und Karottenbesatz aufs Porzellan gehievte Hähnchencurry vor meinem Senior und wollte von ihm verspachtelt werden. Curry im Detail Die mit Rindfleisch, Frühlingszwiebeln, Sojasprossen und frischen Kräutern kredenzte Reisnudelsuppe „Pho Bò“ war eine bemerkenswerte Portion. What the Pho??? Ein feiner Zimthauch wehte zu mir herüber, aber das soll ja auch so. Ich fragte mich derweil, ob meine Frau dem köstlich anmutenden Inhalt dieser Riesenschüssel gewachsen sein würde. Eine Schüssel voll Glückseligkeit Sie war es, wie sich nach einer bravourösen Löffelleistung herausstellen sollte. Mein Antrag auf Suppenhaft wurde infolgedessen mit einem kopfschüttelnden Lächeln niedergeschmettert.   Auch an meiner Ecke des Tisches hatte sich kulinarisch etwas getan. Der mit einer würzigen Frikadelle, einem knusprigen Schälrippchen sowie einem saftigen Hühnerfuß dekorierte Grillteller war bei seinem Adressaten angekommen. Um ein – wieder mit Wasabi-Dressing verfeinertes – Salatzentrum waren die „Drei Zahmen vom Grill“ drapiert. Die Drei Zahmen vom Grill Eine leicht säuerlich schmeckende Dipsauce Soja, Limette oder Ähnliches und ein mit geröstetem Sesam bestreutes Häufchen Basmati-Reis komplettierten das Ensemble, das zwar gefällige Grillkost bot, aber ohne den Gaumen wirklich in gustatorische Bedrängnis zu bringen. Dazu fehlte es schlichtweg an Wumms, den eine gewiefte Marinade oder ein raffiniertes Topping durchaus hätte beisteuern können. Vietnam-Bulette Der lackierte Hähnchenfuß vorne Teriyaki-Rib Keine Frage, das war handwerklich im grünen Bereich, aber geschmacklich leider recht eintönig. Zumal Huhn und Sparerib mit dem gleichen, süßlichen Teriyaki-Anstrich versehen wurden. Egal, „de Hunger hat’s neitriebe“, wie man etwas weiter südlich von Baden gerne zu sagen pflegt. Und satt machte die Portion allemal. Also alles im Lack und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wer will da schon auf hohem Niveau jammern?   Nach so langer Asia-Abstinenz gelüstete es die anwesende Genießerschaft nach einem süßen Abschluss. Tempura Banane, Crème Caramel und die schlicht als „Chè“ ausgewiesene Süßspeise 4,50 Euro vietnamesischer Provenienz standen zur Auswahl. Chè ohne Guevara Da entschied ich mich für Letztere, zumal man mir vorab eine Espressotasse voll „Chè“ zum Probieren reichte. Eine freundliche Geste und ein kleiner Zuckerschock zugleich. Aber das primär aus Kokosmilch und Tapioka-Perlen bestehende Dessert gefiel mir trotzdem. Auch die Crème Caramel wurde genauso schnell verputzt wie sie gelobt wurde.   Fazit:   Das Mama Thanh bescherte uns einen entspannten Sonntagmittag mit dem rechtsrheinischen Teil der Familie. Der Service trug mit seiner unaufgeregt freundlichen Art sicherlich mit dazu bei. Gerne werde ich die südostasiatische Gastfreundschaft in der Karlsruher Weststadt wieder wahrnehmen. Dann aber mit Weinbegleitung und gerne auch mit dem ein oder anderen Schluckspecht aus der Region am Tisch."

My Heart Beats Vegan

My Heart Beats Vegan

Kriegsstraße 94, 76133 Karlsruhe, Germany, Germany

Pasta • Kaffee • Fleisch • Vegetarisch


"Das ist eines der ersten veganen Restaurants, die ich probiert habe (das zweite, um genau zu sein). Der Ort, überhaupt nichts Besonderes, aber zumindest war es ziemlich einfach, das Auto in der Nähe zu parken. Die Leute waren sehr freundlich und schienen alle Englisch zu sprechen. Die Auswahl an Speisen war interessant. Wir haben uns für Pasta für zwei Personen entschieden, mit Soja-Fleisch. Sehr gut, aber es fehlt ein wenig an Sauce. (um ehrlich zu sein etwas trocken) Der Geschmack war trotzdem lecker. Ich kann mich nicht erinnern, was ich getrunken habe, also war es weder schlecht noch sehr gut. Das, woran ich mich erinnerte, war die große Größe für einen kleinen Preis! :)Ich und meine Freundin waren wirklich erstaunt über die Größe des Kuchens (eine Chance, dass wir 1 für 2 gewählt haben) und es war sooo gut. Leider habe ich seit diesem Restaurant ein anderes probiert (Biofresh in Mulhouse), und das Dessert dieses letzten (mit Blaubeeren) war einfach fantastisch! Und es lässt ein bisschen das von My Heart Beats Vegan vergessen! Der Preis: je ein Getränk, eine Mahlzeit für zwei, ein Kuchen für zwei, und glauben Sie mir, es war mehr als genug! = auch nicht 22 Euro... ! Wirklich günstig, sogar günstig für einen solchen Service! Insgesamt freue ich mich und auch meine Freundin über unseren Besuch und wir haben bereits geplant, wieder hierher zu kommen!"

Terra Mare

Terra Mare

Ritterstr. 19, 76137, Karlsruhe, Baden-Wurttemberg, Germany

Fisch • Tapas • Europäisch • Mediterrane


"Terra Mare ist das mediterrane Restaurant. Es vereint Einflüsse aus verschiedenen Teilen des Mittelmeers: einen Spanier und Koch in der Gaststube, einen Griechen und Koch in der Küche, und einen italienischen Namen. Aber das passt nur bedingt, denn die Küche ist eine spanisch-griechische Mischung, in der man Italien vergebens sucht (das ist jedenfalls im Vergleich zu Da Giovanni, der vor etwa zwei Jahren aus der Hirschstraße dorthin gezogen ist). Wahrscheinlicher sind südfranzösische Beiträge zu finden, da in vielen Hauptgerichten ein köstliches Ratatouille serviert wird. Die Parkplatzsituation kann problematisch sein. Das gesamte Gebiet ist für Anwohner reserviert; direkt gegenüber gibt es einige kostenpflichtige Parkplätze. Wenn man keinen davon ergattert, ist die Garage des Congress Centers nur 200 Meter entfernt. Mittags war es überraschend leer, trotz eines relativ günstigen Mittagsangebotes (7,90 – 8,90 €). Man hatte sogar darüber nachgedacht, nur abends zu öffnen, da man dann Geld verdienen kann, aber Gott sei Dank wurde dagegen entschieden. Die Hauptkarte ist beeindruckend, ist aber auch abends verfügbar. Die Tapas und orectica-Platten sind beispielsweise mittags nicht erhältlich, was besser gekennzeichnet werden könnte. Wenn es irgendwie möglich ist, erfüllt der Chef gerne die Wünsche der Gäste, und manchmal gibt es in der Küche etwas, das nicht auf der Karte steht. Heute hatten wir ein besseres Gespür dafür. An einem Tisch an der Wand waren zahlreiche interessante Vorspeisen aufgeführt; bei den Black Tigers (12,90 €), die sich wohl aus ihrer Heimat ins Mittelmeer geschlichen hatten, blieben unsere gierigen Augen hängen. Sie kamen gegrillt in der Schale, lagen auf einem Salatbett und waren mit einer dezenten Zitronen- und Olivenölmarinade verfeinert, die das Aroma der Garnelen nicht dominierte, sondern nur unterstrich. Das Essen wurde mit Anstand serviert, so dass die Schale “verheiratet” wurde; also erst ein wenig mit den Fingern essen und dann Pelle abziehen. Der Chef beobachtete das mit Freude und meinte, wir sollten uns wie zu Hause fühlen. Vor und nach dem Essen wurde eine Handwäsche empfohlen. Wir entschieden uns für den Fisch. Auf der Liste, die nicht auf der Karte stand, fand sich auch ein schöner Wolfbarsch, zufällig einer der Lieblingsfische meiner Frau. Er kam vom Grill, solange er es konnte. Er wurde mit den bereits erwähnten mediterranen Gemüse und schön gebräunten Rosmarinkartoffeln serviert. Meine Frau, die – wenn man nichts sagt – eine Kennerin ist, um es nicht lustvoll zu sagen, und die ihre Meinung nie für sich behält, war auffällig still. Schließlich meinte sie nur, das könne man nicht besser machen. Für 25,90 € war es angemessen, aber immer noch im Rahmen. Ich bestellte mir den gegrillten Oktopus von der Karte (19,90 €), einen hübschen, zarten Arm (oder Fuß, um genau zu sein, auf der gleichen Seite wie der Wolfbarsch). Ich musste ihn zurückbringen, nachdem ich mich an ihn erinnerte. Dass alle drei Tiere mit der gleichen milden Marinade serviert wurden, empfanden wir zwar als wenig einfallsreich, aber wie gesagt, als passendes Mittel, um den feinen Geschmack des Fleisches zu betonen. Und das ist das Maß aller Dinge – ein gutes Steak braucht ein wenig Salz. Schließlich, um das Erlebnis abzurunden, das obligatorische kugelrunde Zitronensorbet für die Dame und einen Espresso für den Herrn. Und jedes Mal, wenn wir nach Hause kommen, frage ich mich, wie es zu dem italienischen Namen kam. Die beiden sind sehr nett und gesprächig und würden es sicherlich verraten. Mit anderen Worten, wir müssen zurückkehren."

L'incontro

L'incontro

Leopoldstraße 3, 76133 Karlsruhe, Germany

Bars • Café • Pizzeria • Italienisch


"Seit mehr als 18 Jahren existierte die Familie von Alessandro Muccardo am westlichen Rande des Karlsruher Stadtzentrums. Die Straßenbahnhaltestelle Mühlburger Tor Kaiserplatz ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht 200 m entfernt, Sie können auch die teuren Parkgebühren der nahe gelegenen Parkplatze sparen und mit dem KVV ankommen. Auf der anderen Seite fuhren wir mit unserem eigenen Auto auf die Reise über den Rhein, die wir in der Tiefgarage der Postgalerie zum Preis eines kleinen Desserts für ein paar Stunden verließen. Von außen wären wir sicher nie dort angekommen ohne die Spitze eines Karlsruher Freundes. Ich weiß nicht, wie oft dieser mit Premiumpasta den Bauch hat, für uns war es eine Premiere. Vielleicht erinnern sich einige GG-Giganten an den ehemaligen RK-User brummbär aus Karlsbad. Er nahm den Platz vor fünf Jahren und wurde wahrscheinlich mehr halb beneiden. Sein guter Ruf bei Vegetariern und Veganern verdankt es einigen anderen Italienern seiner siebenseitigen! Extrakarte, die sogar vegane Desserts und Sojamilch für Kaffee bietet. Im Prinzip, ich bevorzuge Doppel-Laktose-Dosis und extra Gluten, wie ich in der Regel sehr tolerant fühlte. Kann jeder denken, wie er will oder wie er es tut. Wegen des Vegan-Angebots waren wir nicht im Incontro, sondern apulische und römische Pasta-Spezialitäten wurden verlockt, die man nicht mit jedem Italiener um die Ecke serviert. Wir betraten das etwas düster beleuchtete Gästezimmer in zwei Etagen. Eine Treppe führte uns hinauf, wo wir in einer der gemütlichen, getrennten Sitznischen platziert wurden. Direkt neben ihm war der wohlhabende Gegenbereich. Einige Tische waren bereits im kaum gefliesten Boden besetzt. Im Obergeschoss gab es etwas mehr Lasy. Wertvolle Bistro-Möbel aus dunklem Holz, bunte Pop-Art an den Wänden und stalactite-förmige Hängeleuchten, die wie lange Tropfen von der Decke verschwommen, schafften eine zwanghafte Atmosphäre, die angesichts der dimmten Lichtverhältnisse seinen Charme hatte. Kein schlechter Platz für das erste Rendezvous, es gab die beiden Dauertermine am Tisch. Der turbulente Keller der lokalen Brauerei Hatz-Moninger machte 0,5 l für 3,90 Euro erstaunlich gut. Hatz hat mir den tiefen Slogan auf meinem Bierglas erzählt. Eine Flasche Bionade 0.33 l für 3,20 Euro und ein Bad Liebenzeller Mineralwasser 0.5 l für 3,50 Euro lief auch durch unsere trockenen Kehlen. Schon auf der großformatigen Empfehlungskarte, die an der Außenfassade neben der Eingangstür hängt, war zu lesen, dass wir nicht unbedingt Muscheln à la marinara vorbereiten müssen. Nur fünf verschiedene Varianten dieses dunkel-salatischen Wohnhauses waren verfügbar. Die Exemplare aus Galizien wurden beispielsweise in cremiger Whisky-Sauce alla Dublinese oder Wodka-Sauce alla vodka angeboten. Außerdem wurden sie mit Zucchini risotto, gnocchi und frischem Pasta kombiniert. Die Weichtierfraktion kam bereits zu ihren Kosten. Neben der Shell-Karte gab es acht verschiedene Saisonempfehlungen. Pizza, Pasta und ein paar Fleischgerichte wurden mit Stammkohl und verschiedenen Kürbiszubereitungen verfeinert. Für Süßigkeiten gab es Medaglioni alla zucca 11,50 Euro, wo mit Kürbis, Bergkäse, Rosinen, Apfel und Zimt gefüllte Teigbeutel eine cremige Orangensoße trafen. Ein Hauch von CODA verletzt durch die Karlsruhe Leopoldstraße. Neben einem gut sortierten Antipasti-Programm, das Standard-Repertoire aufgeführt elf verschiedene Platten mit frischen Pasta. Alle zu extrem realen Preisen zwischen 9 und 12 Euro. Schlotzreisenthusiasten konnten sich auf drei Risotto-Gerichte, Kartoffel-Diners auf fünf verschiedenen Gnocchi-Designs freuen. Anhänger gebackene runde Backwaren waren offen für zahlreiche Pizza-Optionen. Meine erste Wahl wäre die Pizza mit Lamm und Pecorino-Käse gewesen, alle Romana 8,80 Euro, aber die Trucioli auch alla Romana kam dazwischen. Auf der Rückseite des Menüs, wo Fleisch und Fisch behandelt sowie einige Salat- und Gemüsegerichte versteckt waren, kam ich nicht einmal. Die Auswahl an frischen Pasta allein machte die Entscheidung hart genug. Zustimmend wählten wir die Bruschette aus dem Vorspeiseprogramm, das von zwei Personen bedient wurde. Für insgesamt 8.40 Euro waren insgesamt sechs geröstete, anders besetzte Ciabattascheiben auf der Platte. Zweimal in klassischer Weise, mit gewürfelter Tomaten, einige Knoblauch, Rakete und Kräuter. Die beiden Exemplare mit geschmolzenem Scamorza-Käse und Parmas-Schinken waren meine Favoriten. Meine Begleitung war auf einer Bruschetta Tasche mit der cremigen süßen Ziegenkäse Walnuss-Honigabdeckung, die mir das doppelte Scamorza-Parma-Verhältnis brachte. Die drei Bruschetta-Versionen, die von ihrer kaltwarmen Zusammensetzung sowie von ihrer texturierten Vielfalt profitierten, die von einem sehr reichen Cover auf einem krustigen Hintergrund kam, fungierten als schmackhafter, nicht zu üppiger Eintrag, der unserem ersten Hunger entgegenwirkte und gleichzeitig mehr Begierde machte. Das ist eine gute Sache für eine Weile. Und so kann die Wartezeit im L 'Incontro etwas länger sein, was natürlich mit der langsamen Essensidee übereinstimmt. Es ist tausendmal besser, dass ich mit fertigen Gütern der Geschwindigkeit zugeführt werde. Bei unserem Besuch nahm es auch ein wenig, aber das war ordentlich, vor allem, da wir uns sehr wohl auf den bequem gepolsterten Bänken fühlten. Und schließlich wurde unser Warten mit zwei feinen Pasta belohnt. Meine spiralig verdrehte, nicht ähnlich wie die ligurische Trofie Trucioli alla Romana, 10.30 Euro hatte den richtigen Biss. Darüber hinaus wurde die römische Nudelspezialität extrem geschmacksintensiv inszeniert. Dazu waren gehackte Lämmer, Tomatenstücke, geröstetes Sesam, frisches glattes Porzellan und geriebenes Pecorino verantwortlich. Das machte meine Pasta zu einem würzig-aromatischen Gaumenerlebnis, das mich kurz die kalte Jahreszeit vergessen ließ und mein kulinarisches Fernaufwecken zumindest für eine Platte. Der nächste sardische Urlaub würde bald kommen. Auch die einfache Vollkornpaste, zubereitet mit Stielkohl, Knoblauch, Olivenöl und Parmesan, hätte für jeden Apulien Trattoria 9,50 Euro betragen. Das feine Olivenöl in ihm gab dem vegetarischen Gericht aus der Saison seine leichte Schärfe. Der Stammkohl, ein enger Verwandter des Brokkoli, wird in Süditalien unter der Pasta gerne gefressen. Bei uns ist es aber eher selten zu finden, vielleicht weil sein leicht bitteres Aroma nicht jedermanns Sache ist. Für bekannte Freunde der Oldenburger Palme ist dieser italienische Wintergeschmack aber genau das Richtige. Übrigens: Ich erzählte einem Kollegen aus Karlsruhe von unserem tollen Abend im L 'Incontro, worauf er zusammen mit seiner Frau eine Woche später dort ankam und so begeistert war wie wir. Als der Boss ihn fragte, wie er an den Ort kam, musste er den Schriftsteller dieser Zeilen als Typiker nennen. Und weil es aus dem Pfalz kommt, wie es bekannt ist, war die Bewunderung an der Patrone ziemlich groß. Gern geschehen, Mr. Muccardo! Manchmal empfehle ich solche Adressen."