Boeblingen Boeblingen

Böblingen, nahe Stuttgart, ist eine Mischung aus moderner Technik und Geschichte, umgeben von Grünflächen. Traditionelle schwäbische Gerichte wie Maultaschen und Spätzle sind beliebte lokale Köstlichkeiten.

Ristsurante Pizzeria Da Michelina

Ristsurante Pizzeria Da Michelina

Im Zimmerschlag 6, Böblingen I-71032, Deutschland, Boeblingen, Germany

Pizza • Sushi • Asiatisch • Vegetarisch


"Ich habe wahrscheinlich schon mehrere Male über die gastronomische Ansammlung am Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung geschrieben. Mehrere Lokale (mit ständig wechselnden Betreibern) reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in der Nähe der Hügel auf, wunderschön gelegen, nicht weit von verstreuten Wiesen, Buchenwäldern und landwirtschaftlichen Flächen. Als Ziel sehr beliebt, sodass immer genügend Wanderer, Jogger, Spaziergänger, Radfahrer und große Familien hier sind, ebenso wie Bewohner des nahegelegenen Stadtteils Rauher Kapf und Angestellte eines großen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, könnte man denken. Einige Lokale zeigen sich eher kühl und möchten erobert werden. So auch Da Michelina. Irgendwie ist es immer ein Ruhetag, ein Mittagessen oder ein Urlaubstag, wenn ich vorbeikomme. Einmal ist es uns tatsächlich gelungen, einzudringen und wir saßen bereits auf der Terrasse mit einem Menü. Dann kam allerdings ein Servicemitarbeiter angerannt, um uns mitzuteilen, dass Ruhetag sei. Das war vor etwa zwei Jahren. Heute gelingt uns endlich ein erfolgreicher Besuch. Michelina hat mittlerweile drei Ruhetage in der Woche und nur sonntags zu Mittag geöffnet. Am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass aufgrund Personalmangels mit längeren Wartezeiten zu rechnen sei. Da muss man sich als Gast in Geduld üben. Zuerst möchte ich den wunderschön gestalteten Außen- und Gartenbereich erwähnen. Tatsächlich waren hier Menschen am Werk, die ein Gespür für Verschönerung hatten. Nur dunkel kann ich mich an das kuschelige Ambiente erinnern, als dieser Ort noch großartig war... Als erste Gäste um 12 Uhr wählen wir einen zweier Tisch auf der Terrasse, der kurz vor unserer Ankunft frisch gewischt wurde. Fast im Minutentakt treffen weitere Gäste ein. Kein Wunder: die Haltestelle der Schönbuchbahn befindet sich direkt vor der Tür. Bald wird die Karte gebracht. Da Michelina (so heiß hier die Besitzerin und gleichzeitig Köchin) bietet alles, was das Herz begehrt mit italienischem Flair: bunte Vorspeisen, frische Salate, eine riesige Auswahl an Pizzen (von denen einige Markus, Bernd und Fredi heißen, hoffentlich nicht nach verlorenen Ehemännern benannt), verschiedene Pastagerichte, Fisch und Fleisch sowie einige italophile Leckereien. Ich bin hungrig und müde, das interessiert mich nicht. Wir sind nicht müde, sondern hungrig. Deshalb wählen wir eine Pasta frutti di mare (15,90 Euro) und eine Pizza vegetale (12,90 Euro), dazu Cola Zero (0,4 Liter für 3,90 Euro) und Pinot Grigio (0,2 Liter für 6,20 Euro). Nach einer halben Stunde wird das Essen serviert – und es sieht sehr ansprechend aus. Die Spaghetti sind in einer leicht knusprigen Tomatensauce zubereitet, mit Muscheln und Garnelen. Ein wahres Highlight ist eine stilisierte rote Biene. Am Nebentisch glaubt man, etwas Karabiniers auf den Nudeln zu entdecken. Definitiv eine schöne Idee! Auch die Pizza kommt bunt und geschmackvoll daher, mit einem knusprigen Rand, aber sehr dünnem Teig innen. Es gibt reichlich Käse, Zwiebeln, Paprika, schwarze Oliven, Artischocken und Pilze. Der gut gekühlte Pinot Grigio wird in einer schmalen Karaffe serviert und ist ganz okay, aber nicht das Highlight, das wir von einem Weißwein erwarten (wir zitieren von der Homepage: “Wein ist nicht nur ein Getränk aus Beeren. Unsere exquisite Weinauswahl stammt hauptsächlich aus dem italienischen Raum. Jede einzelne Flasche wurde gewissenhaft für unsere Karte ausgewählt, sodass Sie die Qual der Wahl haben. Ihren Gaumen wird es auf jeden Fall verwöhnen.”) Der Kaffee schmeckt uns zum Schluss nicht (2,70 Euro), da er deutlich zu bitter ist und somit den Magen aufruht. In den Toiletten scheint übrigens derselbe verschönernde Geist gewirkt zu haben, der auch das restliche Ambiente verschönert hat. Hier findet man eine Vielzahl von Pflegeprodukten aus einem bekannten Drogeriemarkt. Kein Wunder, dass einige Damen so lange für ihr Geschäft benötigen. Allerdings beschränken wir uns auf das Wesentliche, denn die Schönbuchbahn fährt in einer halben Stunde zurück."

Da Alfredo

Da Alfredo

Breite G. 6, 71032 Böblingen, Germany, Germany, Boeblingen

Pizza • Europäisch • Italienisch • Mediterrane


"Anschnallen, das wird ein wenig länger. Gestern waren wir hier zu zweit und aufgrund der Corona Situation erschreckenderweise die einzigen Gäste. Nun ja, es war ein Mittwoch, aber dennoch. Das Restaurant ist urgemütlich und wir wurden direkt sehr freundlich und direkt empfangen, freie Platzwahl. So blieb Zeit für kurzes Geplauder. Die Hände wurden desinfiziert, was verständlicherweise den Vorteil hat, dass man selbiges nicht mit den Speisekarten machen muss. Geht in Ordnung. Das Angebot ist ausgewogen quer durch die italienische Küche (Kartenangebot und aktuelles Angebot) und fokussiert. Man findet hier also nicht 100 verschiedene Pizzen o.ä. In der Regel ist das ein Hinweis darauf, dass alles frisch zubereitet wird. So war es hier dann auch tatsächlich. Großes Plus. Zur Vorspeise hatten wir Bruschetta (sehr gut) und Schnecken in Gorgonzolasoße (ein Traum, sollte man mal probieren). Als Hauptgang Saltimbocca aus Kalbsmedallions und als Tagesangebot Wachteln vom Grill. Beide Hauptkomponenten waren die Wucht! Großes Lob. Als Gemüsebeilage gab es Blattspinat (blanchiert und verfeinert), Champignons und geröstete Kartoffeln. Aus der Beilage hätte man mit ein wenig mehr Pfiff aber doch noch geschmacklich mehr rausholen können, will mich hier aber nicht sonderlich beschweren. Die Getränkepreise waren angenehm moderat und der Hauswein (rot) sehr schmackhaft (die Karte selbst beinhaltet keine Weinliste). Also insgesamt ein toller Abend in einem Restaurant mit viel Charme, Frische und Herzlichkeit. Wenn man toll italienische essen will und gleichzeitig keinen Bock auf zu viel Etepetete und kleinen Finger abspreizen hat, ist man hier genau richtig. Da kommen wir bestimmt nochmal wieder."

Café Lichtwerk

Café Lichtwerk

Hanns-Klemm-Str. 9, Böblingen I-71034, Deutschland, Boeblingen, Germany

Cafés • Kaffee • Getränke • Vegetarisch


"Ein paar Tage braucht man einen leichten Blick – besonders wenn die Sonne nicht rauskommen will, die Erkältung weit verbreitet ist und man den Boulevard verliert. Heute ist so ein Tag. Hier ziehe ich spontan meine drei Freunde und Mitspieler zu einem “leichten Essen”, wo ich immer gerne zurückkehren wollte, in den Bann. Die seltsamen Öffnungszeiten haben mich bisher davon abgehalten: Dienstag bis Donnerstag, von 11 Uhr bis 15 Uhr. Hoffentlich ist das noch ausbaufähig? Denn der Bedarf an diesem Standort ist enorm. Das “Lightwork” befindet sich im gut besuchten Industriegebiet Hulb in Böblingen, in unmittelbarer Nähe von: Dehner, ATU, Dänisches Bettenlager, Fressnapf, einem Baumarkt, einem Sanitärgroßhandel, einem riesigen Möbelhaus und vielem mehr. Lokale sind hier eher rar. Was das “Lightwork” auf seiner Homepage schreibt: “Mit täglich frisch zubereiteten Mittagessen, hausgemachten Kuchen und mehr richtet es sich an alle, die im Hulb arbeiten, einkaufen oder einfach vorbeikommen. Dieses Projekt soll einen Ort schaffen, an dem man auftanken und sich wohlfühlen kann, mitten im Hulb.” Das ist gelungen! Es gibt viele Parkplätze direkt vor der Tür – hier kann niemand stehen bleiben! Die Räumlichkeiten sind großzügig, freundlich und hell, modern eingerichtet und sehr gepflegt. Da alles auf einer Ebene erreichbar ist, ist die Barrierefreiheit kein Problem. Was man in einem Industriegebiet nicht erwarten würde: Im hinteren Bereich gibt es einen wirklich ruhigen, einladenden Gastgarten – ganz grün und sogar besinnlich. Dort nehmen wir spontan auf Holzbänken an Holztischen unter großen Sonnenschirmen Platz (die heute nicht nötig gewesen wären). Einige Lounge-Möbel laden zum Verweilen ein, sind jedoch bereits besetzt. Das “Lightwork” als Café ist eine falsche Untertreibung. Es ist mehr: Restaurant, Bistro, Lounge-Bar, Wohnzimmer, Kantine, Treffpunkt, Ruheoase. Mit Selbstbedienung und limitiertem Angebot. Allerdings mit viel Liebe und Engagement hergestellt. Wahrscheinlich steckt viel Herzblut drin. Das macht es so sympathisch. Mit einem täglich wechselnden Mittagstisch (einmal mit Fleisch, manchmal vegetarisch, frisch zubereitete Suppen in drei Portionsgrößen und hausgemachten Kuchen, mit verschiedenen Salatvariationen, Müslis und Desserts – und natürlich einer vernünftigen Auswahl an Getränken, insbesondere vielen Kaffeespezialitäten. Selbstbedienung ist angesagt. Kein Problem. Man bekommt alles an der offen und einladend gestalteten Theke in der Mitte des Raumes. Salate und Kuchen sind in einer Vitrine zu sehen. Getränke und Speisen werden auf handgeschriebenen Tafeln angepriesen. Bei unserem Besuch um 13:00 Uhr gibt es viel Auswahl. Wir wählen: 2x Maultaschen mit Kartoffelsalat (7,50 Euro), 1x bunte Salatschüssel mit Ziegenkäse, Walnüssen und Trauben (7,50 Euro), 1x Mittagessen (7,80 Euro: Schweinekrustenbraten mit Salzkartoffeln und Kräuterbutter). Die Maultaschen sind herzhaft und hausgemacht, der Kartoffelsalat hätte jedoch etwas satter und cremiger sein dürfen. Wonderbar: die Soße mit geschälten Zwiebeln. Das Mittagessen ist ein wenig trocken, und die Kartoffeln hätten etwas länger garen können. Ohne Tadel der Salat, zu dem man Balsamico-Dressing oder Cremedressing wählen kann. Dazu gibt es drei Scheiben Baguette. Alle bekommen wir einen Gutschein: Zu einem Stück Kuchen gibt es eine Kaffeespezialität gratis. Man könnte beim nächsten Besuch wiederkommen... Wir probieren den Kaffee ohne Zusätze – leider schmeckt er fad und ein wenig nach Spülwasser. Vielleicht sollten wir den Empfehlungen der Thekendame folgen (selbstgemachter Eistee?) Die Bedienung ist jedoch angenehm und freundlich, sehr bemüht und höflich. Das Ambiente hat Stil und bietet Ruhe und Entspannung. Für die Beschäftigten der umliegenden Firmen könnte dies ein entsprechender Kantinenersatz sein. Drinnen machen einige Kinder ihre Hausaufgaben – für sie ist der Ort wahrscheinlich ein familiärer Anlaufpunkt. Ich möchte zurückkommen, wenn ich vor Ort bin. Das Speisenangebot zieht mich an. Diese Woche wird beim Mittagstisch (unter 8 Euro) angeboten: Hähnchenbrustfilet mit Mozzarella, überbackene Linsen und vegetarische Gemüsecurry mit Schweinsbraten (siehe oben)."

Schwanen

Schwanen

Poststr. 50, Böblingen I-71032, Deutschland, Boeblingen, Germany

Deutsch • Fast Food • Asiatisch • Europäisch


"Seit Ende letzten Jahres ist das ehemalige Gasthaus „Schwanen“ (das traditionelle Publikum mit bodenständiger Küche und dem fragwürdigen Untertitel „Zum Singen Host“) anstelle des asiatischen Restaurants „Viet-Thai“ aktiv – verbunden mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der Unteren Poststraße. Leider hat der Wechsel noch nicht funktioniert: Man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Auch die Menüunterlagen und Registrierkassen tragen weiterhin den alten Namen „Schwanen“. Das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden Mittagsangeboten ist bereits fest in der lokalen Presse verankert. Freunde haben mir den Ort kurz nach Weihnachten empfohlen, weshalb er schon seit einigen Wochen auf meiner Wunschliste stand. Der erste optische, architektonische Eindruck ist (bis jetzt) positiv. Ich war das letzte Mal im Herbst 2013 im Schwanen, damals gab es noch rustikale Eckbänke und viele Holzmöbel. Jetzt wirkt es luftiger, heller und freundlicher, mit beigen Möbeln und dezenten asiatischen Wanddekorationen. Die alten Schwäne erinnern sich an den großen Kachelofen und die Toiletten. Zur Mittagszeit ist der Ort ziemlich belebt: Ein kleiner Freundeskreis, ein jovialer älterer Herr, ein älteres Paar, das umfangreiche Hilfe bei der Bestellung benötigt. Die Kommunikation und der Ablauf funktionieren noch nicht: Zu groß ist die kulturelle und sprachliche Diskrepanz zwischen dem eher hilflosen, jungen kroatischen Service, den wankenden Gästen und dem asiatischen Chef. Die Karte ist reichhaltig und bietet eine große Auswahl an Fleischgerichten (auch mit Ente!), Fisch und Meeresfrüchten, Nudeln sowie vegetarische Gerichte. Einige Seiten sind in optische Hüllen gelegt. Darunter befindet sich das Mittagsangebot (in einer perforierten Bildschirmabdeckung angezeigt) mit einem Dutzend Fleischgerichten und einem vegetarischen Angebot – alles zwischen 6,80 Euro und 8,80 Euro. Ich und meine Begleitung entscheiden uns schließlich für 1 Entenfleisch mit Bambus und Gemüse in Currymilchsauce und 2 gebratene Tofu mit Gemüse. Zum Mittagessen wird günstig ein Softdrink von 0,3 Litern angeboten: nur 1 Euro! Man kann sich zwei Gläser gönnen. In unserer gut gekühlten Cola schwimmt ein Stück Orange – eine tolle Idee statt der üblichen Zitrone. Die Ente ist knusprig, nicht fettig, wird von knackigem Gemüse begleitet und schwimmt in einer wunderbar würzigen, gleichzeitig leicht cremigen Currysauce mit Kokosmilch. Ein Stück Reis wird direkt auf dem gleichen Teller serviert – direkt aus der Schüssel! Genauso wie das vegetarische Gericht mit gebratenen Tofuscheiben und viel Gemüse (rote Paprika, Bambusstücke, grüne Bohnen, Zucchini, Brokkoli). Die dunkle Sauce scheint hauptsächlich aus Sojasauce zu bestehen, entfaltet einen betörenden Umami-Geschmack und macht großen Durst. Beide Gerichte sind solide und preiswert, aber ohne Raffinesse oder besondere Handschrift. Wir wollen uns schnell zur Mittagszeit stärken, dafür sind wir hier genau richtig. Ich merke jedoch, dass ich kaum ein zweites Mal kommen werde. Leider eskaliert die Situation während des abschließenden Kaffees. Wir bestellen ausdrücklich einen vietnamesischen Kaffee mit (in der Regel gesüßter Kondensmilch). Wir kennen das spezielle Ritual von einem anderen Thai-Restaurant, finden es sehr reizvoll und genießen es immer wieder. Dass dafür 4,80 Euro verlangt werden, ist in der ansonsten eher niedrigen Preisstruktur etwas hoch, aber man kann diese kleine Kaffeespezialität durchaus als Dessert verstehen... Selbst bei der Bestellung ist der Service etwas nervös. Einige Minuten später erscheint ein weiterhin nervöser Kellner, der unsere Bestellung erneut überprüft und warnt: „15 Minuten“. Wir wissen, dass es eine Weile dauert, das Wasser durch den Metallfilter laufen zu lassen. Alles wird liegen gelassen, es dauert wieder sehr lange – und dann fehlt die entscheidende gesüßte Kondensmilch, die wir mit dem Kaffee serviert bekommen sollten. Wir beschweren uns, dass der Service zu nachlässig ist, irgendwann ist der Kaffee lange durchgelaufen und bereits kalt. Als der Chef schließlich die Milch bringt (die er kaufen oder holen muss), haben wir die Geduld verloren und wollen nur noch bezahlen. Leider bleibt der Kellner gesprächsbereit, was wir nicht weiterverfolgen wollen. Nach einem unglücklichen Hin und Her wird uns der kalte Kaffee nicht berechnet. Leider bleibt beim Verlassen des Restaurants ein schlechter Nachgeschmack zurück. Sollten wir jemals zurückkommen, muss das Viet-Thai professioneller werden."

Nostos

Nostos

Im Zimmerschlag 8, 71032, Boeblingen, Germany

Käse • Salate • Fleisch • Griechisch


"Wie bereits erwähnt, hat sich während des vermeintlichen Stillstands der letzten Monate viel in der Gastronomielandschaft verändert, und selbst in meiner Heimatstadt habe ich nicht alle Neuerungen gesehen, geschweige denn getestet. Es gibt zwei neue Eröffnungen in Sicht, direkt gegenüber der Straße. Sie sollen sich inhaltlich und konzeptionell nicht konkurrenzieren - aber sie werden wahrgenommen. Das Nostos befindet sich im Schäferhundeverein in einem unspektakulären Gebäude, auf dem wohl passender Charakter haben kann. Die Wachhunde der letzten Jahre habe ich nicht alle in guter Erinnerung. Über dem regulären Tischniveau mit Sparern und Bier wurden die Ansprüche der Gäste selten erfüllt. Nun hat sich an dieser Stelle eine völlig neue Idee etabliert, die mir spontan sehr gut gefällt. Zunächst einmal gratulieren wir zum außergewöhnlichen Namen eines griechischen Restaurants, nachdem man zu oft auf Mykonos, der Akropolis oder in Hellas gewesen ist. Die antiken Griechen unter uns werden Nostos sofort übersetzen können - die anderen können googeln. Zweite Anerkennung für die schlichte, zurückhaltende Einrichtung ohne mediterranen Kitsch und blaue und weiße Inneneinrichtung. Die vorhandene Rostigkeit wurde von den Vorgängern übernommen und nur mit blassen grünen Tavernenstühlen und Tischen bestreut. Die Servicejungs wirken agil, ehrgeizig, obwohl möglicherweise nicht unbedingt vom Thema. Ein Menü im Format DIN-A3 als Tischset breitet sich vor einem aus. Es gibt 98 verschiedene Gerichte. Wenn man sich über die Vielzahl an Variationen und die teilweise überhöhten Preise wundert, wird man am Abend eine Erklärung finden. Es handelt sich tatsächlich um eine griechische Tapas-Bar. Hier kann jeder eine beliebige Speisenfolge zusammenstellen, jederzeit etwas hinzufügen und mit den Mitbewohnern teilen. Nach meinem Geschmack! Das Angebot umfasst eine Vielzahl von Pasten, Salaten, Käse, Fisch- und Fleischspezialitäten, viel Gemüse und Gerichte. Kleiner Scherz mit lokalem Bezug (das Daimler-Werk ist nur wenige Kilometer entfernt): Vorspeiseteller für mehrere Personen mit dem Namen "Mezedes Bens". Bei meinem ersten Besuch wählen mein Begleiter und ich: ölgetränkte schwarze Oliven mit Oregano (2,50 Euro), die in einem schönen grünen Porzellanschiff serviert werden. Baby-Calamari vom Grill (8,60 Euro), reich an lauwarmen und begleitet von cremigen Kichererbsen- und Linsensalat. Köstlich! Ebenfalls ausgezeichnet sind die gegrillten Oktopusarme (13,90 Euro) mit Fava, einer Art Humus aus Erbsen. Interessanterweise verblasst dazu ein leichtes Orangenaroma. Zum Abschluss wird ein Teller Graviera (4,80 Euro) bestellt - ein kretischer Käse, verfeinert mit hellem und schwarzem Sesam und serviert mit Honig. Feine Kombination! Bei meinem zweiten Besuch wähle ich die Keftedakia (5,50 Euro), die nicht weit von den schwäbischen Fleischwürfeln entfernt sind, sowie das klassische Tsatsiki (3,20 Euro), das nach meinem Geschmack ein wenig mehr Würze und Knoblauch vertragen hätte. Als überraschend weitreichend erweist sich die Wahl meines Mitbewohners: Der bisher unbekannte kretische Dakossalat (7,20 Euro) hat für uns die Anmutung von Bruschetta mit Schafskäse, aber das zu knusprige Zwieback-Brot ist nicht jedermanns Sache. Insgesamt kann ein Abend im Nostos so sein wie eine gemütliche lutherische Reise durch ganz Griechenland. Und wenn man auf einer der rustikalen Bänke im Freien Platz nimmt, kann man auch das Training der deutschen Schäferhunde auf der benachbarten Wiese bestaunen. Eine große überdachte Terrasse hinter dem Haus bietet zusätzlichen Platz für größere Gruppen, und hier kann man auch während meines zweiten Besuchs Fußball schauen. Wie für alle Einheimischen im Raum gibt es auch eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto (kostenlose Parkplätze), mit der Schönbuchbahn oder dem Bus, für Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer. Ich werde bald wiederkommen, denn mir fehlen noch 80 Gerichte, die ich noch nicht auf der Karte überquert habe."