Karlsruhe Karlsruhe

Karlsruhe ist bekannt für seinen fächerförmigen Stadtgrundriss und die lebendige Kulturszene, mit traditionellen Gerichten wie Maultaschen und Flammkuchen, die die herzhaft-lokale Küche widerspiegeln.

Mama Thanh

Mama Thanh

Uhlandstraße 40, Karlsruhe I-76135, Deutschland, Germany

Sushi • Japanisch • Asiatisch • Mittagessen


"Damals als mein guter Freund, Kletterpartner und mittlerweile auch Schulleitungskollege noch in der Karlsruher Sophienstraße residierte, wäre ich gerne hier einmal eingekehrt. Das mit seinem pfiffigen, badisch-mediterranen Küchenstil nicht nur bei Gaumenfreunden aus der Fächerstadt sehr beliebte Restaurant Vaca Verde befand sich zu der Zeit noch in den Räumlichkeiten des Mama Thanh Ecke Uhlandstraße-Sophienstraße . Es kam leider nie dazu, weil der Laden im August 2018 seine Pforten schloss.   Man soll eben seine geplanten Gastrobesuche nicht auf die allzu lange Bank schieben, sonst bleiben sie fromme, später dann durchgestrichene Wünsche auf einer immer länger werdenden „To-Eat-Liste“. Dass wir nun ausgerechnet beim panasiatischen Nachfolger von Tanja Finck-Penkwitts ehemaliger „grüner Kuh“ aufschlugen, erstaunte mich dann schon ein wenig. Aber mein Herr Papa hatte so entschieden und gegen eine spontane Einladung seinerseits war ja auch nichts einzuwenden. Seit März 2019 ist das von der Vietnamesin Thi Thanh Nguyen geführte panasiatische Restaurant in der Weststadt ansässig. Ein Blick auf die mit ansprechenden Bildern gestaltete Homepage gab Aufschluss über die kulinarische Ausrichtung. „Vietnam meets Japan“ oder „Pho vs. Sushi“ könnte man den mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Stilmix dieser beiden trendigen Länderküchen des Fernen Ostens etwas plakativ zusammenfassen.   Da unser letzter Kontakt mit „Fernkost“ noch aus dem Spätsommer des letzten Jahres datierte – Freunde ausufernder Gastrorezensionen mögen sich vielleicht noch an den Bericht einer wahrlich skurrilen Einkehr beim Saarbrücker Vorzeigeasiaten „Indochine“ erinnern –, und wir uns in der gelockdownten Zwischenzeit lediglich mit dem ein oder anderen Sushi-To-Go aus dem Hubertushof Ilbesheim über Wasser hielten, war die Lust auf Stäbchenfutter entsprechend groß.   Schon von außen machte das Lokal einen sehr aufgeräumten Eindruck. Die feuchte Witterung ließ uns vom ursprünglichen Plan, auf der unter Sonnenschirmen versteckten Außenterrasse Platz zu nehmen, abrücken. Statt Grüner Kuh nun Mama Thanh Im Inneren war jedoch zu dieser Zeit lediglich ein Tisch belegt, so dass auch hier die Abstände problemlos gewahrt werden konnten. Zumal wir in dem geschmackvoll eingerichteten Lokal den etwas erhöht liegenden, über eine kleine Treppe zugänglichen Gastraum im hinteren Bereich komplett für uns alleine hatten.   Mein Vater ist dort kein Unbekannter, hat er doch während des Lockdowns das ein oder andere Mal von der Take-Away-Option Gebrauch gemacht und lobte die schmackhaft zubereiteten Gerichte aus dem Wok. Nach herzlicher Begrüßung durch das Servicepersonal gingen wir zügig dazu über, das umfangreiche Speisenangebot zu studieren.   Die Registrierung erfolgte problemlos über einen QR-Code, der in einlaminiertem DIN-A4-Format auf unserem Tisch lag. Dass es sich bei diesem Restaurant nicht um einen x-beliebigen 08/15-Wok-Imbiss handelte, machte schon die Einrichtung deutlich. In den gepflegten Laminatboden, die zeitgemäße Beleuchtung und das wertige Holzmobiliar wurde anscheinend ordentlich investiert. Auch die bequemen Polsterstühle machten keinen minderwertigen Eindruck. Innenansicht Hinterer bzw. oberer Gastraum Im Nebenraum befand sich übrigens die Sushi-Theke. Dort musste man zwangläufig vorbei, wenn man mal musste. Von diesem hintersten Gastraum konnte man durch eine Glastür die Außenterrasse schnell erreichen. Sushi-Theke zur Linken Kurze Wege, die bei entsprechender Auslastung des Lokals im Sommer die Arbeit erleichtern. So weit so durchdacht.   Beim Durchblättern der Speisenkarte fiel mir gleich auf der ersten Seite die nette Gastro-Geschichte der Mama Thanh ins Auge. Auf ein freundliches „Xin Chao“ folgte ein kurzer Abriss zur kulinarischen Ausrichtung des Ladens. Dabei wurde neben der Leidenschaft für die südvietnamesische Küche vor allem die Familie als zentrales Element des gastronomischen Handelns hervorgehoben.   Der Frau des ewigen, britischen Thronfolgers Prinz Charles wäre bei der ersten Seite sicher ganz warm ums Herz geworden. Auch ohne „Parker“ hatte man das hawaiianische Nationalgericht „Poke“ in Form zahlreicher „Bowl e s“ im Angebot. Die Basis dazu bildete Sushi-Reis und ein Salat-Mix. Toppings Edamame, Quinoa, Couscous, Avocado, etc. , Proteinspritzen Chicken, Tofu, Tuna Co. sowie Saucen Mango, Wasabi, Sesam konnte man nach Lust und Laune kombinieren. Der kulinarische Bezug zu Vietnam erschloss sich mir hingegen nicht.   Egal, die Wellness-Schüsseln aus dem pazifischen Raum wurden locker überblättert. Der Fokus lag heute nicht auf Genesungsfutter, sondern sollte deutlich ungesündere Bahnen einschlagen. Mich gelüstete es nach handfestem Fleischwerk – gerne auch gegrillt – und siehe da: ich wurde fündig.   Was sich Mama Thanh am liebsten einverleibt, konnte mir nur recht sein. Aus einem guten halben Dutzend in der Karte unter der Rubrik „Lieblingsessen“ firmierenden Gerichten – darunter auch die Nudelsuppenbenchmark aus Vietnam in zwei Varianten Pho Bò und Pho Gà – wählte ich zielsicher den gemischten Grillteller 16,80 Euro , der mit Hähnchenkeule, Fleischbällchen und Spareribs auch jeder gutbürgerlichen Schnitzelbude gut zu Gericht gestanden hätte.   Das äußerst üppig ausgestaltete, aus über 50 verschiedenen Maki-, Nigiri-, Crunchy-, Inside-Out-, Tempura-, Veggie- und Sashimi-Versionen bestehende Rohfischrepertoire spielte an diesem Sonntagmittag für uns – Achtung Kalauer! – keine Rolle. Vorweg sollte es die Starter-Platte für 2 Personen 15 Euro sein. Sie lieferte mit lackierten Hähnchenspießen, Frühlings-, Gemüse- und Sommerrollen sowie zwei kross frittierten Garnelenschwänzen einen guten Querschnitt durchs überwiegend knusprige Fingerfoodprogramm von Mama Thanh. Ein wenig Fingerfood vorweg Meine Frau entschied sich derweil für die Pho Bò 12,50 Euro , während auf Seiten meines Vaters und dessen Frau zweimal das vietnamesische Hähnchencurry namens „Cari Ga“ 13,50 Euro gewählt wurde. Bei Letzterem sollten Karotten, Kartoffeln und Reisnudeln das in Kokosmilch ertränkte Hähnchenfleisch begleiten. Für ausreichend Sättigung schien also gesorgt zu sein.   Bei den Getränken regierte auf der einen Seite des Tisches Badische Braukunst. Wenn man schon einmal in den Genuss der wirklich erstklassigen Hopfenerzeugnisse der im Herzen der Ortenau ansässigen Familienbrauerei Bauhöfer kommen konnte, dann bitte auch gleich schoppenweise. Darauf ein Ulmer Helles!  Nach angenehmer Wartezeit stand ein frisch gezapftes Ulmer Helles im nostalgischen 0,5er-Steinkrug vor mir. Mein Vater hatte sich hingegen für das Ulmer Pilsener in der Halbliterklasse beide jeweils 3,90 Euro entschieden, was definitiv kein Fehler war.   Die Damen labten sich unterdessen ganz asketisch an frisch aufgebrühtem Ingwertee 3,50 Euro und einer Flasche Peterstaler Classic 0,75l für 4,80 Euro . Andere Menschen – andere Durstlöscher!   Was mich sehr positiv überraschte, war die Tatsache, dass man hier auch eine nette Auswahl an Weinen im offenen Ausschank bereithielt. Und diese von durchaus akzeptabler Herkunft. Mit Ellermann-Spiegel Kleinfischlingen und Oliver Zeter Neustadt war sogar die Pfalz am Start. Noch interessanter klang indes das Flaschenweinangebot. Riesling von Bassermann-Jordan und Grauburgunder von Meßmer findet man sich sicherlich nicht bei jedem Panasiaten im Portfolio.   Zumal die Preise äußerst „linksrheinisch“ kalkuliert schienen. Die 30 Euro für die Cuvée Z von Oliver Zeter waren geradezu ein Schnäppchen. Und auch der „Win-Win-Riesling“ vom Weingut von Winning ließ sich mit fair vorgetragenen 26 Euro als gleichnamige Situation aus.   Die emsig agierende Bedienung brachte zeitnah unsere Vorspeisenplatte, die als Fingerfutter zum Teilen animierte. Die kurz nach dem Frittieren noch mit Teriyaki-Sauce bepinselten Hähnchenspieße gerieten saftig-süßlich und keinesfalls zu trocken. Die ebenfalls der Fritteuse entstiegenen Gemüse- bzw. Frühlingsrollen entsprachen handelsüblichem, wenig originellem TK-Standard. Das Hanoier Allerlei Daneben bildeten die beiden Nems Reispapierrollen zusammen mit den Garnelenschwänzen im Knuspermantel die crunchigen Höhepunkte dieses „Hanoier Allerleis“. Ein dreifaches „Ho-Ho-Ho-Chi-Minh“ verdienten sich die frisch gerollten, nach Koriander duftenden, mit Garnelen, Salat und Reisnudeln gefüllten Sommerrollen. In die schmackhafte Hoisin-Sauce gedippt, waren sie ein erster, ernst gemeinter Frischeakzent aus Südostasien.   Auch das mit pikantem Wasabi-Dressing angemachte Salathäufchen konnte sich schmecken lassen. Ein insgesamt ordentlicher Appetitanheizer mit ausgeprägtem Convenience-Anteil, hohem Knuspergehalt und dipfreundlicher Süffigkeit. Nichts Weltbewegendes, aber durchweg guter Standard.   Zwischen Vor- und Hauptspeise verging die Zeit recht schnell, ohne dass wir uns jedoch gehetzt fühlten. Mittlerweile duftete es neben mir aromatisch nach Zitronengras, Galgant und Kaffirlimette. Das Hähnchencurry Kein Wunder, stand doch da schon das mit üppigem Kartoffel- und Karottenbesatz aufs Porzellan gehievte Hähnchencurry vor meinem Senior und wollte von ihm verspachtelt werden. Curry im Detail Die mit Rindfleisch, Frühlingszwiebeln, Sojasprossen und frischen Kräutern kredenzte Reisnudelsuppe „Pho Bò“ war eine bemerkenswerte Portion. What the Pho??? Ein feiner Zimthauch wehte zu mir herüber, aber das soll ja auch so. Ich fragte mich derweil, ob meine Frau dem köstlich anmutenden Inhalt dieser Riesenschüssel gewachsen sein würde. Eine Schüssel voll Glückseligkeit Sie war es, wie sich nach einer bravourösen Löffelleistung herausstellen sollte. Mein Antrag auf Suppenhaft wurde infolgedessen mit einem kopfschüttelnden Lächeln niedergeschmettert.   Auch an meiner Ecke des Tisches hatte sich kulinarisch etwas getan. Der mit einer würzigen Frikadelle, einem knusprigen Schälrippchen sowie einem saftigen Hühnerfuß dekorierte Grillteller war bei seinem Adressaten angekommen. Um ein – wieder mit Wasabi-Dressing verfeinertes – Salatzentrum waren die „Drei Zahmen vom Grill“ drapiert. Die Drei Zahmen vom Grill Eine leicht säuerlich schmeckende Dipsauce Soja, Limette oder Ähnliches und ein mit geröstetem Sesam bestreutes Häufchen Basmati-Reis komplettierten das Ensemble, das zwar gefällige Grillkost bot, aber ohne den Gaumen wirklich in gustatorische Bedrängnis zu bringen. Dazu fehlte es schlichtweg an Wumms, den eine gewiefte Marinade oder ein raffiniertes Topping durchaus hätte beisteuern können. Vietnam-Bulette Der lackierte Hähnchenfuß vorne Teriyaki-Rib Keine Frage, das war handwerklich im grünen Bereich, aber geschmacklich leider recht eintönig. Zumal Huhn und Sparerib mit dem gleichen, süßlichen Teriyaki-Anstrich versehen wurden. Egal, „de Hunger hat’s neitriebe“, wie man etwas weiter südlich von Baden gerne zu sagen pflegt. Und satt machte die Portion allemal. Also alles im Lack und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wer will da schon auf hohem Niveau jammern?   Nach so langer Asia-Abstinenz gelüstete es die anwesende Genießerschaft nach einem süßen Abschluss. Tempura Banane, Crème Caramel und die schlicht als „Chè“ ausgewiesene Süßspeise 4,50 Euro vietnamesischer Provenienz standen zur Auswahl. Chè ohne Guevara Da entschied ich mich für Letztere, zumal man mir vorab eine Espressotasse voll „Chè“ zum Probieren reichte. Eine freundliche Geste und ein kleiner Zuckerschock zugleich. Aber das primär aus Kokosmilch und Tapioka-Perlen bestehende Dessert gefiel mir trotzdem. Auch die Crème Caramel wurde genauso schnell verputzt wie sie gelobt wurde.   Fazit:   Das Mama Thanh bescherte uns einen entspannten Sonntagmittag mit dem rechtsrheinischen Teil der Familie. Der Service trug mit seiner unaufgeregt freundlichen Art sicherlich mit dazu bei. Gerne werde ich die südostasiatische Gastfreundschaft in der Karlsruher Weststadt wieder wahrnehmen. Dann aber mit Weinbegleitung und gerne auch mit dem ein oder anderen Schluckspecht aus der Region am Tisch."

L'incontro

L'incontro

Leopoldstraße 3, 76133 Karlsruhe, Germany

Bars • Café • Pizzeria • Italienisch


"Seit mehr als 18 Jahren existierte die Familie von Alessandro Muccardo am westlichen Rande des Karlsruher Stadtzentrums. Die Straßenbahnhaltestelle Mühlburger Tor Kaiserplatz ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht 200 m entfernt, Sie können auch die teuren Parkgebühren der nahe gelegenen Parkplatze sparen und mit dem KVV ankommen. Auf der anderen Seite fuhren wir mit unserem eigenen Auto auf die Reise über den Rhein, die wir in der Tiefgarage der Postgalerie zum Preis eines kleinen Desserts für ein paar Stunden verließen. Von außen wären wir sicher nie dort angekommen ohne die Spitze eines Karlsruher Freundes. Ich weiß nicht, wie oft dieser mit Premiumpasta den Bauch hat, für uns war es eine Premiere. Vielleicht erinnern sich einige GG-Giganten an den ehemaligen RK-User brummbär aus Karlsbad. Er nahm den Platz vor fünf Jahren und wurde wahrscheinlich mehr halb beneiden. Sein guter Ruf bei Vegetariern und Veganern verdankt es einigen anderen Italienern seiner siebenseitigen! Extrakarte, die sogar vegane Desserts und Sojamilch für Kaffee bietet. Im Prinzip, ich bevorzuge Doppel-Laktose-Dosis und extra Gluten, wie ich in der Regel sehr tolerant fühlte. Kann jeder denken, wie er will oder wie er es tut. Wegen des Vegan-Angebots waren wir nicht im Incontro, sondern apulische und römische Pasta-Spezialitäten wurden verlockt, die man nicht mit jedem Italiener um die Ecke serviert. Wir betraten das etwas düster beleuchtete Gästezimmer in zwei Etagen. Eine Treppe führte uns hinauf, wo wir in einer der gemütlichen, getrennten Sitznischen platziert wurden. Direkt neben ihm war der wohlhabende Gegenbereich. Einige Tische waren bereits im kaum gefliesten Boden besetzt. Im Obergeschoss gab es etwas mehr Lasy. Wertvolle Bistro-Möbel aus dunklem Holz, bunte Pop-Art an den Wänden und stalactite-förmige Hängeleuchten, die wie lange Tropfen von der Decke verschwommen, schafften eine zwanghafte Atmosphäre, die angesichts der dimmten Lichtverhältnisse seinen Charme hatte. Kein schlechter Platz für das erste Rendezvous, es gab die beiden Dauertermine am Tisch. Der turbulente Keller der lokalen Brauerei Hatz-Moninger machte 0,5 l für 3,90 Euro erstaunlich gut. Hatz hat mir den tiefen Slogan auf meinem Bierglas erzählt. Eine Flasche Bionade 0.33 l für 3,20 Euro und ein Bad Liebenzeller Mineralwasser 0.5 l für 3,50 Euro lief auch durch unsere trockenen Kehlen. Schon auf der großformatigen Empfehlungskarte, die an der Außenfassade neben der Eingangstür hängt, war zu lesen, dass wir nicht unbedingt Muscheln à la marinara vorbereiten müssen. Nur fünf verschiedene Varianten dieses dunkel-salatischen Wohnhauses waren verfügbar. Die Exemplare aus Galizien wurden beispielsweise in cremiger Whisky-Sauce alla Dublinese oder Wodka-Sauce alla vodka angeboten. Außerdem wurden sie mit Zucchini risotto, gnocchi und frischem Pasta kombiniert. Die Weichtierfraktion kam bereits zu ihren Kosten. Neben der Shell-Karte gab es acht verschiedene Saisonempfehlungen. Pizza, Pasta und ein paar Fleischgerichte wurden mit Stammkohl und verschiedenen Kürbiszubereitungen verfeinert. Für Süßigkeiten gab es Medaglioni alla zucca 11,50 Euro, wo mit Kürbis, Bergkäse, Rosinen, Apfel und Zimt gefüllte Teigbeutel eine cremige Orangensoße trafen. Ein Hauch von CODA verletzt durch die Karlsruhe Leopoldstraße. Neben einem gut sortierten Antipasti-Programm, das Standard-Repertoire aufgeführt elf verschiedene Platten mit frischen Pasta. Alle zu extrem realen Preisen zwischen 9 und 12 Euro. Schlotzreisenthusiasten konnten sich auf drei Risotto-Gerichte, Kartoffel-Diners auf fünf verschiedenen Gnocchi-Designs freuen. Anhänger gebackene runde Backwaren waren offen für zahlreiche Pizza-Optionen. Meine erste Wahl wäre die Pizza mit Lamm und Pecorino-Käse gewesen, alle Romana 8,80 Euro, aber die Trucioli auch alla Romana kam dazwischen. Auf der Rückseite des Menüs, wo Fleisch und Fisch behandelt sowie einige Salat- und Gemüsegerichte versteckt waren, kam ich nicht einmal. Die Auswahl an frischen Pasta allein machte die Entscheidung hart genug. Zustimmend wählten wir die Bruschette aus dem Vorspeiseprogramm, das von zwei Personen bedient wurde. Für insgesamt 8.40 Euro waren insgesamt sechs geröstete, anders besetzte Ciabattascheiben auf der Platte. Zweimal in klassischer Weise, mit gewürfelter Tomaten, einige Knoblauch, Rakete und Kräuter. Die beiden Exemplare mit geschmolzenem Scamorza-Käse und Parmas-Schinken waren meine Favoriten. Meine Begleitung war auf einer Bruschetta Tasche mit der cremigen süßen Ziegenkäse Walnuss-Honigabdeckung, die mir das doppelte Scamorza-Parma-Verhältnis brachte. Die drei Bruschetta-Versionen, die von ihrer kaltwarmen Zusammensetzung sowie von ihrer texturierten Vielfalt profitierten, die von einem sehr reichen Cover auf einem krustigen Hintergrund kam, fungierten als schmackhafter, nicht zu üppiger Eintrag, der unserem ersten Hunger entgegenwirkte und gleichzeitig mehr Begierde machte. Das ist eine gute Sache für eine Weile. Und so kann die Wartezeit im L 'Incontro etwas länger sein, was natürlich mit der langsamen Essensidee übereinstimmt. Es ist tausendmal besser, dass ich mit fertigen Gütern der Geschwindigkeit zugeführt werde. Bei unserem Besuch nahm es auch ein wenig, aber das war ordentlich, vor allem, da wir uns sehr wohl auf den bequem gepolsterten Bänken fühlten. Und schließlich wurde unser Warten mit zwei feinen Pasta belohnt. Meine spiralig verdrehte, nicht ähnlich wie die ligurische Trofie Trucioli alla Romana, 10.30 Euro hatte den richtigen Biss. Darüber hinaus wurde die römische Nudelspezialität extrem geschmacksintensiv inszeniert. Dazu waren gehackte Lämmer, Tomatenstücke, geröstetes Sesam, frisches glattes Porzellan und geriebenes Pecorino verantwortlich. Das machte meine Pasta zu einem würzig-aromatischen Gaumenerlebnis, das mich kurz die kalte Jahreszeit vergessen ließ und mein kulinarisches Fernaufwecken zumindest für eine Platte. Der nächste sardische Urlaub würde bald kommen. Auch die einfache Vollkornpaste, zubereitet mit Stielkohl, Knoblauch, Olivenöl und Parmesan, hätte für jeden Apulien Trattoria 9,50 Euro betragen. Das feine Olivenöl in ihm gab dem vegetarischen Gericht aus der Saison seine leichte Schärfe. Der Stammkohl, ein enger Verwandter des Brokkoli, wird in Süditalien unter der Pasta gerne gefressen. Bei uns ist es aber eher selten zu finden, vielleicht weil sein leicht bitteres Aroma nicht jedermanns Sache ist. Für bekannte Freunde der Oldenburger Palme ist dieser italienische Wintergeschmack aber genau das Richtige. Übrigens: Ich erzählte einem Kollegen aus Karlsruhe von unserem tollen Abend im L 'Incontro, worauf er zusammen mit seiner Frau eine Woche später dort ankam und so begeistert war wie wir. Als der Boss ihn fragte, wie er an den Ort kam, musste er den Schriftsteller dieser Zeilen als Typiker nennen. Und weil es aus dem Pfalz kommt, wie es bekannt ist, war die Bewunderung an der Patrone ziemlich groß. Gern geschehen, Mr. Muccardo! Manchmal empfehle ich solche Adressen."