"Bei unserem Besuch zeigte die Altstadt von Wernigerode ein wenig Bröckeligkeit, zahlreiche Baustellen zwangen zu bestimmten Umwegen. Auch zwei grundsätzlich interessante Restaurants hatten größere Baustellen direkt vor der Tür, und der Service konnte nicht garantieren, dass der Baustellenlärm nicht wieder beginnen würde. Ein wenig weiter schien das "Brauhaus" eine Option zu sein, aber als wir näher kamen, stellten wir fest, dass es sich um ein türkisches Restaurant handelte, auf das wir keine Lust hatten. Aber nur wenige Schritte weiter fanden wir das Restaurant und Gasthaus am Nicolaiplatz direkt an der Ecke des Nicolaiplatzes, wo gerade ein freier Tisch draußen stand. Wir nahmen an diesem Tisch Platz und fanden die beiden laminierten Blätter der Speisekarte halb unter einem Deck. Deutsche Küche mit einem östlichen Teil, das unvermeidliche Wurstfleisch war auch hier präsent, aber wir hatten ein Tagesangebot an einem näheren Stand gesehen, das uns viel mehr anzog: "Schnitzel mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln" für 15,90 €. Ein wenig später kam eine Bedienung an den Tisch, begrüßte uns und nahm dann die Bestellung auf: Eine große Cola light für die Dame (0,4l für 3,70 € und ein alkoholfreies Hefeweißbier für mich (0,5l für 4,20 €). Der Service bedankte sich und verschwand um die Ecke im Haus, kam dann nach kurzer Zeit durch die Tür ein paar Meter neben unserem Tisch heraus und servierte die Getränke. Die coronabedingte Einbahnkontrolle erforderte vom Personal einige zusätzliche Meter, aber das Erscheinungsbild war dennoch freundlich und immer präsent. Angesichts der Tagestemperaturen von etwa 32 °C waren die Getränke teilweise verdunstet, bevor sie richtig im Magen ankamen. Dementsprechend war mein Weißbierglas fast leer, als die Bedienung die Teller mit unseren Portionen brachte. Bevor ich etwas sagen konnte, fragte sie, ob ein Bier sein könnte, was ich sofort bestätigte. Und dann das Essen: frische Sprossen in einer leichten Rahmsauce mit einigen sehr kleinen Speckwürfeln darin. Bratkartoffeln, die auch diesen Namen verdienten, mit Röstpunkten auf jedem Stück, gut gewürzt und ebenfalls mit Speck. Und dann die Portionen: zart und saftig, nicht zu dick, mit einer goldbraunen Kruste in verschiedenen dunklen Tönen, die leicht vom Fleisch abprallte. Ich habe schon lange kein so gut zubereitetes Schnitzel gegessen, zwischen diesem und den heute leider weit verbreiteten Exemplaren aus der Fritteuse liegen Welten! Wir haben beide gut gegessen und uns dort sehr wohlgefühlt."